Spaniens Trainer Jorge Vilda nahm nach dem souveränen 3:0-Auftaktsieg über Costa Rica zwei Änderungen vor. Weltfußballerin Alexia, die aufgrund der Folgen ihres Kreuzbandrisses von vor einem Jahr im Auftaktspiel nur in der Schlussviertelstunde mitwirken konnte, stand in der Startelf und verdrängte Athenea damit auf die Bank. Esther, die in der ersten Partie stark gespielt hatte, erhielt zunächst eine Pause. Mariona durfte dafür von Beginn an ran.
Im Vergleich zur deutlichen 0:5-Pleite gegen Japan musste Sambias Coach Bruce Mwape einen Wechsel in seiner Startformation durchführen: Nach der Gelb-Roten Karte gegen Musonda stand Sakala auf Seiten der WM-Debütantinnen zwischen den Pfosten.
Der frühe Doppelschlag Spaniens
Las Rojas agierten vom Anstoß weg wie erwartet mit viel Zug zum Tor und kamen bereits in den Anfangsminuten durch Alexia (3.) und Salma (5.) zu ersten Abschlüssen. Die Sambierinnen schafften es in der achten Minute das erste Mal, ihre Schnelligkeit über Banda auszuspielen und zum Premieren-Torschuss bei einer WM zu kommen.
Eine Minute später zappelte der Ball dann trotzdem im sambischen Netz. Nach schönem Tiki-Taka war es Teresa, die das Leder aus 18 Metern unhaltbar zum 1:0 in den linken Knick setzte. Und Spanien legte schnell nach: Alexias feinen Chipball brauchte Jenni in ihrem 100. Länderspiel am zweiten Pfosten aus rund zwei Metern nur noch einzunicken.
Sambia wird stärker, Spanien wirkt ideenlos
Trotz des frühen 0:2-Rückstands zeigten sich die Copper Queens nicht so geschockt wie noch gegen Japan, als das Team innerhalb weniger Minuten auseinanderbrach, sondern schafften es, die Partie durch besseres Stellungsspiel ausgeglichener zu gestalten und Las Rojas etwas mehr vom eigenen Strafraum fernzuhalten. So kamen die Spanierinnen erst nach einer halben Stunde durch Aitana wieder zu einer Gelegenheit, die kurz vor der Pause noch eine 100-prozentige Chance auf das 3:0 vergab (45.+6).
2. Spieltag, Gruppe C
Mit einem Dreifachwechsel nach der Pause versuchte Vilda seiner Mannschaft neues Leben einzuhauchen: Oihane und Navarro kamen für die schwachen Batlle und Salma in die Partie, Redondo ersetzte Alexia, für die noch nicht mehr als 45 Minuten drin waren. Dennoch taten sich die Spanierinnen weiter schwer, agierten zwar druckvoll, schafften es aber nur noch selten, wirklich klare Torchancen herauszuspielen. Sambia agierte mutig und spielte selbst immer wieder nach vorne, verpasste es aber, zu zwingenden Abschlüssen zu kommen.
Ein Konter bringt das 3:0, der Knoten platzt
Das sollte sich rächen. Zunächst hatte Sakala einen Kopfball von Aitana im Nachfassen (52.), konnte dann einen abgefälschten Schuss von Jenni mit einer Flugeinlage um den Pfosten lenken (66.) und musste schließlich in Minute 69 doch hinter sich fassen: Spanien konterte die Copper Queens aus, Redondo umkurvte die sambische Schlussfrau und schob zum 3:0 ein. Wie schon im ersten Durchgang legten Las Rojas schnell nach und machten in Person von Jenni das 4:0 (70.), welches nach Überprüfung durch den VAR Bestand hatte und der 33-Jährigen mit ihrem 50. Treffer im 100. Länderspiel gleich ein doppeltes Jubiläum bescherte.
Trotz der phasenweise guten Gegenwehr Sambias wurde es zum Ende dann doch deutlich. Torjägerin Redondo, die beim Zuspiel von Navarro nicht, wie erst angezeigt, im Abseits stand, erzielte ebenfalls ihren zweiten Treffer des Spiels (80.) und hatte später sogar gleich zweimal den Dreierpack auf dem Kopf (90., 90.+9).
Am letzten Spieltag trifft Spanien im Duell um den Gruppensieg auf Japan (Montag, 9 Uhr), zeitgleich messen sich Sambia und Costa Rica. Beide Nationen sind bereits sicher ausgeschieden, kämpfen am letzten Spieltag zumindest noch um einen ersten Punktgewinn bei dieser WM.