Der letzte Halbfinalist wurde gesucht, nachdem Brasilien, Argentinien und Chile sich bereits für die Vorschlussrunde qualifiziert hatten. Uruguay ging als Favorit in die Partie, tat sich zu Beginn jedoch schwer gegen körperlich giftige Peruaner. Dass die Blanquirroja, bei der Ex-Bundesliga-Stürmer Guerrero die Ein-Mann-Spitze stellte, in Abwesenheit des verletzten Ex-Schalkers Farfan oft an der starken Defensive um Godin und Gimenez abprallte, überraschte indes nicht.
De Arrascaeta trifft, doch das Tor zählt nicht
Nach einer Viertelstunde fand Uruguay öfter Lücken im peruanischen Abwehrverbund, Suarez' Kopfball aufs Tordach markierte den Beginn einer Drangphase, die rund 25 Minuten dauern sollte. Cavani traf das leere Tor aus kürzester Distanz nicht, konnte aber beruhigt sein - ein Treffer hätte wegen Abseits nicht gezählt (24.). Kurz darauf machte es de Arrascaeta besser und drosch das Leder in die Maschen, doch erneut verhinderte eine Abseitsstellung den Jubel der Celeste (29.). Als dann auch noch Gallese in höchster Not gegen den vor ihm auftauchenden Cavani retten musste (37.), war es den Peruanern vorbehalten, tief durchzuatmen - und spät doch noch für etwas offensive Entlastung zu sorgen, ehe Schiedsrichter Wilton Pereira Sampaio zur Pause pfiff.
Chancenwucher und Abseitsfrust
Nach dem Seitenwechsel machte Uruguay weiter mit dem dominanten Spiel, Gallese musste einen von Valverde gezirkelten Freistoß aus dem Eck holen (47.). Als auch Godin aus fünf Metern über anstatt ins Tor schoss, wurde der Umgang Uruguays mit seinen Torchancen so langsam fahrlässig (58.). Viel besser machte es Cavani nur eine Minute später, als er Gallese per herrlichem Lupfer überlistete - doch erneut hatte das Schiedsrichtergespann etwas dagegen: Der PSG-Profi war hauchzart in der verbotenen Zone gestanden, der Videoassistent brachte Gewissheit.
So sehr Uruguay vor Spielfreude sprühte und Peru hinten einschnürte, so sehr verzweifelte die Celeste mehr und mehr am Schicksal, denn: Der dritte Treffer, diesmal von Suarez erzielt, zählte aufgrund einer knappen Abseitsstellung ebenfalls nicht (73.), auch hier fiel die VAR-Entscheidung zugunsten Perus aus.
Suarez zeigt Nerven vom Punkt
Die Uhr lief zugunsten von Peru, das auch noch eine letzte gute Möglichkeit von Suarez unbeschadet überstand. Und dann war das erste Etappenziel der Blanquirroja geschafft: Es ging ins Elfmeterschießen. Dort vergab Suarez direkt als erster Schütze, Gallese hielt den wuchtigen, aber unplatzierten Schuss mit dem Bauch. Weil alle übrigen Schützen trafen (Flores markierte das entscheidende 5:4 für Peru), wurde der Mann vom FC Barcelona somit zum tragischen Helden.
Für Rekordsieger Uruguay (15 Copa-Titel) ist das Turnier hiermit auf höchst unglückliche Art und Weise beendet, Peru trifft im Halbfinale in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (2.30 Uhr) auf Chile.