Bei St. Pauli stellte gegenüber der 4:3-Niederlage im Hamburg-Derby Trainer Dietmar Demuth sein Team auf zwei Positionen um: Für den Gelb-gesperrten Meggle und den verletzten Berre (Bänder-Anriss im Schultereck-Gelenk) rückten Amadou und Bürger in die Anfangsformation. Nach dem 2:1-Sieg gegen den Tabellenführer aus Leverkusen musste Werder-Coach Thomas Schaaf auf Abwehrchef Verlaat (Gelb-Sperre) verzichten. Dafür spielte Frings im Zentrum und Borowski, der neu in die Mannschaft kam, im defensiven Mittelfeld.
Mit einer kontrollierten Spielweise versuchten die Kiez-Kicker, im Nord-Derby zum Erfolg zu kommen. Werder hingegen machte schon im Mittelfeld die Räume eng. So rannte sich das Fünfer-Mittelfeld der Paulianer immer wieder fest und es gab kaum Höhepunkte in der Anfangsviertelstunde. In der 18. Minute gab dann Schiedsrichter Albrecht einen umstrittenen Elfmeter: Held wollte einen Ball an der Strafraumgrenze per Kopf klären. Der Mittelfeldspieler traf den Ball aber nicht richtig, und das Leder sprang an seine Hand. Den Handelfmeter verwandelte Skripnik sicher. In der Folgezeit zeigte sich die Demuth-Elf zwar geschockt, spielte aber weiter mit Drang nach vorne. Rahn zeigte sich auf der linken Seite immer wieder als Initiator für die Angriffe. So hatten Rath (25.) und Marcao (31.) gute Möglichkeiten. Die Elf von Thomas Schaaf hielt mit Konterspiel dagegen und bestach durch Zweikampfstärke. So hatten die Bremer durch individuelle Fehler der Gastgeber gegen Ende der Halbzeit einige gute Möglichkeiten durch Frings (41. und 45.) und Bode, der in der 43. Minute nur den Innenpfosten traf. Die Führung der Grün-Weißen war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
Im zweiten Durchgang spielten die Gäste weiterhin abwartend und bedacht auf Konter. Die Demuth-Elf war anfangs bemüht, motiviert und kämpfte gegen eine erneute Pleite. In der 52. Minute machte Ailton aber alle Hoffnungen der Paulianer zunichte: Eine Lisztes-Flanke wollte Marcao abwehren, er erwischte den Ball nicht richtig. Der Querschläger landete vor den Füßen von Ailton, der aus acht Metern das 2:0 erzielte. Dem Gastgeber schwand daraufhin mehr und mehr der Mut. Bremen erspielte sich weiterhin Chancen. Mit dem 3:0 in der 69. Minute knockte Werder die Kiez-Kicker endgültig aus: Skripnik flankte von links auf Bode, der für Borowski auflegte. Der Mittelfeldspieler schlenzte das Leder aus 17 Meter in die linke untere Torecke. Die Hausherren, denen die spielerischen Mittel fehlten, waren in der Folgezeit völlig mutlos und versuchten, weiteren Schaden zu verhindern. So brachte Bremen den Sieg sicher nach Hause.
St. Pauli ging zwar in der ersten Hälfte sehr konzentriert zu Werke, zeigte in der zweiten Hälfte jedoch eine desolate, bundesliga-untaugliche Vorstellung. Bremen hingegen stellte seine gute Form erneut unter Beweis und schaffte mühelos den sechsten Sieg in Folge.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend