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NFL-Offseason-Termine 2024: Combine, Free Agency, Draft, Saisonstart

Was ist wichtig? Wichtige Daten 2024

Free Agency, Draft, Saisonstart: Die NFL macht keine Pause

Monatelange Vorfreude: Im September geht in den USA die 105. Saison der NFL über die Bühne.

Monatelange Vorfreude: Im September geht in den USA die 105. Saison der NFL über die Bühne. imago images

Eines ist klar: Die Spieler der 32 NFL-Teams haben derzeit ihre wohlverdiente Pause, können sich erholen, ihre Blessuren auskurieren, kleinere bis größere Eingriffe vornehmen lassen oder einfach nach anstrengenden Monaten den Energiehaushalt auffrischen und dem Familienleben frönen. Hinter den Fassaden der Franchise-Einrichtungen, die über die gesamte USA verteilt sind, steht das Telefon aber nicht still. Es wird fleißig gearbeitet, getüftelt und daran gefeilt, den Top-Kader der Zukunft zu realisieren.

Auf den Kalendern, Smartphones, Tablets sowie Computern der Bosse und Macher sind dabei die wichtigsten Eckdaten der Offseason notiert. Und diese bieten auch dem geneigten Football-Fan Interessantes abseits der nun erst einmal vermissten, krachenden Action.

Franchise Tags

Bereits ab dem 20. Februar und bis zum 5. März 2024 können die Teams Spieler, die sie selbst als stark einsetzen und die zugleich zu einer anderen Mannschaft wechseln können, mit dem sogenannten Franchise Tag für ein weiteres Jahr fix an sich binden.

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Er bietet den 32 NFL-Teams also ganz einfach die Möglichkeit, einen Spieler aus dem aktuellen Roster mit auslaufendem Vertrag zumindest kurzfristig vom Abschied abzuhalten. Seit 1993 ist der "Tag" zusammen mit dem "Salary Cap" (Gehaltsobergrenze der NFL-Teams) eine der Maßnahmen, um kleineren Teams zu ermöglichen, ihre Stars zu halten und damit für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen. Der ausgewählte Spieler erhält dabei ein garantiertes Gehalt entsprechend dem Durchschnittseinkommen der fünf höchstbezahlten Spieler der Vorsaison auf der betreffenden Position - oder 120 Prozent seines vorherigen Jahresgehalts; je nachdem, welches Gehalt höher ausfällt. Jedes Team kann nur einen "Tag" pro Jahr verwenden.

Gebräuchlicher ist für viele NFL-Teams eher der "Non-exclusive Tag", bei dem der jeweilige Spieler während der "Free Agency" mit anderen Klubs verhandeln und sogar eine Einigung erzielen darf. Der theoretisch abgebende Verein besitzt dann jedoch die Möglichkeit, ein identisches Angebot zu unterbreiten, um den NFL-Profi an sich zu binden. Sollte der Spieler dennoch gehen, erhält der abgebende Verein zwei Erstrunden-Draft-Picks als Gegenleistung.

Combine

Im Vorfeld des Drafts, der alljährlichen Lotterie, geht noch das Combine über die Bühne. Hier absolvieren College-Spieler, die sich zum Draft angemeldet haben, etliche Tests, die sowohl die physische als auch psychische Komponente unter die Lupe nehmen (27. Februar bis 4. März 2024). Doch es dürfte sich Jahr für Jahr nicht nur um die Draft-Anwärter, die College-Abgänger drehen: In Indianapolis kommt schließlich die gesamte Liga zusammen. Dabei können stets auch hinter verschlossener Tür oder vorgehaltener Hand Deals ausgehandelt werden.

