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Thüringen-Derby vor ausverkauftem Haus: Erfurt empfängt Jena

Regionalliga Nordost, 9. Spieltag - Vorschau

Thüringen-Derby vor ausverkauftem Haus: Erfurt empfängt Jena

Neun Punkte vor Jena: Rot-Weiß Erfurt kann den Rivalen noch tiefer in die Krise schießen. 

Neun Punkte vor Jena: Rot-Weiß Erfurt kann den Rivalen noch tiefer in die Krise schießen.  IMAGO/Bild13

9. SPieltag

Die mehr als einstündige Videoanalyse zum Auftakt der Trainingswoche beim FC Rot-Weiß Erfurt hatte nichts mit den drei sieglosen Spielen in Serie oder dem torlosen Remis bei Aufsteiger Eilenburg zu tun. "Ich analysiere mit der Mannschaft die Spiele immer sehr genau. Das war nichts Ungewöhnliches", sagt Trainer Fabian Gerber vor dem Thüringen-Derby gegen Jena.

Die Erwartungshaltung ist riesengroß. Die 14.500 Plätze im Steigerwaldstadion waren innerhalb von nur zwei Tagen verkauft. Dass Jena mit nur sechs Punkten aus acht Spielen in die Saison gestartet ist, spielt für Erfurts Trainer keine Rolle: "Ein Thüringen-Derby ist wie ein Pokalspiel. Da sind die Tabellenkonstellation und die Ergebnisse vorher völlig egal."

Gerber scheute zuletzt auch nicht, Leistungsträger wie Maximilian Pronichev oder Malcolm Badu aus der Startelf zu verbannen. Er schürt den Konkurrenzkampf und hofft so auf eine Leistungssteigerung. Er erwartet offensive Jenaer: "Dass dieses Spiel am Ende 0:0 ausgeht, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen."

"Können vieles wieder gut machen"

Mit diesem miserablen Saisonstart hat beim FC Carl Zeiss Jena niemand gerechnet. Platz 15 nach acht Spielen - das ist für Trainer René Klingbeil genug gewesen, die Ziele zu korrigieren. "Für uns geht es jetzt erst einmal nur um den Klassenerhalt", sagt er. Dabei wollten die Thüringer eigentlich um die Meisterschaft mitspielen, in die 3. Liga aufsteigen.

Nun müssen sie ausgerechnet zum Erzrivalen nach Erfurt. Die Spieler wissen: "Es ist ein Spiel, das über allem steht. Mit nur einem Sieg können wir vieles wiedergutmachen", sagt Neuzugang Nils Butzen. Der 30-jährige Verteidiger spielte bis zum Sommer bei Drittligist Zwickau, war seitdem vereinslos. Zeiss-Coach Klingbeil setzt auf die Erfahrung Butzens, der endlich Stabilität in die Defensive bringen soll. Butzen weiß: "Jeder Verein hat während der Saison mal eine Krise. Das ist jetzt unsere." Am Sonntag in Erfurt will man diese stoppen - und endlich den Aufwärtstrend einleiten. Noch allerdings ohne Spielgestalter Justin Petermann, der nach seiner Knieverletzung noch mindestens vier Wochen fehlen wird.

Die weiteren Spiele

Der Spieltag startet am Freitag mit drei Partien. Die Hertha-Reserve empfängt den Tabellennachbarn Babelsberg, während Luckenwalde den 1. FC Lok Leipzig zu Gast hat. Die BSG Chemie Leipzig, die in den letzten fünf Spielen ungeschlagen blieb, will nach zwei torlosen Remis gegen die VSG Altglienicke einen Dreier einfahren. 

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Am Samstag will der Spitzenreiter Greifswald ab 13 Uhr bei Victoria Berlin die Tabellenführung behaupten. Gleichzeitig möchte Torjäger Tim Heike mit seinen Cottbusern beim Heimspiel gegen Meuselwitz diesen Spitzenplatz in Angriff nehmen. Rund eine Stunde später empfängt der Chemnitzer FC den BFC Dynamo.  

Vor dem Derby am Sonntag misst sich zudem der Tabellenletzte Berliner AK mit dem FSV Zwickau, und die seit sechs Spielen sieglose Reserve von Hansa Rostock empfängt den zuletzt zweimal in Serie mit einem torlosen Remis vom Platz gegangenen FC Eilenburg. 

Axel Lukacsek, Ralf-Peter Palitzsch

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