Nordost

Jena gewinnt klar - Lok muss sich mit Punkt begnügen

Regionalliga Nordost, 22. Spieltag

RWE lässt CFC abblitzen - Später Cottbus-Sieg - Lok mit Remis beim BFC Dynamo

Der FC Energie Cottbus feierte gegen den Berliner AK einen enorm wichtigen Last-Minute-Erfolg im Titelrennen.

Der FC Energie Cottbus feierte gegen den Berliner AK einen enorm wichtigen Last-Minute-Erfolg im Titelrennen. IMAGO/Fotostand

22. Spieltag

Chemiker steigern sich nach der Pause

Dank einer Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten behielt Chemie Leipzig die Punkte am Sonntagnachmittag gegen den ZFC Meuselwitz zuhause. Für die Zipsendorfer ist es dagegen der nächste Rückschlag im Abstiegskampf. Die erste Hälfte verlief weitestgehend ereignisarm. Nach der Pause erwischten die Chemiker dann einen perfekten Start. Sureks abgefälschter Schuss schlug hinter Fietz ein, der machtlos war (47.). Drei Minuten später musste Meuselwitz' Keeper den Ball erneut aus den Maschen holen. Diesmal vollendete Mäder einen Angriff über die rechte Seite. Die Gäste waren um eine Antwort bemüht, ihre Angriffe aber überwiegend harmlos. Besser machte es Leipzig, das einen Elfmeter - Mauer wurde von Müller gefoult - zur Entscheidung nutzte. Jäpel übernahm die Verantwortung und traf zum 3:0-Endstand (68.). 

Luckenwalde zeigt anderes Gesicht

Die Talfahrt der SV Babelsberg setzte sich auch beim abstiegsbedrohten FSV Luckenwalde fort, der sich drei wichtige Zähler sicherte. Früh stellte Plumpe mit seinem Kopfball für die Gastgeber die Weichen (7.), die ein völlig anderes Gesicht als beim 0:4 unter der Woche in Halberstadt zeigten. Noch vor der Pause schnürte Luckenwalde den Sack zu. Gollnack traf nach einem schnell ausgeführten Freistoß in der 42. Minute zum 2:0. In der Schlussminute des ersten Durchgangs erhöhte Flath vom Elfmeterpunkt gar noch auf 3:0. Nach dem Seitenwechsel ließ der FSV nur noch wenig zu. Gencel erzielte in der 85. Minute lediglich noch den Ehrentreffer für den SVB, der zum dritten Mal in Folge punktlos blieb.

Jena wirft Tormaschine an

Der FC Carl Zeiss Jena hatte am Sonntagnachmittag bei Germania Halberstadt nach einer frühen Roten Karte - Lübke zog im Strafraum gegen Verkamp die Notbremse (4.) - leichtes Spiel. Zwar scheiterte Muiomo anschließend vom Punkt noch an Cichos, in der 10. Minute war aber auch Halberstadts Keeper machtlos. Renner knallte den Ball bei einem Klärungsversuch gegen Muiomo von der Strafraumkante ins eigene Tor. Es war der Auftakt für ein munteres Scheibenschießen. Muiomo erhöhte in der 18. Minute nach Steilpass auf 2:0. Lämmel besorgte fünf Minuten später den dritten Treffer nach Muiomos Hacken-Vorarbeit. Wiederum Muiomo sammelte in der 27. Minute mit seinem zweiten Tor seinen vierten Scorerpunkt an diesem Nachmittag. Für den Pausenstand sorgte jedoch ein anderer. Dedidis nutzte eine Krauß-Vorlage zum 5:0. Das Ergebnis hätte durchaus noch höher ausfallen können, der Querbalken verhinderte jedoch einen sechsten Einschlag. Im zweiten Durchgang nahmen die Gäste das Tempo deutlich heraus. Es blieb beim 5:0, mit dem der FCC weiter seine Titelchancen wahrt.

Lok hadert mit strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen

Der 1. Lokomotive Leipzig erlitt beim BFC Dynamo einen Rückschlag im Titelrennen. Trotz guter Leistung reichte es in der Hauptstadt nur zu einem späten Remis. Mit nun sieben Punkten Rückstand auf Erfurt ist die Meisterschaft für die Sachsen erst einmal aus dem Blickfeld gerutscht. Vor allem mit zwei Schiedsrichter-Entscheidungen haderten die Gäste aus Sachsen. Vor dem Berliner 1:0 entschied Referee Patrick Kluge nach kurzem Zögern auf Foulspiel an Beck - eine harte Entscheidung aus Leipziger Sicht, weil Piplica klar den Ball spielte. Den anschließenden Freistoß brachte Kleihs im Torwarteck unter (32.). Im zweiten Abschnitt wurde Rangelov nach einer Flanke im Strafraum hart bearbeitet, diesmal blieb die Pfeife aber zum Leipziger Ärger stumm. Immerhin gelang Ziane aus Lok-Sicht in der 88. Minute nach einem Konter noch der Ausgleich.

