Nord

Bremer SV und St. Pauli II schießen späte Tore

Regionalliga Nord, 30. Spieltag

Sonntag der Nachspielzeiten: Goguadze lässt Bremer SV aufatmen - Imsak rettet St. Pauli II

Kann es auch mit dem Fuß: Nikky Goguadze (links; hier ein Archiv-Bild) erzielte den späten Ausgleich für den Bremer SV.

Kann es auch mit dem Fuß: Nikky Goguadze (links; hier ein Archiv-Bild) erzielte den späten Ausgleich für den Bremer SV. IMAGO/Lobeca

30. Spieltag

St. Paulis Sturmlauf wird spät belohnt

Der TSV Havelse legte am Sonntag gegen die U 23 des FC St. Pauli sofort vor. In der 9. Minute fiel eine Flanke auf den Kopf von Langfeld, der damit die Führung markierte. Danach plätscherte das Spiel mehr schlecht als recht vor sich hin. Einen Aufreger gab es dennoch: In der 40. Minute beging der bereits gelb-verwarnte Rufidis ein taktisches Foul und sah die Ampelkarte. Havelse war fortan also nur noch zu zehnt. Vor der Pause legten die Niedersachsen tatsächlich noch das 2:0 nach, Langfeld versenkte einen gefühlvollen Schlenzer im rechten Winkel. Aus der Kabine kam Pauli komplett verändert, drückte sofort mit großer Vehemenz auf den Anschlusstreffer. Und tatsächlich, in der 52. Minute flankte Günther präzise auf Ulbricht, der mit Schmackes einköpfte. Das 2:2 schien danach eine Frage der Zeit zu sein, so wie die Jungs vom Millerntor nun drückten. Doch Quindt im Havelser Tor war eine Bank, in der 83. Minute rettete er mit einem starken Reflex gegen Ulbricht, kurz darauf traf von Knebel nur das Außennetz. Der TSV stand kurz vor dem Dreier, ehe Imsak mit der letzten Aktion des Spiels per Kopf  gegen die Laufrichtung von Quindt doch noch zum Ausgleich traf. Aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Punkt für die Kiez-Kicker.

Bremer SV antwortet kurz vor Abpfiff

Im Abstiegskrimi am Panzenberg erwischte der VfV 06 Hildesheim auswärts gegen den Bremer SV einen Start nach Maß. Nach einer überlegen geführten Anfangsviertelstunde schoss Baghdadi in der 17. Minute einen Freistoß ins obere Eck zur Gästeführung. Mit dieser Führung ging es auch in die Pause, vom BSV kam offensiv zu wenig, Hildesheim nahm auch die Zweikämpfe besser an. Nach Wiederanpfiff steigerten sich die Gastgeber und kamen zu nennenswerten Chancen, doch die Domstadtelf konnte sich auf Torwart Brandt verlassen. In einer nun sehr kampfbetonten Partie setzte Hildesheim auf Konter, während gegen Ende hin Bremen die langen Bälle als Stilmittel wählte. Die Nachspielzeit dauerte über sechs Minuten und war von Hektik gespickt. Gegen die Gäste-Bank gab es wegen Reklamierens noch mal Rot. Viel einschneidender: Kurz vor Abpfiff traf Goguadze mit einem Flachschuss aus gut 20 Metern doch noch zum 1:1.

Delmenhorst verliert nach früher Führung

Der Samstag startete in Flensburg, wo Atlas Delmenhorst beim SC Weiche gastierte und sich die Verantwortlichen durch die Trennung von Key Riebau neue Impulse erhofften. Den Weg in den Norden trat der SVA noch mit einer internen Besetzung an der Seitenlinie an, die zunächst einen munteren Beginn ihrer Mannschaft sah. Stöhr brachte die Gäste nach einem Konter in der 8. Minute nach vorne. Jedoch musste Delmenhorst nur vier Zeigerumdrehungen später den Ausgleich schlucken. Hermann durfte über rechts zu leicht flanken, im Zentrum nahm Guder das Leder direkt zum 1:1. Weiche hatte nun ein Übergewicht und drehte in der 22. Minute durch den aufgerückten Hermann das Ergebnis. Rehfeldt staubte noch vor der Pause nach einer Ecke zum 3:1 ab (42.). Der SV Atlas versuchte sich im zweiten Durchgang noch einmal aufzubäumen, war letztlich vor dem gegnerischen Tor aber zu harmlos, um der Partie noch einmal eine Wendung zu verpassen. Die beste Aktion gehörte Azadzoy, der per Fallrückzieher aber scheiterte (72.). 

