Gleich drei Bundesligaprofis standen zu Anpfiff der Partie in Limbe an der Südwestküste Kameruns in der Startelf: Bei den Tunesiern begann Kölns Skhiri, bei Mali Leipzigs Amadou Haidara an der Seite von Hoffenheims Samassekou.
Die Westafrikaner fanden besser in die Partie und erarbeiteten sich zu Beginn eine Serie von Eckbällen, die aber ohne Ertrag blieben. Mali blieb aktiver, biss sich an der robusten und aufmerksamen Defensive Tunesiens aber meistens die Zähne aus. Ein Distanzschuss von Massadio Haidara in der 41. Minute, der knapp am linken Pfosten vorbeistrich, war die beste Chance Malis.
Und auch der gesamtem ersten Hälfte. Denn von den Tunesiern war offensiv bis zum Pausenpfiff nichts zu sehen. Zwar war der Spielaufbau der Nordafrikaner durchaus gefällig, doch vorne fehlte einfach der Mut und der Biss, Malis Keeper Mounkoro musste eigentlich kein einziges Mal ernsthaft eingreifen.
Skhiri verursacht Handelfmeter - Mounkoro pariert gegen Khazri
Das Bild sollte sich nach dem Seitenwechsel komplett ändern: Nach nur wenigen Sekunden unterlief Skhiri ein Handspiel im Strafraum, Schiedsrichter Sikazwe zeigte auf den Punkt: Ibrahima Koné trat an und verlud Tunesiens Keeper Ben Said. Nun endlich wachte Tunesien auf und schaltete den Vorwärtsgang ein: In der 56. Minute zwang der emsige Kapitän Khazri per Freistoß Mounkoro zu einer Glanzparade. Bei der folgenden Ecke hatte Skhiri dann die große Chance auf das 1:1, doch der Kölner setzte seinen Kopfball knapp neben den linken Pfosten (57.).
Doch Tunesien blieb am Drücker, Mali konnte sich kaum mehr befreien und spielte auch die wenigen Konter unsauber aus. Nach 77 Minuten bot sich den Tunesiern erneut die Riesenchance zum Ausgleich: Bei einer Hereingabe von Khazri bekam Djenepo den Ball an die Hand. Der Kapitän selbst übernahm die Verantwortung, doch Mounkoro wehrte den nicht ideal geschossenen Handelfmeter reaktionsschnell ab (77.).
Zweimal zu früh gepfiffen: Sikazwe sorgt für Ärger bei Tunesien
Dies war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase, in der der Schiedsrichter Janny Sikazwe die Hauptrolle spielen sollte. Denn zunächst pfiff der Unparteiische aus Sambia rund fünf Minuten zu früh ab. Der 42-Jährige erkannte aber nach Hinweisen der Spieler seinen Fauxpas, korrigierte sich und ließ das Spiel dann mit Schiedsrichterball weiterlaufen. Wenig später zeigte Sikazwe den soeben erst eingewechselten Malier El Bilal Touré die Rote Karte (87.). Sikawze schaute sich diese Szene wie die beiden Elfmeter am TV an. Umso unverständlicher, dass er dann nach insgesamt drei Review-Situationen, zwei Elfmetern, einem Tor und einem Platzverweis in Verbund mit zwei Trinkpausen (eine pro Hälfte) nicht nachspielen ließ und erneut zu früh abpfiff. Sein endgültiger Schlusspfiff erfolgte 15 Sekunden vor dem Ablauf der 90 Minuten. Besonders die Spieler und Offiziellen der Tunesier reagierten erbost - zurecht, hätte es doch angesichts des Spielverlaufs eine mehrere Minuten lange Nachspielzeit geben müssen. Doch dieses Mal blieb Sikazwe stur, am Sieg Malis war nicht mehr zu rütteln.