DFB-Pokal

TSG Hoffenheim: War das der Dosenöffner für Dolberg?

Premierentreffer des Dänen - Angelinos Genugtuung

War das der Dosenöffner für Dolberg?

Thomas Delaney (re.) beglückwünscht Hoffenheims Torschützen Kasper Dolberg.

Thomas Delaney (re.) beglückwünscht Hoffenheims Torschützen Kasper Dolberg. IMAGO/opokupix

In seinen ersten vier Wochen hatte Kasper Dolberg irgendwie keine Bindung gefunden zu seiner neuen Mannschaft und seinem neuen Umfeld. Merkwürdig reserviert und emotionslos wirkte der aus Nizza ausgeliehene Mittelstürmer, der zuletzt als Leihgabe beim FC Sevilla ein Reservisten-Dasein fristete.

Symptomatisch war dabei die Szene vor Dolbergs Einwechslung beim 2:2 im Heimspiel gegen Stuttgart. Der VfB war gerade mit 2:1 in Führung gegangen, hatte sich aber durch Ahamadas Jubel-Dummheit (Gelb-Rot) dezimiert. Also rief Trainer André Breitenreiter eilends neue Offensivkräfte zur Einwechslung herbei acht Minuten vor dem Ende. Während sich Talent Tom Bischof angesichts der Dringlichkeit sputete, trottete der teilnahmslos wirkende Däne gemächlich Richtung Bank, um sich aufreizend zögerlich seiner Aufwärm-Utensilien zu entledigen. Breitenreiter war erkennbar geladen. Der Last-Minute-Ausgleich von Andrej Kramaric verdeckte die Episode.

Dennoch durfte der 25-Jährige im folgenden Heimspiel gegen Gladbach erstmalig von Beginn an ran, fand aber erneut keine Bindung und wurde bereits zur Pause wieder ausgewechselt. Notiert wurde einzig Dolbergs öffnender Verlagerungspass zur Großchance von Pavel Kaderabek, die der Tscheche übers Tor drosch.

Der blonde Hüne ließ in Leipzig seine Qualität aufblitzen

In Leipzig also kam Dolberg wieder von der Bank. Und diesmal wirkte der Angreifer endlich belebend und verhalf der bis dahin nicht vorhandenen Hoffenheimer Offensive zu einer Initialzündung. Wenngleich auch diesmal Dolberg nicht alles gelang, so ließ der blonde Hüne seine Qualität aufblitzen und erzielte acht Minuten nach seiner Einwechslung seinen ersten Treffer für Hoffenheim. Der Dosenöffner für Dolberg?  Oder nur ein Strohfeuer? Das wird der Däne in den kommenden Spielen beantworten müssen.

Genugtuung für Angelino

Geflankt hatte übrigens punktgenau Angelino. Die Leipziger Leihgabe ließ an alter Wirkungsstätte auch erst spät seine Klasse aufblitzen. Kurz nach seinem Assist schlug der Spanier die nächste Flanke vors RB-Tor, die über Umwege zu Munas Dabbur gelang, der den möglichen Ausgleich auf dem Fuß hatte. Mit einer gewissen Genugtuung dürfte Angelino zudem registriert haben, dass der Ex-Hoffenheimer David Raum, dessen Transfer für 26 Millionen Euro zu RB die Rochade erst in Gang gesetzt hatte, gegen seinen Ex-Klub nur auf der Bank saß und Marcel Halstenberg den Vortritt lassen musste.

Startelf-Debüt für Tohumcu

Einen anerkennenden Klaps durfte sich nach seiner Auswechslung auch Umut Tohumcu abholen bei Trainer André Breitenreiter, der dem Eigengewächs den ersten Startelf-Einsatz gegönnt hatte. Keine leichte Aufgabe für den 18-Jährigen, der erst neben Christoph Baumgartner, später neben Debütant Thomas Delaney auf der Doppelsechs agierte. Immerhin wirkte Tohumcu stabiler als so mancher seiner Kollegen und hatte zwei gute Szenen bei Umschaltaktionen.

Michael Pfeifer

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