EA SPORTS FC 24

FC 24, eFootball, FM - kicker eSport Jahresrückblick 2023

kicker eSport Jahresrückblick

Trennung, Schock und Hoffnung: Der virtuelle Fußball im Jahresrückblick

Jahresrückblick 2023: Was hat sich im virtuellen Fußball getan?

Jahresrückblick 2023: Was hat sich im virtuellen Fußball getan? kicker eSport/EA SPORTS/Konami/Sports Interactive

Als EA SPORTS FC 24 im späten September 2023 erschien, war schon weit über ein Jahr lang bekannt, dass der Entwickler seine Vormachtstellung im virtuellen Fußball künftig auf eigene Faust behaupten will. Die einstige Traum-Ehe mit der FIFA war nach mehr als 30 insbesondere finanziell erfolgreichen Jahren geschieden worden. Statt der ikonischen vier Buchstaben steht nun "FC" auf den Verpackungen. Der Alleingang soll mehr Freiheit für EA SPORTS mit sich bringen, der Kreativität sollen weniger Grenzen gesetzt werden. 

Das vorläufige Ende der FIFA-Ära im Videospiele-Kosmos und der gleichzeitige Startschuss für FC 24 waren 2023 die alles überstrahlenden Themen im virtuellen Fußball. Eine echte Revolution blieb jedoch aus. Die neue Fußball-Simulation sieht aus wie FIFA, spielt sich wie FIFA und fühlt sich wie FIFA an. Einzig die Integration von Frauen in Ultimate Team kann als echtes Zeichen der neu gewonnenen Unabhängigkeit von EA SPORTS betrachtet werden. Ansonsten heißt Raider jetzt eben Twix - der Rest ist wohl bekannt.

Allzu viel hat sich von FIFA 23 (l.) zu FC 24 (r.) nicht getan. kicker eSport/EA SPORTS

Welche Auswirkungen dieser große Schritt auf den monetären Erfolg von EA SPORTS hat, dürfte Anfang Februar erstmals richtig ersichtlich werden. Dann steht die Veröffentlichung des neuen Quartalsberichts zu den Anfangsmonaten von FC 24 an. Zumindest bezüglich der Partien-Anzahl hatte der Entwickler schon einen Rückgang verkünden müssen. Es bleibt abzuwarten, ob FC 24 die Tradition der immer neuen Superlative aus dem Hause EA SPORTS fortführen kann. Oder ob der Neustart - zumindest vorerst - mit Rückschritt einhergeht. 

"Katastrophe": eSport-Knall in eFootball 

Während mit FC 24 eine neue Zeitrechnung angebrochen ist, schließen eFootball und Konami ein Kapitel. "Wir haben nicht vor, in der Saison 2024 einen Pro-Wettbewerb abzuhalten", lautete der Satz, der die eSport-Szene im November schockte. Die eFootball Championship Pro, die der FC Bayern München einige Monate zuvor noch beinahe gewonnen hatte, ist Geschichte. Die früheren Protagonisten um Walid Rachid 'Usmakabyle' Tebane müssen sich neue Jobs suchen. Der dreifache Weltmeister hält diesen Vorgang für "eine Katastrophe". 

FC 24 gegen eFootball 2024: Wo sehen die Bayern-Stars besser aus?

Als eFootball-eSportler dürfte der Lebensunterhalt künftig kaum mehr zu stemmen sein - zumindest in Europa. Der ehemalige Bayern-Profi Alejandro 'Alex' Alguacil hat seine Zelte schon abgebrochen und ist zu Bali FC United nach Indonesien gewechselt. Beim FCB hat der langjährige Coach Matthias 'Lutti' Luttenberger seinen Abschied bekannt gegeben. Im selben Atemzug wurde verkündet, dass das eFootball-Engagement der Münchner allgemein ende. "Diese Entscheidung liegt außerhalb unserer Kontrolle", sagte 'Lutti'. Auch für das deutsche eSport-Urgestein Mike 'El_Matador' Linden ist nach mehr als 20 Jahren Schluss

Beendet ebenfalls seine eSport-Karriere: Mike 'El_Matador' Linden. Konami

Ganz ohne Wettbewerb kommt aber auch eFootball 2024 nicht aus: Konami implementiert sogenannte "Club Events", die letztlich in eine Art WM-Finalrunde münden. Über eine offene Qualifikation soll jeder passionierte Zocker die Chance erhalten, seinen Lieblingsverein auf der internationalen Bühne zu vertreten. Ob sich auf diesem Weg perspektivisch doch noch mal professionelle Strukturen herstellen lassen, ist derzeit unklar. Ebenso ob Konami überhaupt Interesse daran hat, so etwas jemals wieder zu etablieren. 

FM vor großem Schnitt - frische Konkurrenz?

Beim Football Manager steht die ganz große Veränderung noch bevor: 2024 wechselt Sports Interactive zur Unity-Engine. Entsprechend ist der FM24 "der Letzte seiner Art", wie der Entwickler schon vor der Veröffentlichung bedeutungsschwanger mitteilte. Ein erfolgreicher Abschluss der bisherigen Reihe ist dem Unternehmen aus London gelungen, das Feedback der Community fiel größtenteils positiv aus. Das Spielervermittler-Feature und die neuen Standardsituationen kommen bei den Hobby-Managern gut an. 

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Wie UFL und GOALS bei den Liebhabern des virtuellen Fußballs ankommen werden, steht hingegen noch in den Sternen. Beide treten mit der Ambition an, echte Konkurrenz für EA SPORTS und FC zu werden - und beide scheinen an einem ähnlichen Punkt zu sein: Für 2024 stehen jeweils Closed-Beta-Phasen auf der Agenda. UFL soll im kommenden Jahr auch Release feiern, das jüngst verkündete Millionen-Investment von Cristiano Ronaldo dürfte bei der Umsetzung helfen. Bei GOALS ist der zeitliche Fahrplan noch eher ungewiss. 

In den Kommentaren unter den stetigen Social-Media-Updates zum aktuellen Entwicklungsstand der beiden neuen Fußball-Simulationen wird klar: Viele Fans wünschen sich ernstzunehmende Konkurrenz für EA SPORTS. Konami ist das schon seit der Umstellung von PES auf eFootball nicht mehr. Wer den virtuellen Fußball online wie offline in verschiedenen Facetten erleben will, hat kaum eine Wahl. UFL und GOALS könnten Alternativen darstellen - zudem will die FIFA 2024 mit einem Videospiel zurückkehren

Was ist euer Eindruck von den Entwicklungen im virtuellen Fußball 2023? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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