SVWW-Trainer Rüdiger Rehm musste weiter auf seinen Kapitän Mrowca verzichten, der sich nach seiner Genesung direkt wieder einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Besonders bitter für Wehens Coach: Mit Titsch-Rivero fehlte auch dessen Ersatz (Gelbsperre). Im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen war Rehm also zum Wechsel gezwungen: Guder rückte für den angesprochenen Tisch-Rivero ins Team.
Aalens Trainer Argirios Giannikis sah gegenüber dem 1:1 bei Hansa Rostock keinen Grund für Veränderungen und warf dieselbe Anfangsformation ins Rennen.
Wehen beginnt druckvoll
Den besseren Start in die erste Partie der Rückrunde fanden die Hausherren. Die Rehm-Elf zeigte von Beginn an auf, dass sie sich nach zuletzt zwei Niederlagen (1:2 in Osnabrück und 0:2 gegen Uerdingen) mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden wollte. So standen die Hessen sehr hoch und pressten aggressiv auf den Ballführer. Aalen hatte in der Anfangsphase große Probleme mit der Wehener Spielweise und kam kaum aus der eigenen Hälfte.
3. Liga, 20. Spieltag
Nach elf Minuten sollte sich die Passivität der Gäste rächen: Kyereh kam im Halbfeld an den Ball und konnte sich anschließend fast unbedrängt an mehreren Gegenspielern vorbeidribbeln. Nachdem ihm auch gut 20 Meter vor dem Tor nur Begleitschutz gewehrt wurde, beschloss der 22-Jährige aus halbrechter Position abzuziehen. Es sollte die richtige Entscheidung sein: Sein Rechtschuss rauschte sehenswert in das linke Toreck. Mit dem Führungstreffer brach Kyereh, der seinen Treffer mit einem eleganten Salto feierte, seinen Bann von sechs torlosen Partien.
Aalens Reaktion lässt nicht lange warten
Das Gegentor gab dem Tabellenvorletzten Aalen aber Auftrieb: Der VfR fand nun besser ins Spiel - es entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe. Die gewünschte Reaktion folgte dann nach 21 Minuten: Die Schwaben spielten sich mit feinstem One-Touch-Fußball nach vorne und am Ende einer Ballstafette über Sessa, Traut und nochmals Sessa vollendete Morys zum 1:1. Beim Abschluss aus spitzem Winkel ließ der Ex-Leipziger seine ganze Klasse aufblitzen, indem er den heranstürmenden Kolke überlupfte.
Einen Augenblick der Unachtsamkeit musste Aalens Trainer Giannikis nach einer knappen halben Stunde bei seinem Team beobachten, als Dams nach einer Schmidt-Ecke mit seinem kraftvollen Kopfball aus fünf Metern folgenschwer mit dem 2:1 bestrafte (27.).
VfR fehlen die Mittel
Nach dem erneuten Rückstand präsentierten sich die Schwaben aber wieder hellwach und sollten fortan das aktivere und zielstrebigere Team stellen. Doch wie so oft fehlte ihnen vor dem Tor die viel zitierte Effizienz - und gerade nach dem Seitenwechsel die passenden Mittel, um die SVWW-Defensive unter Bedrängnis zu bringen.
Wehen blieb in der zweiten Hälfte vieles schuldig, verwaltete die knappe Führung eher. So ging bei den Hausherren lange Zeit nichts mehr nach vorne. Erst in der Schlussphase sorgten Kyereh (77.) und Lorch (88.) mit ihren beiden Pfostentreffer für Highlights.
Der SV Wehen Wiesbaden verabschiedet sich somit mit einem guten Gefühl in die Weihnachtszeit und spielt nach der Winterpause am Samstag, 26. Januar (14 Uhr), bei Energie Cottbus. Aalen, nun seit zehn Spielen sieglos, überwintert auf einem Abstiegsplatz und empfängt am Montag, 28. Januar (19 Uhr), die SpVgg Unterhaching.