Villarreal hatte unter der Woche eine bittere Pokalniederlage gegen Zweitligist Gijon hinnehmen müssen, zuvor war die Mannschaft von Trainer Unai Emery in sechs Pflichtspielen in Folge als Sieger vom Platz gegangen. Atletico indes konnte seine Niederlagenserie Ende des vergangenen Jahres kurz nach Neujahr beenden (2:0 gegen Rayo) und feierte auch einen souveränen Pokalsieg gegen das unterklassige Rayo Majadahonda. Atletico-Coach Diego Simeone schenkte in Villarreal dem Ex-Herthaner Matheus Cunha mal wieder das Vertrauen von Anfang an, nachdem der Brasilianer in der Liga zuletzt dreimal von der Bank kam.
Fehlpass Parejo, Correas Traumtor aus 50 Metern
Die Emery-Elf riss die Initiative vom Anpfiff weg an sich und setzte Atletico unter Druck. Das Gelbe U-Boot tauchte früh im gegnerischen Strafraum auf, doch Chancen ließen noch auf sich warten. Dann spielte allerdings Parejo an der Mittellinie einen fatalen Querpass, den Atleticos Correa abfing und aus exakt 50 Metern ins Tor der Hausherren schoss - Villarreals Keeper Rulli war ebenso überrascht wie chancenlos (10.).
Villarreal wankte in dieser Phase gelegentlich in der Defensive und hätte sich beinahe durch Matheus Cunha das 0:2 gefangen (19.), allerdings hatte Atletico kurz zuvor auch Glück, als Alberto Moreno aus kurzer Distanz nur den Pfosten getroffen hatte (17.). Mit hochkarätigen Szenen ging es weiter, Correas zweiter Treffer wurde wegen Abseits aberkannt (21.), dann verschuldete auf der Gegenseite Lemar einen Handelfmeter, den Gerard mit sehr unplatzierter Ausführung gegen Keeper Oblak verschoss (23.). Zwar versenkte Parejo den Nachschuss und schien so seinen Fauxpas vor dem 0:1 ausbügeln zu können, doch der VAR kassierte den Treffer wegen Handspiels.
Oblak lässt den Ball fallen, Pau gleicht hochverdient aus
Die Entscheidung juckte Villarreal allerdings wenig, Emerys Mannschaft spielte weiter druckvoll nach vorne und kam auch völlig verdient zum Ausgleich: Freistoßflanke Parejo von links auf den ersten Pfosten, der Ball rutschte durch, Oblak ließ den Ball nach vorne rausfallen und Innenverteidiger Pau drückte die Kugel aus wenigen Metern zum 1:1 ins Atletico-Gehäuse (29.). Kurz danach hatte Trigueros sogar die Führung auf dem Fuß, doch nach einem schönen Spielzug über Parejo und Estupinan rauschte der Schuss aus 14 Metern knapp über den Querbalken.
Geniestreich Gerard, Alberto Moreno vollstreckt
Im zweiten Abschnitt begann Atletico aktiver, wollte vor allem das Aufbauspiel der Hausherren früher stören. So begann der zweite Durchgang ausgeglichen, doch ein Geniestreich von Gerard setzte Alberto Moreno zentral in Szene, so dass dieser alleine vor Oblak eiskalt vollstrecken konnte - 2:1 für die "Submarinos" und das war bis dato auch verdient.
Simeone wagt mehr Offensive - Lohn durch Kondogbia
Simeone reagierte zügig nach dem Rückstand und brachte mit Koke und Joao Felix (für den blassen Matheus Cunha) frische Kräfte. Zudem setzte der argentinische Coach nun auf eine Dreier-Abwehrkette, um im Mittelfeld Überzahl zu schaffen. Sein Schachzug ging schnell auf, denn sofort rissen die Colchoneros die Initiative an sich und kamen durch Kondogbia zum Ausgleichstreffer (67.). Villarreals Keeper Rulli hatte zunächst einen Schuss aus kurzer Distanz noch abwehren können, doch der Flachschuss des Mittelfeldspielers flutschte ihm - wohl auch wegen schlechter Sicht - unter dem Körper durch.
In der Schlussphase war dann Atletico dem Siegtreffer näher - Lemars Abschluss wurde gerade noch zur Ecke geblockt (79.). Auch in der Folge rannte die Simeone-Elf an, konnte sich aber nicht mehr mit dem Siegtreffer belohnen. Unter dem Strich wäre dieser auch etwas schmeichelhaft gewesen, denn rund eine Stunde war das Gelbe U-Boot das klar bessere Team.