Vielleicht hat Neymar dieser Tage ja Kontakt zu David Alaba aufgenommen, weil geteiltes Leid angeblich halbes Leid sein soll. Denn wie der bei Real Madrid unter Vertrag stehende Österreicher, der aller Voraussicht nach die EM 2024 in Deutschland verpassen wird, muss sich Neymar - aktuell bei Al-Hilal in der Saudi Pro League aktiv - gerade nach einem erlittenen Kreuzbandriss mühsam zurückkämpfen. Und wird das zum Kontinentalturnier im kommenden Sommer wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen.
Dem Radiosender "Radio 98 FM" gab Rodrigo Lasmar, Mannschaftsarzt der brasilianischen Nationalmannschaft, quasi die Bestätigung, dass die Seleçao und Nationaltrainer Fernando Diniz bei der Copa America in den USA auf den inzwischen 31 Jahre alten Ausnahmespieler und Rekordtorschützen (79 Tore in 128 Länderspielen) verzichten müssen.
Laut Lasmar seien mindestens neun Monate nötig, um nach einer derart schweren Knieverletzung eine vollständige Genesung erreichen zu können. Diese neun Monate gibt es zwischen Neymars Verletzung im WM-Qualifikationsspiel gegen Uruguay im November und der Südamerikameisterschaft Mitte Juni nicht. Lasmar warnte zudem davor, Schritte zu überspringen und "unnötige Risiken" einzugehen. Schon jetzt von einer möglicherweise früheren Rückkehr zu sprechen, halte er für verfrüht. Zumindest ein kleines Schlupfloch im Falle einer positiven Entwicklung?
Confed-Cup und olympisches Gold
Neymar, der mindestens als Nationalspieler zu den herausragenden Fußballern seiner Generation zählt, wartet mit der Seleçao noch auf die große Krönung seiner Karriere. 2013 führte er den Rekordweltmeister zwar zum Confederations-Cup und 2016 zu olympischem Gold, allerdings hat er bisher weder eine Copa America noch eine Weltmeisterschaft gewonnen. Bei der WM 2022 in Katar scheiterte er mit Brasilien im Elfmeterschießen des Viertelfinals an Kroatien.
