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Wachsmuth soll Sportdirektor bei Lok Leipzig werden

"Noch ist nichts unterschrieben"

Warten auf grünes Licht: Wachsmuth soll Sportdirektor bei Lok Leipzig werden

Toni Wachsmuth soll neuer Sportdirektor bei Lok Leipzig werden.

Toni Wachsmuth soll neuer Sportdirektor bei Lok Leipzig werden. IMAGO/Picture Point

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Die blitzartige Installation eines neuen Geschäftsführers für den sportlichen Bereich des 1. FC Lokomotive Leipzig schlug dieser Tage hohe mediale Wellen. Trotz der Tatsache, dass "noch nichts unterschrieben" sei, wird die Ankunft des 37-jährigen Toni Wachsmuth im Januar erwartet - vorher müssen die Vereinsgremien ihr grünes Licht geben.

Almedin Civa, der seit nunmehr dreieinhalb Jahren als sportliche Institution sowohl den Trainer- als auch den Sportdirektorenposten bei den Blau-Gelben bekleidet, soll mit Beginn des neuen Jahres ein neuer starker Mann zur Seite gestellt werden. Laut Vereinspräsident Torsten Kracht wolle man sich schon seit geraumer Zeit im personellen Bereich neu strukturieren, um den gestiegenen Anforderungen "eines ambitionierten Regionalligisten" Rechnung zu tragen: "Wir holen uns extrem viel sportliche Kompetenz ins Team und haben auch noch Unterstützung für die anderen beiden Geschäftsführer - wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe." Nicht erst seit dem Herzinfarkt des Ex-Profis ist der Wunsch nach Entlastung auf sportlicher Führungsebene groß: "Ich habe im Ehrenamt einfach nicht die Zeit, mich da noch 30-40 Stunden extra in der Woche zu kümmern."

Lobeshymnen auf Wachsmuth

Nun also scheint die Wahl auf Toni Wachsmuth gefallen zu sein. Der ehemalige Kicker des FSV Zwickau, mit weiteren namhaften Stationen wie Chemnitz und Cottbus, hat es Kracht angetan: "Er ist ein totaler Teamplayer, das ist natürlich eine der Grundvoraussetzungen." Die anspruchsvolle Aufgabe, einen in sportliche Schieflage geratenen Traditionsklub wieder seetauglich zu machen, traut er Wachsmuth ohne Vorbehalte zu: "Wenn man sich ein Anforderungsprofil, wie ein Sportlicher Leiter aussehen soll, ausmalen möchte, dann ist das genau das, was Toni erfüllt."

Der in Neuhaus am Rennweg geborene Thüringer sei "ein sehr intelligenter, emphatischer und - nicht zuletzt durch seine Tätigkeit beim MDR - rhetorisch gut ausgebildeter Typ." Dann nehmen die Lobeshymnen fast schon Guardiola'eske Züge an: "Er hat selbst Fußball gespielt, kommt aus der Region und ist sowohl in der Regionalliga als auch in der 3. Liga hervorragend vernetzt - er wird uns super super super zu Gesicht stehen." Die Arbeit, die Wachsmuth zuletzt in seiner Funktion als Sportdirektor in Zwickau geleistet hat, hinterließ Eindruck: "Er weiß, wie man mit wenigen Mitteln das Beste herausholen kann. Finanziell werden wir nie in die Top Fünf der Regionalliga vorstoßen können."

Keine Degradierung von Civa

Ob die Wunschlösung bei allen im Verein vorbehaltlose Jubelstürme auslösen wird, bleibt abzuwarten. Almedin Civa könnte sich nach drei überaus erfolgreichen Jahren und zwei Pokalsiegen mit Recht überrumpelt fühlen: "Ich kann nur hoffen, dass 'Alme' das als Verstärkung ansieht und nicht als Beschneidung (seiner Kompetenzen; Anm.d.Red) - das wäre der völlig falsche Ansatz!"

Eine offizielle Bestätigung der Personalie von Vereinsseite steht noch aus, zu vertraglichen Details will sich Kracht nicht äußern: "Wir sind in guten Gesprächen, aber unterschrieben ist noch nichts."

Georg Meyer

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