Hottmann erlöst Cottbus

Emotionale Ausnahmesituation in Minute 90+1 im Stadion der Freundschaft: Angreifer Hottmann, zuvor eingewechselt, köpfte den 2:1-Siegtreffer der Cottbuser gegen den Berliner AK. Es war ein verdienter Erfolg von Energie, das sich in dieser Partie die Mehrzahl an Chancen erarbeitete. Zuvor war die Elf von Claus-Dieter Wollitz nach 21 Minuten durch ein Flippertor von Thiele in Führung gegangen. Der Berliner AK glich gleich nach Wiederanpfiff wie aus dem Nichts durch Yamadas Kopfballtreffer zum 1:1 aus (47.). In Folge war es eine umkämpfte Partie, in der in der Nachspielzeit dann doch noch Hottmann zur Stelle war und dafür sorgte, dass Energie weiter in Schlagdistanz zur Spitze steht. Die Berliner hingegen holten aus den vergangenen sechs Partien nur einen Zähler und müssen froh sein, dass sie im Jahr 2022 bereits ausreichend Punkte für den Klassenerhalt angesammelt haben.

Erfurt distanziert Chemnitz

Eine Stunde später kam es zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem Chemnitzer FC zum Spitzenspiel Erster gegen Dritter. Die Heimelf legte gleich mit der ersten Chance vor, profitierte dabei aber von einem unnötigen Ausflug von CFC-Keeper Jakubov. Seidemann zog vorbei und bediente Ballo, der ins leere Tor traf (3.). Chemnitz wurde zwar nach einer Anlaufphase aktiver, konnte sich aber bis zur Pause nicht entscheidend in Szene setzen. Nach Wiederanpfiff wurde das Geschehen zunehmend umkämpfter. Chemnitz lief dem Rückstand hinterher, konnte vor den rund 7000 Zuschauern im Steigerwaldstadion aber erst im zunehmenden Verlauf für ernsthafte Gefahr sorgen. Rot-Weiß überstand aber auch die Drangphase der Schlussminuten unbeschadet und behauptet sich weiter an der Tabellenspitze. Der CFC ist nun schon fünf Zähler hintendran.

Greifswald holt wichtigen Dreier

Zwischen dem Greifswalder FC und Hertha BSC II war es in Durchgang eins ein ausgeglichenes Geschehen ohne Tore. Für beide Teams ging es darum, weitere Zähler für den Klassenerhalt zu sammeln, um nicht mehr in einen möglichen Sog zu geraten. Das gelang der Heimelf von der Ostseeküste dann in Durchgang zwei: Benyamina sorgte nach Wiederanpfiff mit einem abgefälschten Ball für die Führung (50.), die Martens nach Richardsons Vorlage zehn Minuten später auf 2:0 ausbaute (60.). Weil Benyamina wenig später nur die Latte traf, kam die Hertha nochmals ran: Rölke stellte in der Endphase wuchtig auf 1:2 (78.), mehr passierte allerdings nicht mehr. Was aufs Tor kam, war bei GFC-Keeper Brendieck gut aufgehoben. Mit den drei Heim-Punkten ist Greifswald an der Hertha dran.

Altglienicke: Die Serie hält

Die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga Nordost heißt VSG Altglienicke. Schon am Freitagabend feierten die Berliner einen ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen den SV Lichtenberg 47. Es war Sieg Nummer fünf in Folge - bei einem Torverhältnis von 12:0! Der gut aufgelegte Cigerci brachte seine Elf in Durchgang eins mit einem Kopfball-Treffer mit 1:0 in Führung (10.). In Folge blieb die VSG das klar bessere Team, Lichtenberg war aber noch etwas aktiver als dann in Durchgang zwei. Nach Wiederanpfiff legte Winterzugang Türpitz nach einer Kombination Steilpass-Querpass das 2:0 nach (59.), es war so etwas wie die Vorentscheidung. Von den Gästen kam offensiv nichts mehr. Dem zuletzt plötzlich so torgefährlichen Oudenne gelang kurz vor dem Ende bei einem fein vorgetragenen Konter der 3:0-Endstand (87.). Damit meldet sich die VSG weiter mit Nachdruck oben an. Trainer Rudy Raab hingegen konnte im ersten Spiel für den SV Lichtenberg also keine Wunder vollbringen, die 47er stehen weiter in großer Abstiegsnot auf dem drittletzten Rang.

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Viktoria macht den nächsten Schritt

Auch die Viktoria aus Berlin kann eine Siegesserie vorweisen, der 3:1-Erfolg über Tennis Borussia war Sieg Nummer drei für den Absteiger, der damit mit großen Schritten in Richtung Klassenerhalt marschiert. Dabei sah es zu Beginn nicht gut aus - Damelang brachte TeBe nach nur fünf Minuten mit einem schönen Heber mit 1:0 in Führung -, doch die Gäste ließen sich nicht verunsichern und drehten die Partie schnell: Touglo per Kopfballabstauber mit dem 1:1 (8.), Harres - ebenfalls nach einer Ecke per Kopf - mit dem 2:1 (16.). Noch vor der Pause legte Dehl dann per abgefälschter Bogenlampe das beruhigende 3:1 nach (40.). In der zweiten Hälfte zeigte TeBe zwar eine starke Reaktion, es reichte aber nicht, um nochmals Spannung aufkommen zu lassen. Mit 30 Zählern und einem ausgeglichenen Torverhältnis steht die Viktoria nun komfortabel im Tabellenmittelfeld. Anders die Situation bei Schlusslicht TeBe, das den Kontakt zu dem vorletzten Rang so langsam verlieren könnte.

jam/dw

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