Gegenüber dem bitteren 1:2 bei Real Betis - Carzola hatte in den Schlussminuten einen Elfmeter vergeben - warf Villareals Trainer Javier Calleja die Rotationsmaschine an und wechselte ganze sechs Mal: Andres Fernandez hütete an Sergio Asenjos Stelle das Tor - Xavi Quintalla, Alvaro, Caseres, Pablo Fornals und Gerard starteten für Bonera, Funes Mori, Manu Morlanes, Pedraza und Toko-Ekambi.
Valencia hatte in Vallecano die erste Niederlage nach 17 ungeschlagenen Spielen kassiert. Im Vergleich zum 0:2 veränderte Coach Marcelino die Startaufstellung auf vier Positionen: Garay, Wass, Guedes und Gameiro begannen für Diakhaby, Kondogbia, Cheryshev und Santi Mina.
Guedes liefert Valencia den Traumstart
Höchst wahrscheinlich hatten noch nicht alle der insgesamt 23.500 Zuschauer im ausverkauften Estadio de la Cerámica ihren Platz eingenommen, da lag die Kugel bereits zum ersten Mal im Netz: Caseres hatte Guedes völlig unnötig im linken Strafraueck gefoult - und der englische Schiedsrichter Michael Oliver folgerichtig auf Elfmeter entschieden. Valencias Kapitän Parejo übernahm im Anschluss die Verantwortung, scheiterte aber an Andres Fernandez, der richtig spekuliert hatte. Allerdings hatte Villarreals Pokal-Keeper Pech: Denn seine Rettungstat landete genau vor Guedes' Füßen. Der Portugiese bedankte sich, indem er das runde Leder problemlos zum 1:0 über die Linie schob (5.).
In der Folge schalteten die Fledermäuse aber in den Ruhemodus, dadurch kam Villarreal immer besser in die Partie - die Gastgeber wirkten von Minute zu Minute selbstbewusster und sorgten vor allem über die linke Außenbahn für Gefahr. Gerade der flinke Außenverteidiger Xavi Quintilla hob Villarreals Anhänger mit seinen tempogeladenen Vorstößen aus den Sitzen. Richtige Torgefahr konnte die Sturmreihe um Gerard allerdings nur selten entwickeln und so bedurfte es erneut eines Pfiffs von Referee Michael Oliver: Garay hatte Iborra im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Santi Cazorla mit einem satten Rechtsschuss (36.). Somit ging es mit einem 1:1 in die Pause.
Risikominimierung nach der Pause
Europa League, Viertelfinal-Hinspiele
Nach dem Seitenwechsel blieb Villarreal zwar das aktivere und bissigere Team, allerdings ging keine der beiden Mannschaften ins letzte Risiko. Am auffälligsten arbeitete noch Samu am zweiten Treffer der Gastgeber. Allerdings konnte der Nigerianer Valencias Neto weder mit seinem Rechtsschuss aus zwölf Metern (57.) noch mit seinem Lupfer überwinden (59.). Da auch die Schlussphase vor allem durch viel Leerlauf bestach, waren wohl nicht mehr alle Plätze auf der Tribüne besetzt als es dann doch noch einmal spannend werden sollte. Denn Valencia, das fast über die komplette Spieldauer blass geblieben war, setzte zum furiosen Schlussspurt an: Zunächst erzielte Wass nach Gayas toller Vorlage das umjubelte 2:1 (90.) und nur drei Minuten später stellte Guedes mit seinem zweiten Treffer die Zeichen klar auf Halbfinale.
Ehe das Rückspiel am nächsten Donnerstag (21 Uhr) im Mestalla steigt, ist Villarreal am Sonntag (18.30 Uhr) noch beim FC Girona zu Gast. Valencia empfängt am selben Tag (20.45 Uhr) UD Levante.