Südwest

VfR Aalen: Insolvenz zu 100 Prozent abgeschlossen

Mitgliederversammlung verläuft überraschend ruhig

VfR Aalen: Insolvenz zu 100 Prozent abgeschlossen

Präsident Michael Weißkopf hatte auf der Mitgliederversammlung des VfR Aalen positive Nachrichten zu verkünden.

Präsident Michael Weißkopf hatte auf der Mitgliederversammlung des VfR Aalen positive Nachrichten zu verkünden. imago images/Eibner

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Mit Spannung wurde die am Freitag, 7. Juli, anberaumte Mitgliederversammlung nach der überstandenen Insolvenz des VfR Aalen erwartet. Insgesamt fanden 175 Mitglieder (174 stimmberechtigt) den Weg ins Sparkassen-Forum der Ostalb-Arena.

VfR-Präsidiumsmitglied Michael Weißkopf erläuterte, dass alle in und um den Verein "einiges bewegt haben", sodass er recht früh am Abend die beste Nachricht im Hinblick auf die Finanzen verkündete: "Wir haben die Lücke von 480.000 Euro komplett abgearbeitet und zu 100 Prozent geschlossen."

Der VfR gehe aus dem Insolvenzverfahren mit "einer schwarzen Null, oder ein bisschen mehr auf dem Konto". Es handelt sich dabei um einen kleinen positiven Betrag im niedrigen Bereich.

Zu verdanken sei das auch den sechs Säulen, die der VfR auf der letzten Mitgliederversammlung im März vorgestellt hat: Events, Einsparungen, drei Sponsoring-Säulen sowie der Mitglieder. Letztere wurden beim vorherigen Zusammentreffen mit der geforderten Einmalzahlung von 100 Euro pro einzelnes Mitglied beziehungsweise 200 Euro pro Familie überrumpelt. "Vielleicht hätte man es anders besser vorbereiten können", gibt Weißkopf zu, aber auch durch diese Gelder (50.000 Euro) wurde die Insolvenz überwunden.

Personelle Änderungen im Aufsichtsrat

Fünf Prozent der Mitglieder haben ihre Mitgliedschaft wegen des geforderten Sonderbeitrags gekündigt, so Präsidiumsmitglied Michael Schäfer. Ebenso wurde mitgeteilt, dass Charlotte Helzle, die bisher die Finanzverantwortliche des Präsidiums war und auch schon bei der letzten Versammlung im März mit Abwesenheit glänzte, zurückgetreten ist.

Im weiteren Verlauf stellte Aufsichtsrat Peter Peschel klar, dass "der künftige Aufsichtsrat seine Aufgaben in Zukunft anders wahrnehmen wird". Und dieser sollte ebenfalls personelle Änderungen bei der Aufsichtsratswahl nach sich ziehen. Den VfR-Aufsichtsrat verlassen haben Peter Kummich, Heiko Rössel, Hermann Rieger, Hans-Peter Weber. Anschließend erfolgte die Wahl des neuen Aufsichtsrates: dabei sein sollen die bisherigen Mitglieder Peter Peschel, Thomas Taferner sowie Roland Vogt. Neu dazu sollen Klaus Opferkuch, Joachim Klutz und Tizian Heusel aus der Fanszene kommen. Zu Letzterem sagt Weißkopf: "Das freut mich besonders."

Bis 2030 zurück in Liga drei

Tizian Heusel, ehemaliger Vorsänger der Ultras, will ein "Bindeglied zwischen den Fans, dem Präsidium und Aufsichtsrat" werden. Schließlich bekamen die Kandidaten die Mehrheit der Stimmen. Der Aufsichtsrat schlug Weißkopf als Präsidenten vor, der mit großer Mehrheit wieder gewählt wurde und sagt: "Ich werde weiter alles für den Verein geben." Er durfte daraufhin mit Walter Höffner (Infrastruktur), Michael Schäfer (Finanzen, Sponsoring, Pressearbeit) und Martin Steidle (Jugendfußball) die weiteren Präsidiumsmitglieder benennen.

Und wie soll es aus Sicht der Verantwortlichen sportlich mit dem VfR Aalen weitergehen? Das stellte Präsidiumsmitglied Michael Schäfer in Form des VfR 2.0 vor. Der neue Leitsatz der Aalener lautet: "sportlich, sympathisch, schwäbisch". Michael Schäfer sagt, dass der VfR langfristig am Profifußball festhalten will. Bis zum Jahr 2026 soll der VfR Aalen zu einem Spitzenteam in der Regionalliga entwickelt werden. Und bis 2030 wollen die Ostälbler wieder auf der "Deutschlandkarte" sein - heißt: zurück in der 3. Liga sein. Außerdem werde die Ostalb-Arena einen neuen Namenspartner erhalten. Wer das sein wird, verriet er nicht, da es bisher nur eine mündliche Zusage gäbe.

Michael Weißkopf beendete schließlich die Mitgliederversammlung des VfR Aalen, die überraschend ruhig und harmonisch über die Bühne ging.

Alessandro Gleich

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