Free Agency

Am 13. März (22 Uhr deutscher Zeit) beginnt die sogenannte Free Agency, in der Spieler von den Teams analysiert, interviewt und verpflichtet werden können. Zu diesem Zeitpunkt laufen offiziell die Verträge der Athleten aus, die nicht über die Saison 2023 hinaus an ihre Franchises gebunden sind. Diese Profis werden von da an sogenannte Free Agents, die sich ihr nächstes Team selbst aussuchen dürfen. In diesem Jahr richtet sich der Fokus zum Beispiel Quarterback Kirk Cousins (mitten in der Regular Season bei den Vikings mit Achillessehnenriss ausgefallen), den amtierenden Super-Bowl-Sieger Chris Jones von den Chiefs oder Josh Allen von den Jaguars. Auch Mike Evans (Wide Receiver der Tampa Bay Buccaneers), Baker Mayfield (Quarterback der Tampa Bay Buccaneers) und die beiden Top-Running-Backs Saquon Barkley (New York Giants) sowie Derrick Henry (Tennessee Titans) sind Kandidaten.

Abseits von Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen haben die Teams dabei einige Hausaufgaben zu erledigen. So sind sie dazu verpflichtet, bis zu einer vorgegeben Uhrzeit New Yorker Zeit den Anforderungen des Salary Caps zu entsprechen. Das heißt: Kein Team darf bis hierhin mehr Geld für seinen 53-Mann-Roster aufbrauchen, als es die neu angehobene Grenze von rund 240 Millionen US-Dollar erlaubt.

NFL-Draft

Die Kansas City Chiefs sind Titelverteidiger der kommenden NFL-Saison.

Alle jagen die Chiefs: Kansas City geht als Titelverteidiger in die neue NFL-Saison 2024/25. imago images

Die alljährliche Lotterie um die heißesten College-Abgänger, die in der Folge als Rookies in die Liga einsteigen, geht zwischen dem 25. und 27. April 2024 in Detroit über die Bühne - also dort, wo die seit geraumer Zeit zu den Top-Teams gehörenden Lions ihre Heimat haben. In diesem Jahr ist das von Dan Campbell trainierte Team um Quarterback Jared Goff oder dem deutsch-amerikanischen Receiver Amon-Ra St. Brown erst denkbar knapp im NFC-Finale bei den San Francisco 49ers gescheitert (31:34).

Um eine gewisse Balance zwischen den einzelnen Mannschaften zu gewährleisten, dürfen die Teams, die in der vorangegangenen Saison - in diesem Fall 2013/24 - am schlechtesten abgeschnitten haben, zuerst wählen. So starten in diesem Jahr die Chicago Bears via bereits ausgehandeltem Trade mit den Carolina Panthers, das mit 2-15 schwächste Team der jüngsten Regular Season, vor den Washington Commanders (4-13), den New England Patriots (4-13) und den Arizona Cardinals (4-13). Super-Bowl-Sieger Kansas City kommt laut aktueller Order erst an 32., letzter Stelle.

Interessanter Hintergrund: Der erste Draft der Geschichte fand im Ritz-Carlton Hotel in Philadelphia am 8. Februar 1936 statt. Dieser ging vom damaligen Commissioner Bert Bell aus, der das Überleben der Liga in Gefahr sah, da die Chicago Bears, die Green Bay Packers, die New York Giants und die noch Washington Redskins heißenden Mannen aus der US-Hauptstadt zu dieser Zeit eine dominierende Vormachtstellung innehatten und schwächere Teams kaum eine Chance sahen, große College-Talente zu verpflichten.

Preseason

In den sogenannten Training Camps bereiten sich die 32 Football-Teams aus der National Football League intensiv auf die neue Spielzeit vor. Dort wird das unter anderem das Playbook eintrainiert und am Feinschliff gearbeitet. Die Camps starten dabei Ende Juli und ziehen sich durch den August. Dabei steigt am 1. August das Hall-of-Fame-Game in Canton/Ohio, ehe in den darauffolgenden vier Wochen pro Team jeweils vier Testspiele anstehen. Hier wird am Ende auch der Roster auf die vorgeschriebene Spieleranzahl von 53 Mann gekürzt.

Besonderheiten

Die Arizona Cardinals sind ein Team aus der NFL.

