Auch der VfB Stuttgart steht in der dritten Runde des UEFA-Cups. Mit 3:1 (3:0) besiegte die Rangnick-Elf die Schützlinge von Kurt Jara, wobei vor allem die erste Hälfte von einer überzeugend agierenden Heimelf dominiert wurde. Schneider (7.) und zwei Mal Ganea (18., 45.) ließen den österreichischen Klassenprimus alt aussehen. In Abschnitt zwei agierte Stuttgart zu nachlässig und geriet noch in Bedrängnis.
Stimmen zum Spiel Hinspiel Die 2. Runde im Überblick
Der VfB erwischte im gähnend leeren Gottlieb-Daimler-Stadion den gewünschten Start nach Maß. Der zu Beginn sehr agile Pinto hatte sich in der 7. Minute auf dem rechten Flügel durchgesetzt und nach innen gepasst. Dort fand der aufgerückte Defensivspieler Thomas Schneider keinerlei Beachtung bei der Innsbrucker Abwehr. Die Folge: Der Rückstand aus dem Hinspiel war durch den Flachschuss Schneiders bereits egalisiert. Kaum zehn Minuten später hatte der VfB das Tor zur dritten Runde bereits ein ganzes Stück weiter aufgestoßen. Nach Thiams Pass in die Spitze marschierte Ganea in den Gästestrafraum und schoss aus zehn Metern flach ein, wobei Keeper Tschertschessow gegen den abgefälschten Ball kaum eine Abwehrchance hatte (18.).
Die Spieler von Ralf Rangnick machten auch weiterhin das Spiel, ließen den Gast nur selten gefährlich vors Tor kommen. Das beruhigende 3:0 wollte zunächst jedoch nicht fallen. Vor allem Pinto und Balakov ließen in der 32. Minute eine Großchance ungenutzt. Die Österreicher meldeten sich erstmals in der 42. Minute richtig zu Wort. Doch der Ex-Schalker Markus Anfang traf aus aussichtsreicher Position nur den Körper eines VfB-Abwehrspielers. Im Gegenzug konterten die Stuttgarter schulmäßig. Ganea bediente Dundee im Strafraum, doch der gebürtige Südafrikaner vergab völlig freistehend die Riesenchance. Doch zum Glück hatte der VfB an diesem Abend einen Ganea in seinen Reihen. Der Rumäne sorgte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff für große Erleichterung, als er mit einem Kopfball-Aufsetzer nach erneuter Pinto-Flanke Tschertschessow das Nachsehen gab (45.). Die Tiroler Abwehr war bei diesem erneuten Tiefschlag wieder nicht im Bilde.
Kurt Jara reagierte zur Halbzeit und brachte mit dem Hinspiel-Torschützen Mair sowie Brzeczek zwei Offensivkräfte, die das Tiroler Angriffspiel auch gleich belebten. Während Mair in der 53. Minute noch an Hildebrand scheiterte, machte es Brzeczek zehn Minuten später besser. Nach Rückpass vom Ex-Schwaben Gilewicz traf er aus 14 Metern zum 3:1 – das Erreichen der dritten Runde hing für Stuttgart wieder am seidenen Faden. Dieser riss beinahe in der 78. Minute, als der Torschütze erneut völlig frei stand und im herausstürzenden Hildebrand seinen Meister fand.
In den Schlussminuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst versiebten Soldo, Pinto und vor allem Ganea in der Nachspielzeit klare Konterchancen. Kurz vor dem Abpfiff wurde Radoslav Gilewicz dann beinahe doch noch seinem Ruf als bester Torjäger der österreichischen Bundesliga gerecht. Seinen brandgefährlichen Drehschuss aus zehn Metern drehte Hildebrand jedoch mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten. Sekunden später war das Ausscheiden des FC Tirol besiegelt.