Lautstark und hüpfend feierten die Union-Fans bereits zum Anpfiff das erste Heimspiel auf internationaler Bühne seit knapp 20 Jahren - obwohl es eigentlich gar kein Heimspiel war. Aufgrund zu weniger Sitzplätze spielt Union die Conference-League-Spiele im Olympiastadion. Der Feierstimmung des Anhangs tat das keinen Abbruch - zumal nach dem 4:0 im Hinspiel eigentlich kein Zweifel mehr am Weiterkommen bestand.
Awoniyi fehlt die Präzision
Dennoch verzichtete Coach Urs Fischer auf die große Rotation und veränderte die Hinspiel-Elf auf nur zwei Positionen: Teuchert und Becker starteten anstelle von Öztunali und Kruse (beide Bank). Awoniyi, der in Finnland mit drei Torbeteiligungen geglänzt hatte, begann erneut - und hätte bereits nach zehn Minuten einen Doppelpack schnüren können. Nach seinen beiden vergebenen Chancen (8.,9.) ließ auch Knoche eine ausgezeichnete Gelegenheit per Kopf (14.) liegen, der gut aufgelegte KuPS-Keeper Kreidl parierte zudem gegen Friedrich (17.).
Nach der stürmischen Anfangsphase mit einer Vielzahl von Gelegenheiten schaltete der Bundesligist dann einen Gang zurück, ohne die Spielkontrolle abzugeben. Kuopio nutzte nur eine kurze Überzahlphase (Baumgartls Schuh war kaputt gegangen und musste geflickt werden) zu einer vorzeigbaren Möglichkeit durch den ehemaligen Deutschland-Legionär Väyrynen (31.). Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs hatte jedoch abermals Awoniyi, der nach schönem Spielzug über Trimmel und Teuchert frei vor Kreidl kläglich vergab (45.).
Union mit weiteren Chancen - und Nachlässigkeiten
Auch nach dem Seitenwechsel tat Union nicht viel mehr als nötig, ließ den Ball weiter laufen und streute dosierte Angriffe ein. Puchacz (61.) und Friedrich (67.) hatten weitere Gelegenheiten, die größte vergab jedoch Teuchert aufreizend lässig frei vor Kreidl (74.). Auch defensiv agierte Union nun ein wenig nachlässig und die bis dahin weitgehend harmlosen Finnen kamen zu guten Möglichkeiten durch Nissilä (70.), Haarala (75.) und Hämäläinen (86.), die Luthe jeweils stark zunichte machte und damit auch die zweite Null auf der Anzeigetafel festhielt.
Union Berlin ist damit eine von 32 Mannschaften, die am Freitag um 13.30 Uhr in den Loskugeln für die Conference-League-Gruppenphase vertreten ist. Der erste Spieltag findet am 16. September statt. Zunächst sind die Berliner aber noch in der Bundesliga gefordert, am Sonntag empfängt Union um 15.30 Uhr Borussia Mönchengladbach. Für Kuopio steht zwei Stunden später das Spitzenspiel in der finnischen Liga bei HJK Helsinki an.