Haben 1920 ihre erste NFL-Saison absolviert, nun steht die 100. bevor für die Arizona Cardinals. imago images

Die NFL hat bereits vor Jahren ihre 100. Saison zelebriert, um nun mit der 105. Spielzeit längst mitten im neuen "Jahrhundert" zu sein. Dazu passend: Während die Green Bay Packers, an ihren 13 Titeln gemessen der Rekordtitelträger im American Football, 2018/19 ihre 100. Football-Saison gefeiert haben (mit mäßigem Erfolg), sind zuletzt die Chicago Bears mit Spielzeit 100 dran gewesen. Das älteste Franchise sind allerdings die aktuell in Arizona ansässigen Cardinals (gegründet 1898). Die Cards hatten ihre erste NFL-Saison 1920 absolviert.

Regular Season

Vor den Fernsehgeräten und in den Stadien versammeln sich die Football-Fans schließlich wieder ab dem 5. September 2024 (Ortszeit), wenn das Eröffnungsspiel von insgesamt 272 Regular-Season-Games über die Bühne gehen wird. Jedes der 32 Teams wird dann wieder 17 Partien absolvieren im Kampf um die begehrten 14 Play-off-Tickets. Der Spielplan erstreckt sich über 18 aufeinanderfolgende Wochen, jede Mannschaft hat einmal eine Woche Pause.

Dak Prescott und Russell Wilson sind Quarterbacks aus der NFL.

Sehen sich in der kommenden NFL-Regular-Season: Cowboys-Quarterback Dak Prescott und Seahawks-Star Russell Wilson. imago images

Die Paarungen ermitteln sich dabei wie folgt: Jedes Team duelliert sich in der eigenen Division (z.B. AFC North) mit jedem Kontrahenten zweimal, das macht sechs Spiele. Der NFL-Spielplan sieht zudem vor, dass jedes Team nach einem dreijährigen Rotationsprinzip pro Saison einmal gegen alle Teams einer anderen Division in der eigenen Conference spielt (z.B. AFC East), das macht vier weitere Partien pro Regular Season. Zudem muss jedes Team nach einem vierjährigen Rotationsprinzip einmal gegen alle Franchises aus einer Division der anderen Conference (z.B. NFC West) antreten, das macht vier weitere Partien jedes Jahr. Zudem gibt es im NFL-Spielplan die Regelung, dass jedes Team einmal gegen andere Franchises der eigenen Conference antritt, die die Vorsaison in deren Division auf dem gleichen Tabellenplatz abgeschlossen haben - das betrifft nicht die Division, gegen die ohnehin gespielt wird.

Mit alldem wird sichergestellt, dass alle vier Jahre alle Teams einmal gegeneinander gespielt haben und alle acht Jahre jedes Team einmal in jedem Stadion antreten muss. Abweichungen von den "richtigen" Heim- oder Gastspielen kann es derweil im Zuge der sogenannten London-, Mexico-, Deutschland und bald auch Brasilien-Spiele kommen, mit denen sich die NFL weltweit zeigt. Die Carolina Panthers werden übrigens in München vorstellig.

Highlights

Während die genauen Uhrzeiten der 272 Regular-Season-Spiele noch nicht feststehen, so sind die Gegner aller 32 Teams bereits festgelegt. Damit sind schon jetzt einige heiße Kracher der neuen Spielzeit bekannt, darunter die Neuauflage des Super Bowls zwischen Chiefs und 49ers (in Kansas City) oder den heißen Duellen Chiefs @ Bills, Ravens @ Chiefs, Rams @ Lions, Broncos @ Saints oder Packers @ Seahawks.

Postseason

Die Playoffs der Saison 2024/25 startet schließlich Anfang Januar nach Week 18 der Regular Season (5. Januar 2025). Das Wild-Card-Weekend steigt zwischen dem 11. und 13. Januar (Ortszeit). Am Ende führt alles wieder zum Super Bowl, dieses Mal in seiner 59. Auflage (LIX). Das bombastische Finale ist diesmal für den 9. Februar 2025 (Ortszeit) im Caesars Superdome in New Orleans anberaumt.

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