Er hat erneut Wort gehalten. Auch mit den L.A. Lakers hat LeBron James den NBA-Titel geholt und trat damit in die Fußstapfen seines guten Freundes Kobe Bryant, der im Januar bei einem tragischen Helikopter-Absturz ums Leben kam.
Die glamouröse Franchise aus Kalifornien durfte den ersten Titel seit 2010 bejubeln. Und das war über die komplette Saison, die aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen und dann in einer Bubble zu Ende gespielt wurde, absolut verdient. Die Lakers waren das beste Team der Saison, setzten sich schließlich auch in den Finals mit 4:2 gegen Miami durch. Und blickt man auf die kommende Saison, so ist eine Wiederholung alles andere als unwahrscheinlich. Bei den Buchmachern liegt die Truppe von Headcoach Frank Vogel klar vorne, gefolgt von den Bucks, Nets und Clippers.
Los Angeles Lakers - Die letzten Spiele
Los Angeles Lakers - Vereinsdaten
Trotz der starken vergangenen Spielzeit hat sich beim Meister im Sommer einiges getan, auf den ersten Blick ist die Mannschaft nochmal einen Tick stärker geworden. Aus deutscher Sicht am spannendsten ist natürlich die Personalie Dennis Schröder. Der Deutsche, der im vergangenen Jahr an der Seite von Chris Paul bei Oklahoma City überzeugte und nochmal einen Schritt nach vorne machte, wird im kommenden Jahr versuchen, als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki den NBA-Titel zu holen.
Welche Rolle darf Schröder spielen?
Spannend ist, welche Rolle Schröder bei den Lakers einnehmen wird. In der vergangenen Saison hat James den Point Guard gegeben, das wäre genau die Position des Deutschen. Sollte der "King" den Ball nicht mehr so oft in den Händen haben, könnte er von Schröder, oder eben Marc Gasol, dem neuen Big Man, der für seine starken Passqualitäten bekannt ist, eingesetzt werden und mehr scoren. "Was auch immer das Team von mir braucht, werde ich ihm geben. Letztes Jahr musste ich der erste Playmaker sein und sollte die Jungs einsetzen. Aber wir haben jetzt Spieler wie Marc oder Dennis, die auch gut passen können", so der Superstar.
Die beiden Superstars bleiben
Und James fügt an: "Jedes Jahr ist eine neue Herausforderung. Was auch immer das Coaching Team von mir will, werde ich machen. Ob ich mehr scoren soll als letztes Jahr, oder mehr Assists geben, oder mehr verteidigen. Egal was es ist, ich will nur gewinnen, das ist alles, was zählt für mich." Aber natürlich ist auch klar, dass James mehr ist als ein normaler Spieler und natürlich in die Überlegungen des Trainers mit einbezogen wird. Der vierfache NBA-Champions hat im Übrigen einen neuen Zweijahresvertrag bei den Lakers unterschrieben und bleibt damit ebenso an Bord wie der zweite Topstar Anthony Davis, der gleich für fünf Jahre verlängerte. Diese beiden Personalien hatten in L.A. natürlich höchste Priorität und deuten an, in welche Richtung es in den kommenden Jahren gehen soll.
Harrell bringt Schwung von der Bank
Um den zweiten Titel in Serie zu holen, wurden neben Schröder und Gasol auch Wesley Matthews, Montrezl Harrell und Alfonzo McKinnie geholt. Während Letztgenannter wohl nicht die Vielzahl an Minuten erhalten wird, sind die anderen beiden fest in die Rotation eingeplant. Harrell hat in der vergangenen Saison bei Lakers-Rivale Clippers einmal mehr seine Klasse gezeigt. Das Energiebündel brachte wie gewohnt Schwung von der Bank, machte 18,6 Punkte und griff sich 7,1 Rebounds. Das brachte ihm den Titel des besten sechsten Mannes vor Schröder. Die offene Frage bei ihm: Wie schlägt er sich defensiv bei einem der besten Defensivteams des vergangenen Jahres? Auch Matthews spielte bei den Bucks eine gute Rolle, der Dreierspezialist kam in im Schnitt 24,4 Minuten Spielzeit auf 7,4 Punkte.
Mögliche Starting Five
Verlassen haben das Team hingegen Avery Bradley, Rajon Rondo, JaVale McGee und Dwight Howard. Stellt man also Zu- und Abgänge gegenüber, muss bilanziert werden, dass die Lakers qualitativ besser geworden sind. Neben den beiden Stars James und Davis dürfte Gasol seine Position als Starting-Center sicher haben. Auch Kantevious Caldwell-Pope, einer der besten Dreierschützen der vergangenen Saison, ist in der ersten Fünf eingeplant. Den letzten freien Platz könnte sich dann Schröder schnappen.
Fazit: Da neben dieser möglichen, qualitativ extrem hochwertigen Starting Five auch in der Tiefe reichlich Qualität vorhanden ist (zum Beispiel Kyle Kuzma, Matthews, Markieff Morris, Harrell, Alex Caruso), gehen die Lakers als ganz heißer Anwärter auf den Titel in die Saison. Spannend wird sein, welche Rolle James ausfüllen wird. Ob er erneut so viele Assists spielt (mit 10,2 im Schnitt die meisten in der vergangenen Saison) oder sich nun mehr dem Scoren (mit 25,3 Punkten im Schnitt "nur" auf Platz 12 letztes Jahr) widmet.
