Basketball

Southeast Division: Miamis Sommerloch, Wagners Sommermärchen

Vorschau auf die NBA-Saison

Southeast Division: Miamis Sommerloch, Wagners Sommermärchen

Protagonisten im Südosten: Jimmy Butler, Franz Wagner und Trae Young (v.l.).

Protagonisten im Südosten: Jimmy Butler, Franz Wagner und Trae Young (v.l.).

DER FAVORIT

Miami Heat (Vorsaison: 44-38)

Die Southeast ist wohl die schwächste Division der Liga. Und so gelten die Miami Heat trotz einer desaströsen Offseason als heißester Anwärter auf den Gruppensieg. Mit Max Strus und Gabe Vincent zogen zwei Starter weiter, auch Routinier Victor Oladipo ging. Boss Pat Riley konnte weder Damian Lillard noch Bradley Beal an den South Beach locken. Und so fußt die Hoffnung auf eine weitere gute Saison - die Heat waren unerwartet Finalist - wie gewohnt vor allem auf Jimmy Butler. Der "Emo" ist inzwischen 34 Jahre alt, hat mit Bam Adebayo unter den Körben und einem genesenen Tyler Herro durchaus noch gefährliche Mitstreiter an seiner Seite. Und so ganz ohne Zählbares schnitten die Heat auf dem Transfermarkt dann auch nicht ab: Mit Josh Richardson (30, New Orleans) und Thomas Bryant (26, Denver) kamen für die Kaderbalance gute Ergänzungen neu hinzu. Dürfte für den Sieg im Südosten reichen.

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DIE PLAY-OFF-KANDIDATEN

Atlanta Hawks (Vorsaison: 41-41)

Teamchemie. Das dürfte der Knackpunkt werden für die Atlanta Hawks, die mit Trae Young einen Top-Mann als Anker vorzuweisen haben, der regelmäßig mit seinem Spiel verzaubert und durch die Decke gehen kann. Doch Head Coach Quin Snyder will noch mehr herausholen aus der Mannschaft als 41 Siege, zumal mit Dejounte Murray, Routinier Patty Mills und Rookie Kobe Bufkin sehr ballfertige Spieler im Kader stehen, in den Ecken Könner wie Shooter Bogdan Bogdanovic lauern. Der Ball soll also besser zirkulieren und nicht nur in Youngs Händen liegen. Und die Defense muss deutlich besser werden. Ansonsten können die Hawks den Heat das Wasser nicht reichen.

Orlando Magic (Vorsaison: 34-48)

34 Siege waren es in der Vorsaison, ein paar mehr sollen und können es auch werden für die Orlando Magic. Ein paar mehr sind aber auch nötig, um erstmals seit der Saison 2019/20 wieder in die Play-offs einziehen zu können. Das Team von Head Coach Jamal Mosley ist immer noch ein blutjunges - aber jetzt eben ein Jahr reifer. Gilt für Franz Wagner (22), gilt für Paolo Banchero (20), die beiden großen Hoffnungsträger in Mittelflorida. Unter dem Strich fehlt trotz Neuzugang Joe Ingles (36) allerdings weiterhin Erfahrung; und es fehlen die richtig starken Schützen. Vergangene Saison war die Magic-Offense nur 26. in der Liga. Banchero und Markelle Fultz müssen sich in Sachen Produktivität noch steigern. Wächst Weltmeister Franz Wagner weiter in seiner Leader-Rolle, könnte dem Team um eines der womöglich besten Forward-Duos der Liga (Wagner/Banchero) der Push Richtung Play-offs gelingen.

AUSSENSEITER

Charlotte Hornets (Vorsaison: 27-55)

Michael Jordan ist als Eigner der Hornissen Geschichte. Von Erfolg war das Kapitel nicht geprägt. Ein paar wenige Gründe gibt es, dass das Team mehr als die 27 Siege der Vorsaison holt - es gibt aber auch Gründe, die dagegen sprechen. Ist LaMelo Ball mal konstant fit und schlägt Nummer-zwei-Pick Brandon Miller in der Liga ein, könnte ein bisschen was gehen. Auch mit dem jungen Center Mark Williams, der in sein zweites Jahr geht. Miles Bridges indes möchte sportliche Schlagzeilen schreiben, was den Hornets gut tun würde - bislang allerdings nicht gelang. Vor wenigen Tagen musste er sich vor Gericht verantworten, nachdem ihm laut Gerichtsakten ein Verstoß gegen ein Kontaktverbot mit der Mutter seiner Kinder vorgeworfen wird. Die ersten zehn Saisonspiele wird er aufgrund einer Sperre seitens der NBA wegen der Vorwürfe häuslicher Gewalt verpassen. Mit Kelly Oubre Jr. verlor das Team einen seiner wenigen guten Scorer an die Sixers. Vielleicht reicht es dennoch, um nicht Letzter zu werden im Südosten.

Washington Wizards (Vorsaison: 35-47)

Jordan Poole ist neu in der Hauptstadt. Dafür sind Kristaps Porzingis und Bradley Beal weg. Klingt nach Qualitätsverlust. Poole soll zum Protagonisten in D.C. werden, bei den Golden State Warriors war er nur Nebendarsteller. Dieser Schritt muss also erst einmal gelingen, nicht wenige Experten zweifeln das an. Was auch für den talentierten Rookie Bilal Coulibaly gilt. Steigt der Nummer-sieben-Pick wirklich zu einem der Top-Rookies der Liga auf? Die kommende Saison wird darüber entscheiden, ob das in Washington ein gelungener Neuaufbau werden kann. Oder ob es vielmehr frühzeitig darum geht, in der Tabelle möglichst schlecht abzuschneiden, um dann bei der Draft Lottery 2024 gut dazustehen.

Andreas Holzmann

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