Champions League

Trotz "Slapstick" in Hälfte zwei: Müllers Kampfansage an die Konkurrenz

Niederlage angesichts des Spielverlaufs "völlig okay"

Trotz "Slapstick" in Hälfte zwei: Müllers Kampfansage an die Konkurrenz

Thomas Müller richtete den Fokus direkt wieder nach vorne.

Thomas Müller richtete den Fokus direkt wieder nach vorne. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Thomas Müller hatte nach dem 0:3 im Bundesliga-Topspiel in Leverkusen eine Brandrede gehalten und eine Reaktion gefordert. Diese blieb im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Lazio Rom zumindest vom Ergebnis aus. "Wenn man von Reaktion spricht, dann sprechen wir ja nicht von Ergebnis", begann Thomas Müller seine Rückschau bei DAZN. Gerade in Durchgang eins sah der 34-Jährige aus seiner Sicht durchaus eine Reaktion, "nur, wir müssen in Führung gehen".

Trotz guter Chancen von Harry Kane, Leroy Sané und Jamal Musiala - alle verfehlten das Tor jeweils knapp - gingen die Bayern nur mit einem 0:0 in die Kabine des Olimpico. "Bei einem Champions-League-Auswärtsspiel bei Lazio Rom in einer Halbzeit so viele klare Dinger zu bekommen, dann musst du die Dinger halt auch machen", haderte Müller, der im Gegensatz zum Leverkusen-Spiel von Beginn an auf dem Platz gestanden hatte.

"Fast schon Slapstick" in zweiter Hälfte

In der zweiten Hälfte riss die Leistung der Bayern, die sich in Summe allerdings auch in den ersten 45 Minuten offensiv schwergetan hatten, mehr und mehr ab. Auch Müller bemerkte, dass der zweite Durchgang "von Verunsicherung geprägt" war. "Es war ja fast schon Slapstick, wie wir uns von einem Fehler in den anderen gebracht haben."

Abspielfehler häuften sich, genau wie Ungenauigkeiten - den größten Patzer leistete sich aber Dayot Upamecano. Der Verteidiger traf Gegenspieler Gustav Isaksen mit offener Sohle im Bayern-Strafraum. Rot und Elfmeter waren die Folge - der Rückstand für die Münchner in Minute 69 war perfekt. Auch wenn Müller den Platzverweis als "unglücklich" bezeichnete, sei dieser dennoch "selbst verschuldet", weil man beim vorangegangenen Solo von Ciro Immobile "einen Mann mit drei Mann" nicht hatte stoppen können.

Müller findet 0:1 wegen langer Unterzahl "völlig okay"

In mehr als 20 Minuten Unterzahl wurden Müller und Co. nicht mehr gefährlich, auch weil Lazio weiter konsequent verteidigte und die Bayern entnervte. "Wenn du 25, 30 Minuten in Unterzahl bist, dann ist eine 0:1-Auswärtsniederlage mit dem Spielverlauf für mich völlig okay, weil wir ein Rückspiel haben", ordnete Müller das Ergebnis ein.

Dennoch sei die zweite Niederlage ohne eigenen Treffer in Serie - zuletzt hatte es das im Mai 2015 gegeben - "nicht das, was wir uns vorgenommen haben". So verstehe Müller auch "jeden, der hier als Fan mitgefahren ist und stinksauer ist". Trotz des neuerlichen Rückschlags beschwor der Routinier Einheit: "Wir werden uns nicht darauf fokussieren, uns da noch weiter runterzuziehen." Bis zum Rückspiel (5. März) habe man nun "drei Wochen Zeit und dann werden wir sehen, was da in München passiert".

Dennoch musste auch Müller eingestehen, dass er und seine Teamkollegen in den vergangenen Spielen "zu viel Unsicherheit" und "zu wenig Kaltschnäuzigkeit" gezeigt haben. Eine Warnung für die Konkurrenz gab es trotzdem noch hinterher: "Wir bleiben zusammen und wir werden bis zur letzten Sekunde in allen Wettbewerben alles geben - und darauf müssen sich die Gegner einstellen."

sts

Bilder zur Partie Lazio Rom gegen Bayern München