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NFL-Vorschau 2021: Bills, Dolphins, Patriots und Jets

NFL 2021: Bläst New England wieder zur Attacke? Und endet eine 40 Jahre alte Suche?

Vorschau AFC East: Bills, Dolphins, Patriots und Jets im Check

Vier Quarterbacks, vier verschiedene Vorzeichen: Josh Allen, Tua Tagovailoa, Mac Jones, Zach Wilson (v. li.).

Vier Quarterbacks, vier verschiedene Vorzeichen: Josh Allen, Tua Tagovailoa, Mac Jones, Zach Wilson (v. li.). imago images (4)

Eine Dekade der Dominanz ging 2020 zu Ende: Nach zehn Division-Titeln in Folge mussten die New England Patriots im Vorjahr den Buffalo Bills in der AFC East den Vortritt lassen. Nun will das Team von Trainer-Legende Bill Belichick die Vorherrschaft im Osten zurückerobern - sieht sich aber anders als so oft in der Vergangenheit wirklich starker Konkurrenz ausgesetzt.

Nur die New York Jets dürften im Rennen um die Division-Krone wohl kaum eingreifen können ...

Buffalo Bills (Vorjahr 13:3): Allen und die Vorschusslorbeeren

Ziemlich abgesahnt hat Josh Allen in der Offseason. Nach einer überragenden Saison, die erst im AFC Championship Game endete, haben sich die Bills die Verlängerung mit ihrem Quarterback einiges kosten lassen, insgesamt 258 Millionen US-Dollar schwer ist der Vertrag, der bis 2028 gelten soll. Stellt sich nur die Frage: Kann der athletische Spielmacher die Vorschusslorbeeren rechtfertigen?

Zumindest leise Zweifel sind angebracht, denn bis zu seiner Breakout-Saison 2020 war Allen eher für seine Inkonstanz bekannt. Allerdings kann er weiterhin auf den umworbenen Offensive Coordinator Brian Daboll sowie auf seinen überragenden Wide Receiver Stefon Diggs, einen der besten Route Runner der NFL, setzen. Und auch ansonsten hat sich kaum etwas geändert am stark besetzten Kader der Bills, der über eine passlastige Offense und eine erfahrene Defense verfügt. Viel hängt also von Allen ab: Macht er sogar noch einen weiteren Schritt nach vorne, ist Buffalo ein heißer Anwärter auf den Super Bowl.

Stefon Diggs, Josh Allen

Kongeniales Duo: Stefon Diggs (li.) und Josh Allen waren in der vergangenen Saison kaum zu stoppen. Getty Images

Miami Dolphins (Vorjahr 10:6): Hoher Druck auf Tagovailoa

Der doppelte Boden für Tua Tagovailoa ist weg. Teilte sich der junge Quarterback in der vergangenen Saison noch die Zeit mit Routinier Ryan Fitzpatrick, der besonders in kniffligen Situationen übernahm, ist "Tua" nach Fitzpatricks Abgang gen Washington nun auf sich alleine gestellt. Der Druck ist hoch, ein Leistungssprung des Linkshänders nach seiner wenig überzeugenden Rookie-Saison wird erwartet.

Sollte der erfolgen, könnte Miami aber durchaus ein Team werden, das auch in den Play-offs weit kommen kann. Mit Jaylen Waddle (6. Pick im Draft) und Will Fuller (zuvor Houston) haben die Dolphins enorm an Explosivität auf der Wide-Receiver-Position dazu gewonnen. Und die Defense von Head Coach Brian Flores um das vielleicht stärkste Cornerback-Duo der NFL aus Xavien Howard und Byron Jones sollte ein Prunkstück des Teams werden.

New England Patriots (Vorjahr 7:9): Belichick bläst zur Attacke

Cam Newton, Mac Jones

Startet zu Saisonbeginn für die Patriots - zumal Cam Newton (li.) gar nicht mehr da ist: Rookie Mac Jones. Getty Images

Auch Bill Belichick dürfte klar gewesen sein: So kann es nicht weitergehen. Nach einem äußerst durchwachsenen Jahr eins nach der Ära Brady haben die Patriots in der Offseason zur Attacke geblasen, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Kein Team gab in der Free Agency mehr Geld aus als die Patriots, die ihren Kader mit hochkarätigen Spieler wie den Tight Ends Hunter Henry und Jonnu Smith oder auch Pass Rusher Matt Judon aufstockten.

Ist längere Zeit noch die Frage nach dem Quarterback geblieben. Zunächst ist Cam Newton wieder als Starter der Patriots-Offense vorgesehen gewesen, dann aber - genauer gesagt kurz vor Start der Regular Season - ist der ehemalige MVP der Liga entlassen worden. Und so wird schon jetzt die Stunde des langfristig als Brady-Nachfolger im Draft gepickten Mac Jones schlagen. Ein Problem aber: Jones wird kaum gute Wide Receiver zur Verfügung haben (u.a. Karriereende von Julian Edelman). Und so riecht es trotz der erfahrenen Belichick-Defense um Cornerback Stephon Gilmore für 2021/22 nach einem zweiten Übergangsjahr in New England.

New York Jets (Vorjahr 2:14): Wilson und die 40-Jahre-Suche

Der Nächste, bitte! Nachdem die Jets auch das Projekt Sam Darnold (ist zu den Carolina Panthers weitergezogen) nach nur drei Jahren für gescheitert erklärten, soll nun also Zach Wilson der Franchise-Quarterback werden, den das chronisch erfolglose Team eigentlich schon seit über 40 Jahren sucht. Wilson, der zweite Pick im Draft, muss nun gemeinsam mit dem neuen Head Coach Robert Saleh (ist mit hohen Erwartungen von den 49ers gekommen) dafür sorgen, dass die Jets in der kommenden Saison nicht mehr ganz so früh picken.

Immerhin: Die Voraussetzungen sind für den Rookie-Quarterback ein wenig besser als für den oft im Stich gelassenen Darnold. In Corey Davis (aus Tennessee) kam ein dringend benötigter Wide Receiver von Format, auch in der löchrigen Offensive Line wurde nachgebessert. Insgesamt fehlt es dem Kader aber weiterhin an Qualität, gerade auf den wichtigen Defense-Positionen Cornerback und Pass Rush. Die erste Playoff-Teilnahme seit 2010 (längste Wartezeit der NFL) liegt noch in weiter Ferne.

mib

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