DFB-Pokal

Vier Gewinner bei RB Leipzigs starker Pflichterfüllung

Nach dem 8:0 im DFB-Pokal

Von Rookie bis Publikumsliebling: Vier Gewinner bei Leipzigs starker Pflichterfüllung

Ausgelassene Freude: Leipzig bejubelt mit den Fans den 8:0-Erfolg.

Ausgelassene Freude: Leipzig bejubelt mit den Fans den 8:0-Erfolg. imago images

Natürlich war dieser Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals für RB Leipzig gegen den viertklassigen FC Teutonia Ottensen nicht mehr als eine Pflichterfüllung. Doch die Art und Weise, wie sich der Titelverteidiger dieser mit einem 8:0-Schützenfest entledigte, werteten die Spieler wie auch Trainer Domenico Tedesco als Signal, dass man nach dem arg holprigen Saisonstart wieder auf einem guten Weg ist.

Das gilt vor allem für vier Profis, die im bisherigen Saisonverlauf nur eine allenfalls untergeordnete Rolle spielten und sich deshalb als Gewinner des Abends fühlen durften. Dies sind …

Emil Forsberg: Der schwedische Publikumsliebling, der bislang nur auf Kurzeinsätze kam, stand erstmals in der Startelf und präsentierte sich sehr spielfreudig. Zwei Treffer von Timo Werner legte der Mittelfeldspieler ("Timo finde ich im Schlaf") mustergültig auf, das 6:0 erzielte er per Hacke selbst. Danach unterstrich er, dass er sich als Teamplayer versteht und seine Rolle als Herausforderer angenommen hat. "Es ist halt manchmal so, dass man nicht so viel spielt. Da musst du dich durchbeißen und deine Qualitäten zeigen, wenn du die Chance bekommst", sagte Forsberg. Ein Vereinswechsel, wie von seinem Berater in Erwägung gezogen, stand für ihn nie zur Debatte: "Natürlich bleibe ich. Leipzig ist meine Stadt, mein Verein. Domenico Tedesco und ich haben immer offen und ehrlich geredet, das ist kein Problem."

Xaver Schlager: Der für zwölf Millionen Euro aus Wolfsburg geholte Mittelfeldspieler, der bislang nur gegen seinen Ex-Klub einen Kurzeinsatz erhielt, durfte sich 90 Minuten austoben. Und er zeigte, dass die bisher fürs Reservistendasein angeführten Leistungsdefizite allenfalls minimal sind und er kein Sicherheitsrisiko auf dem Platz darstellt. "Gut, es hat mich extrem gefreut", urteilte Tedesco über Schlagers Vorstellung: "Es war kein Geschenk von uns, er hat sich den Einsatz übers Training verdient." Weitere dürften folgen.

Dominik Szoboszlai: Der Mittelfeldspieler, der in den letzten beiden Spielen eine gegen Köln eingehandelte Rotsperre absitzen musste, wurde von Tedesco als rechter Schienenspieler aufgeboten. Ein Experiment, das angesichts des Gegners nur bedingt Aussagekraft über die defensive Verlässlichkeit des Ungarn hatte, aber dennoch eine Fortsetzung finden könnte. "Er hat es gut gemacht und bringt grundsätzlich viel mit, um diese Position begleiten zu können. Da haben wir jetzt eine Option mehr", urteilte Tedesco. Szoboszlai fühlt sich zwar als offensiver Freigeist wohler, ist aber auch bereit für diese Position: "Ich habe erst zwei Stunden vor dem Spiel gewusst, wo ich spiele. Aber man hat gesehen, dass das kein Problem ist. Ich will einfach auf dem Platz sein."

Sanoussy Ba: Der 18-jährige Abwehr-Allrounder nutzte seine ersten Pflichtspielminuten, um seine technischen Fähigkeiten zu zeigen. "Er ist ein ganz spannender Spieler", befand Tedesco über den U-18-Auswahlspieler, der in Hof geboren ist und als 13-Jähriger zu RB kam: "Es ist echt selten, dass ein Spieler wirklich beidfüßig ist. Er kann links wie rechts einen langen Pass spielen und ist ein fester Bestandteil bei uns." Einsatzminuten bei den Profis werden dennoch die Ausnahme bleiben. Ba soll weiter bei den Profis trainieren und vornehmlich in der U 19 Wettkampf-Erfahrung sammeln.

Oliver Hartmann