Ottensen gewinnt dank Eckball-Streich

Samstags kam mit Teutonia Ottensen eine äußerst knifflige Aufgabe an die Waldsportstätten des BSV SW Rehden. Die Hamburger übernahmen bei regnerischem Wetter dann auch gleich die Spielkontrolle, ohne anfangs jedoch Gefahr auszustrahlen. Das änderte sich in der 28. Minute. Eine flache Eckballvariante landete an der Strafraumkante bei Wohlers, der den linken Knick anvisierte und traf. Auf der anderen Seite wurde es erstmals in der 38. Minute gefährlich, Liesegang wehrte Djumos Freistoß zur Seite ab. Nach der Pause wurde die Begegnung auf dem stark aufgeweichten Untergrund kampfbetonter, Chancen waren Mangelware, zudem schlichen sich immer mehr kleinere Unterbrechungen ein. Die beste Möglichkeit hatten die Gäste wiederum nach einem Eckball. Brandt knallte die Kugel aus dem Rückraum an die Latte (74.). Auf der Gegenseite ließ Djumo den Ausgleich alleine vor Liesegang liegen (81.), womit es beim Hamburger Erfolg blieb.

Ghawilu trifft für Jeddeloh II zum Sieg

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Eröffnet wurde der Spieltag zwischen dem SSV Jeddeloh II und dem SV Werder Bremen II. Die Gastgeber starteten forsch und gingen bereits nach 90 Sekunden in Führung. Bremen konnte einen Eckball nicht klären, Verinac staubte im Zentrum ab. Anschließend blieben die Hausherren optisch überlegen, setzten den Werder-Nachwuchs früh unter Druck. Ertrag sprang dabei nicht heraus. Bremen kam vereinzelt zu Abschlüssen, gefährlich wurde es für das Bergmann-Tor aber selten. Im zweiten Durchgang war das Spiel relativ ausgeglichen. Große Gelegenheiten blieben wie bereits im ersten Durchgang zunächst Mangelware. Aus dem Nichts gelang Werder der Ausgleich. Über links kam der Ball im Strafraum zu Salifou, dessen Schussversuch unhaltbar abgefälscht wurde (72.). Ebenso überraschend ging Jeddeloh wieder in Führung. Ein weiter Einwurf rutschte auf Bennert durch, der im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ghawilu (80.), der Sekunden später auch noch am Querbalken scheiterte. Werder war in den Schlussminuten um den erneuten Ausgleich bemüht, verpasste in zwei, drei Aktionen jedoch den Moment des Abschlusses. Während sich Jeddeloh durch das 2:1 wieder ins Mittelfeld der Tabelle orientiert, könnte sich die Bremer Tabellensituation bei entsprechenden Ergebnissen am Samstag und Sonntag verschärfen.

Drochtersen/Assel gewinnt klar in Hannover

Die SV Drochtersen/Assel musste am vergangenen Wochenende Ottensen und Hannover in der Tabelle Platz machen. Hannover hieß nun am Freitagabend das Reiseziel der Hansen-Elf, die mindestens Rang vier zurückerobern wollte. Das sollte den Gästen auch gelingen. Wulffs Treffer (13.) ebnete D/A gegen den ansonsten so treffsicheren Hannoveraner Nachwuchs, der an diesem Abend aber weitestgehend harmlos blieb, früh den Weg. Fock legte 13 Minuten vor dem Ende den zweiten Treffer nach. Wenig später sah Hannovers Eichhorn den Ampelkarton (82.) und besiegelte damit endgültig die Pleite von 96. In der Nachspielzeit legte Schmiederer sogar noch das 3:0 nach. Zumindest bis Samstagnachmittag kehrt D/A damit auf Rang drei zurück.

VfB-Freude dank Grupe-Kopfball

Primus Lübeck präsentierte sich nach dem Re-Start nicht immer sattelfest. Während der Aufstieg dem VfB durch den Hamburger Verzicht kaum noch zu nehmen ist, war das Titelrennen nach der Lübecker Überraschungspleite auf St. Pauli selten so spannend. Dementsprechend war der Druck auf die Pfeiffer-Elf zuletzt gewachsen. Gegen abstiegsbedrohte Gäste aus Lohne standen deshalb drei Punkte ganz oben auf der Tagesordnung. Grupe stellte schon früh für Lübeck per Kopf die Weichen (4.), die auch anschließend spielbestimmend waren und die besseren Möglichkeiten verbuchten. Bis zur Pause blieb es aber bei der knappen Führung. Nach Wiederbeginn traf Drinkuth aus der Distanz zunächst Aluminium. Im weiteren Verlauf hielt BWL-Keeper Dedovic sein Team mehrmals im Spiel. Lohne blieb offensiv aber zu blass, um zumindest einen Zähler nach Niedersachsen mitzunehmen. 

Die Partie des Hamburger SV II und des 1. FC Phönix Lübeck wurde auf den 26. April verlegt.

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