Hoffenheims Coach Sebastian Hoeneß sah nach dem überzeugenden 4:0 in Augsburg keinen Grund für personelle Änderungen in seiner Startelf. Union Berlins Trainer Urs Fischer indes entschied sich im Vergleich zum 4:0 im Play-off-Hinspiel der Europa Conference League bei Kuopion PS (Finnland) für vier Wechsel: Debütant Jaeckel, Ryerson, Gießelmann und Ingvartsen ersetzten Baumgartl, Trimmel, Puchacz und Öztunali.
Trotz Europapokal-Einsatz am Donnerstag legten die Berliner in Sinsheim flott los. Union überließ der TSG zwar den Ball, glänzte dann aber mit starker Raumaufteilung, gutem Pressing und schnellem Umschaltspiel. Das Tempo war zu Beginn auf beiden Seiten sehr hoch, was jedoch zu Lasten der Passgenauigkeit ging.
Nach zehn Minuten ernteten die Köpenicker die Früchte ihrer Arbeit: Knoche setzte Ryerson sehenswert in Szene, der auf rechts Raum vernaschte und vors Tor zu Gießelmann flankte. Der scheiterte zwar zunächst noch per Kopf an TSG-Schlussmann Baumann, überwand diesen dann aber doch noch per Nachschuss.
Hoffenheims starke Antwort
Der 2. Spieltag
Die Hoffenheimer ließen sich von dem Rückschlag nicht verunsichern, lieferten vielmehr eine Antwort, die sich gewaschen hatte: Nach sehenswerter Kombination über Kramaric und Ryerson köpfte Akpoguma in bester Stürmermanier zum 1:1 ein (14.).
Danach ging es hin und her: Kruses direkter Freistoß klatschte an die Latte (17.), Awoniyi scheiterte an Baumann (20.), während es Bruun Larsen auf der Gegenseite gegen Luthe nicht besser erging (23.). Etwas später durfte der Däne dann doch jubeln: Nach genialem Schnittstellenpass von Kramaric hatte der 22-Jährige nur noch Luthe vor sich und ließ sich diesmal die Chance nicht entgehen - 2:1, Spiel gedreht (30.).
Danach beruhigte sich die Partie ein wenig, was auch an der TSG lag, die mittlerweile deutlich griffiger war und das Spiel weitgehend kontrollierte. Die Köpenicker blieben zwar sichtlich bemüht, konnten am 1:2-Pausenrückstand aber nichts mehr ändern.
Berliner Blitzstart in Hälfte zwei
Umjubelt: Berlins Ausgleichstorschütze Taiwo Awoniyi (#14). imago images/Jan Huebner
Dafür legten die Gäste einen Blitzstart in Hälfte zwei hin: Kruse setzte Awoniyi wunderbar in Szene, der zunächst noch an Baumann scheiterte, dann aber Glück hatte, dass der Abpraller von Akpogumas Hüfte zu ihm zurückprallte. Seine zweite Chance ließ sich der Nigerianer nicht entgehen und traf zum 2:2 (47.).
Durchgang zwei war nicht mehr ganz so rasant wie der erste, unterhaltsam blieb das Spiel dennoch, wenngleich sich die Leichtigkeit verabschiedet hatte. Chancen gab's dennoch: Dabbur verzog knapp (54.), auf der Gegenseite scheiterte Kruse mit einem guten Flachschuss am herausragend reagierenden Baumann (63.).
Insgesamt erreichte die Partie aber nicht mehr das Niveau aus Hälfte eins, hüben wie drüben schlichen sich mehr und mehr Unzulänglichkeiten ein, sodass nennenswerte Abschlüsse nicht mehr zu sehen waren. Es roch nach einem Unentschieden, das es am Ende auch wurde.
Zwei Serien haben damit weiter Bestand: Union Berlin wartet seit sieben Auswärtsspielen in der Liga auf einen Sieg (0-4-3), während Hoffenheim seit nunmehr neun Bundesligaspielen ungeschlagen (4-5-0) ist. Diese Serie werden die Sinsheimer am kommenden Freitag in Dortmund (20.30 Uhr) ausbauen wollen. Union Berlin erwartet am Sonntag darauf (15.30 Uhr) Besuch aus Gladbach, das aber ohne Friedrich, der in der vierten Minute der Nachspielzeit wegen eins Fouls an Adamyan noch die Gelb-Rote-Karte sah.