Venezuela hatte sich dank des 3:1-Sieges gegen Bolivien als Gruppenzweiter für das Achtelfinale qualifiziert, in Ex-HSV-Profi Rincon oder Rondon (Newcastle United) durchaus namhafte Akteure in seinen Reihen und sich sicherlich etwas ausgerechnet gegen bislang nicht überzeugende Argentinier.
Deren Coach Lionel Scaloni schickte mit Messi, Aguero und Lautaro Martinez ein illustres Angriffstrio auf den Rasen, das für spielerische Extraklasse steht. Doch ungeachtet dessen agierte die Albiceleste zunächst mit vielen langen Bällen. In den Anfangsminuten erspielte sich Argentinien mehrere Eckbälle: Während Pezzella frei vor dem Tor noch überrascht war (7.), machte es Martinez kurz darauf deutlich besser: Aguero zog aus dem rechten Rückraum ab, und der Offensivmann von Inter Mailand verlängerte den Ball aus sechs Metern schlitzohrig per Hacke ins Tor (10.).
Nichts zu bestaunen - bis auf Martinez
Fußballerische Highlights gab es danach erst einmal nicht mehr zu bestaunen, stattdessen stand Schiedsrichter Wilmar Roldan Perez im Mittelpunkt: Es verging kaum eine Minute, in der er das Spiel nicht unterbrechen und eine Diskussion moderieren musste - drei Gelbe Karten von der 12. bis zur 16. Minute sowie ganze fünf im ersten Durchgang sprachen eine deutliche Sprache.
Über die gesamten ersten 45 Minuten kam kaum Spielfluss zustande, stattdessen beharkten sich die 20 Feldspieler unentwegt. Die Szenen in Tornähe ließen sich an einer Hand abzählen: Pezzella köpfte ebenso über das Gehäuse wie Chancellor auf der Gegenseite (37., 40.), kurze Zeit später vereitelte Vinotinto-Verteidiger Mago eine potenzielle Großchance gegen Martinez, der den spielfreudigsten Eindruck auf dem Platz machte (45.+1). Dann war Pause.
Copa America, Viertelfinale
Wie im ersten Durchgang erwischte Argentinien erneut den besseren Start: Keine drei Minuten waren gespielt, da schickte Paredes seinen Mitspieler Martinez von der Mittellinie aus auf die Reise. Der Torschütze zum 1:0 hielt aus 16 Metern halbrechter Position drauf und traf das Kreuzeck.
Joker Lo Celso entscheidet die Partie
Ein munterer Auftakt, der Hoffnung auf mehr machte. Und siehe da, Venezuela ließ den Ball nun vermehrt durch die eigenen Reihen laufen und suchte den Weg nach vorne. Zwar entfachte die Vinotinto keine wirkliche Torgefahr, doch die Spielanteile verlagerten sich immer tiefer in die argentinische Hälfte. Als Rincon den Ball über die Abwehrkette lupfte, scheiterte Hernandez rechts im Strafraum an Armani (72.). Es war die große Chance auf den Ausgleich, doch stattdessen versetzte Argentinien dem Außenseiter den Nackenschlag: Farinez ließ Agueros unplatzierten Schuss nach vorne klatschen, Lo Celso staubte ab - 2:0 (74.).
Venezuela gab sich noch nicht auf, kam durch Rondon zweimal binnen einer Minute zu weiteren Gelegenheiten (83.). Letztendlich reichte es allerdings nicht, um Armani zu überwinden. Argentinien verwaltete das Resultat, brachte den Sieg nach Hause und trifft nun im Halbfinale am Mittwoch (2.30 Uhr) in Belo Horizonte auf Brasilien.