VfB-Coach Felix Magath veränderte sein Team gegenüber dem 3:3 bei 1860 München auf zwei Positionen. Für Bordon rückte Gerber in die Abwehrkette, außerdem begann der VfB nach dem Ausfall von Balakov mit zwei Spitzen: Adhemar stürmte an der Seite von Dundee. Kaiserslauterns Trainerduo Andreas Brehme/Reinhard Stumpf ging das Fernduell mit Bremen um UEFA-Cup-Platz sechs mit exakt der Formation an, die beim 4:0-Sieg gegen Cottbus überzeugte.
Das Spiel im Gottlieb-Daimler-Stadion kam nur schwer in die Gänge. Beide Teams bauten bedächtig auf und versuchten den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. In die ausgeglichene Anfangsphase mischten sich immer wieder kleine Torchancen auf beiden Seiten: Adhemar (7.) und Hleb (14.) scheiterten auf VfB-Seite mit Schüssen, ebenso wie die Lauterer Lokvenc (9.) und Basler (9., 17.). Ansonsten sahen die Zuschauer wenig prickelnde Szenen vor den Toren, da auch die Abwehrreihen kompakt standen. Stuttgart war zwar optisch überlegen, aber wie der FCK harm- und ideenlos, der finale Pass fehlte auf beiden Seiten. Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde das Spiel beider Teams etwas zwingender und gleich fielen auch zwei Tore. Der VfB ging nach einer Freistoßflanke von Adhemar durch einen Kopfballtreffer von Meißner in Führung (42.), die Pfälzer antworteten mit dem Halbzeitpfiff. Wenzel brachte Klose zu Fall, Lincoln verwandelte den Foulelfmeter sicher. Stuttgart kam hellwach aus der Kabine, die Pfälzer dagegen schienen mit ihren Gedanken noch beim Pausentee. Hleb erhielt am Strafraum den Ball und passte aus der Drehung punktgenau in den Lauf von Dundee, der den Ball unhaltbar für Koch ins linke untere Eck schob (46.). Durch eine Standardsituation wäre Lautern fast zum Ausgleich gekommen, doch ein Kopfballaufsetzer von Lokvenc nach Basler-Ecke strich wenige Zentimeter über die Querlatte des VfB-Gehäuses (53.). Nur wenig später war die Brehme-Elf, die sich bis dato für einen UEFA-Cup-Aspiranten viel zu passiv zeigte und die Schwaben gewähren ließ, doch erfolgreich. Wieder war es eine Standardsituation, die dem FCK den Ausgleich brachte. Einen Basler-Freistoß von rechts köpfte Lokvenc vom hinteren Fünfmetereck quer zu Hristov, der per Kopf Hildebrand im VfB-Tor keine Chance ließ (60.). Das Toreschießen ging in der Folge munter weiter. Erst drückte Meißner einen halbhohen Flankenball von Seitz mit der Fußspitze an Koch vorbei ins FCK-Tor (65.), dann besorgte Klose den erneuten Ausgleich für die Pfälzer (71.). Nach einem Patzer von VfB-Keeper Hildebrand war der Nationalstürmer zur Stelle und köpfte den Ball aus drei Metern über die Linie. Allerdings leistete sich zwei Minuten später auch Lauterns Torwart Koch einen Fehler, der prompt bestraft wurde. Nutznieser war Ganea, der ein Zuspiel von Dundee über die Linie bugsierte (73.). Der FCK versuchte zwar noch einmal alles, doch am Ende reichte es nicht zum erhofften Punktgewinn.
In einer torreichen Partie, die eine lange Anlaufzeit benötigte, verspielte Kaiserslautern alle Chancen auf die Teilnahme am UEFA-Cup. Die Pfälzer waren für einen UEFA-Cup-Aspiranten lange Zeit zu passiv und mussten nicht unverdient mit einer 3:4-Pleite die Heimreise aus dem Schwabenland antreten.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend