Torjägerkanone

Wenn eine ganze Liga vor dir zittert: Liebert und seine Tore

Die Torjägerkanone® für alle

Wenn eine ganze Liga vor dir zittert: Morten Liebert und seine Tore

Ein gewohntes Bild in der Oberliga Schleswig-Holstein: Morten Liebert beim Torjubel

Ein gewohntes Bild in der Oberliga Schleswig-Holstein: Morten Liebert beim Torjubel imago images/Lobeca

DIE TORJÄGERKANONE® FÜR ALLE

Eine Bilanz, die beeindruckt: 229 Tore in 293 Spielen in der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands. In der Oberliga Schleswig-Holstein ist der Name Morten Liebert vermutlich jedem ein Begriff. Seit über neun Jahren stürmt der gebürtige Segeberger dort für den SV Todesfelde. 

"Ich weiß eigentlich selber nicht, wie ich so viele Tore schieße", erklärt der Stürmer lachend, fügt aber an: "Ich habe sehr gute Mitspieler, von denen ich profitiere und bin selbst einfach ein robuster Strafraumstürmer, der einen guten Abschluss hat." Trotz einer Körpergröße von 1,95 m erzielt er die meisten seiner Treffer mit seinem starken linken Fuß. "Obwohl ich so groß bin, ist das Kopfballspiel nicht meine große Stärke, da hatte ich immer schon Probleme", erklärt der leidenschaftliche HSV-Anhänger. 

Kongenialer Partner

Seine beste Saison spielte der 30-Jährige in der Spielzeit 2015/16 mit 37 Toren in 34 Spielen. Für den seit Jahren erfolgreichen Sturm des Vereins steht aber nicht nur Liebert. Bereits 41 Treffer nach neun Spielen stehen in der aktuellen Saison auf dem Konto des Klubs aus der beschaulichen gleichnamigen Gemeinde im Kreis Segeberg: Liga-Bestwert. Das reicht aktuell für Platz drei in der Tabelle. Doch woher kommt die Offensivpower? "Ich denke, wir agieren offensiv sehr variabel und haben eine große Breite im Kader", so der Justizvollzugsbeamte. 

Zu diesem breiten Kader zählt auch Lieberts kongenialer Sturmpartner Marco Pajonk, der mit zehn Treffern in neun Partien ebenfalls zu den Top 10 des bundesweiten Fünftligarankings gehört. In der vergangenen Saison kam Pajonk auf 31 Treffer, zusätzlich legte er 15 Buden auf. "Marco und ich ergänzen uns auf dem Platz sehr gut. Es ist schwierig, uns beide immer in Manndeckung zu nehmen, daher hat einer von uns öfter Räume, die wir dann nutzen", erklärt Liebert.

Meine Freundin weiß, wenn wir verloren haben und ich nicht getroffen habe, braucht sie mich nicht anzusprechen.

Morten Liebert (30) über seinen Torhunger

Lieberts Ehrgeiz sorgt manchmal sogar für Probleme in den eigenen vier Wänden. "Ich bin, was Tore angeht, schon ehrgeizig, aber ein Sieg der Mannschaft steht über allem. Meine Freundin weiß, wenn wir verloren haben und ich nicht getroffen habe, braucht sie mich nicht anzusprechen", erzählt er lachend.

Dass es in der Liga aktuell nur Platz drei ist, ärgert Liebert: "Wir sind mit einem guten Gefühl in die neue Saison gegangen und haben dann direkt ärgerlich verloren (3:4 gegen Türkspor Kiel, Anm. d. Red.) , dann alles bis auf einen weiteren Aussetzer gewonnen. Doch solche Spiele dürfen wir uns eigentlich nicht mehr erlauben." An einem möglichen Aufstieg hat er Zweifel: "Ich weiß noch nicht, ob uns das guttun würde, das müsste man sehen. Daran sind andere Mannschaft schon kaputtgegangen." 

Morten Liebert

Im Duell mit Moritz Heyer: 2020 erlebte Liebert sein erstes DFB-Pokal-Spiel imago images/Agentur 54 Grad

An einen Wechsel in die Regionalliga hat er trotz einiger Angebote noch nie gedacht: "Ich fühle mich hier einfach sehr wohl. Wir sind so eine eingefleischte Truppe geworden und dieses familiäre Umfeld brauche ich einfach."

DFB-Pokal Träume

Einmal durfte Liebert bereits auf der ganz großen Bühne aufspielen. Im Jahr 2020 traf er mit dem SV Todesfelde in der 1. Runde des DFB-Pokals auf den VfL Osnabrück. Am Ende setzte es eine knappe 0:1-Niederlage trotz einer guten Leistung des Underdogs. "Es war eine geile Erfahrung. Nach sieben Minuten habe ich auf die Uhr geschaut, weil ich schon nicht mehr konnte, da sieht man, das ist dann doch etwas anderes", erklärt er schmunzelnd. 

Nun könnte sich diese Gelegenheit erneut ergeben, denn die Todesfelder stehen nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Union Neumünster erneut im Endspiel des Landespokals in Schleswig-Holstein. "Es gäbe nichts Schöneres, als noch einmal DFB-Pokal mit meiner Mannschaft zu spielen, das steht über allem, auch einer Meisterschaft", so der Torjäger.  

Da fährt bei uns das ganze Dorf mit - da ist niemand mehr daheim - und unterstützt uns mit Choreos. 

Morten Liebert (30) über die Hallenmasters in Kiel

Doch sein bisheriges Karrierehighlight war ein anderes Erlebnis, wie er begeistert erzählt: "2020 haben wir die Hallenmasters in Kiel als klarer Außenseiter gewonnen. Das war unglaublich. Da fährt bei uns das ganze Dorf mit, da ist niemand mehr daheim, und unterstützt uns mit Choreos."

Von der "Torjägerkanone® für alle" hat der in seiner Freizeit begeisterte Kraftsportler zwar bereits gehört, aber er sieht einen anderen Anwärter in der Pole-Position: "Gegenüber Martin Harnik zu bestehen, ist schon sehr schwer, da sieht man schon, dass er auf einem anderen Niveau mal gespielt hat." Harnik hatte sich in der vergangenen Spielzeit die Kanone mit 46 Treffern gesichert. Doch ein persönliches Toreziel hat auch Liebert sich gesetzt: "Ich möchte schon 20 Tore pro Saison auf jeden Fall schaffen und vielleicht mit etwas Glück die 30er-Marke in Angriff nehmen."

David Funk

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