Champions League

Tuchel: Schiedsrichter-Frust und "ein, zwei Fehler zu viel"

Chelsea-Coach voller Lob für seine Mannschaft

Tuchel: Schiedsrichter-Frust und die "ein, zwei Fehler zu viel"

Thomas Tuchel hat mit dem FC Chelsea im vergangenen Jahr die Champions League gewonnen.

Thomas Tuchel hat mit dem FC Chelsea im vergangenen Jahr die Champions League gewonnen. AFP via Getty Images

In der Verlängerung hatte Tuchel dann endgültig genug. Als Schiedsrichter Szymon Marciniak - mit dem der 48-Jährige schon 2018 und 2019 als PSG-Coach mehrmals aneinander geraten war - einen durchaus ahnungswürdigen Stoß von Vinicius Junior gegen Antonio Rüdiger an der Seitenlinie nicht ahndete, platzte dem Chelsea-Coach der Kragen. Wild gestikulierend sprang Tuchel durch seine Coaching-Zone und bekam schließlich vom vorbeilaufenden Marciniak aufreizend lässig und beiläufig die Gelbe Karte gezeigt.

Wir sind sehr unglücklich und von reiner individueller Qualität geschlagen worden, mehr nicht.

Thomas Tuchel

Der vorläufige Höhepunkt des über das ganze Spiel aufgestauten Frusts bei Tuchel, der sich nach dem Spiel aber nochmal steigerte. "Ich war enttäuscht, dass sich der Schiedsrichter mit meinem Kollegen Carlo Ancelotti vergnügt hat. Als ich mich für das Spiel bedanken wollte, sehe ich ihn lächelnd und laut lachend mit dem Trainer des Gegners", kritisierte der ehemalige Bundesliga-Coach den polnischen Referee, der in dieser Saison sein siebtes Spiel in der Königsklasse geleitet hatte. "Ich denke, das ist ein sehr, sehr falscher Zeitpunkt, dies zu tun, nach dem Schlusspfiff und 126 Minuten, in denen eine Mannschaft ihr Herz gegeben hat und bis zum letzten Tropfen gekämpft hat."

Champions League, Viertelfinal-Rückspiele

Dass damit seine Blues gemeint waren, daran ließ Tuchel keine Zweifel aufkommen. Eine "großartige Leistung" und ein "fantastisches Ergebnis" attestierte der Coach seiner in den letzten Wochen nicht zuletzt durch die wirtschaftlichen Turbulenzen durchgeschüttelten Mannschaft. Als erstem englischen Team seit 1968 (Manchester United) gelang es dem Titelverteidiger, drei Tore im Estadio Santiago Bernabeu zu erzielen. "Wir hatten Chancen im gesamten Spiel, vier Tore erzielt, von denen eins aberkannt wurde", lobte Tuchel sein Team, gestand aber auch "ein, zwei Fehler zu viel" in Hin- und Rückspiel ein: "Wir sind sehr unglücklich und von reiner individueller Qualität geschlagen worden, mehr nicht."

"Das Positive ist, dass wir nicht aufgegeben haben", stellte Rüdiger heraus, einer von zwei deutschen Torschützen (Timo Werner) in Reihen des FC Chelsea. Aber auch der Verteidiger, dem die Enttäuschung unmittelbar nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben stand, räumt ein: "Wenn man in den beiden Spielen solche Fehler macht, wie wir sie gemacht haben, wird man bestraft."

pau