Champions League

So steht es um Tuchel: Folgen der Bayern-Niederlage in Rom

Rückholaktion von Flick könnte eine Alternative werden

So steht es um Tuchel: Die Folgen der Bayern-Niederlage in Rom

Im Fokus: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Im Fokus: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. imago images

Blickt man am Mittwochabend in die Augen der Münchner Protagonisten, ist ihnen die Fassungslosigkeit über den Verlauf und Ausgang der Partie ins Gesicht geschrieben, auch am Donnerstagvormittag, dem Tag danach, hatte sich an der Gemütslage wenig verändert. Vor allem die Frage nach dem Warum beschäftigt die Verantwortlichen beim FC Bayern um CEO Jan-Christian Dreesen und Sportdirektor Christoph Freund.

Eine logische Antwort darauf haben sie nicht. Womöglich ist sie nicht so einfach zu finden, wenngleich es sie sehr schnell braucht. Denn nach zwei Niederlagen in Serie, jeweils ohne eigenen Treffer, benötigen die Münchner dringend ein Erfolgserlebnis - um etwas Ruhe in den Alltag an der Säbener Straße zu bekommen.

Die Bayern-Niederlage in rOM

Was klingt wie im Abstiegskampf, ist der momentane Zustand eines Klubs, der elfmal in Folge Deutscher Meister wurde. Aktuell aber fehlt es fußballerisch an vielen Stellen: an der Leichtigkeit, am Selbstverständnis, auch am Verständnis untereinander, an der nötigen Bereitschaft und der Disziplin. Von der Durchschlagskraft ganz zu schweigen.

Im Training, das betonten auch die Spieler am Mittwoch nach der Partie immer wieder, seien die Leistungen super, das Niveau enorm hoch, eine gute Energie vorhanden, Tempo und Konzentration. Nur im Wettbewerb funktioniert es nicht. Entsprechend angefressen soll Bayerns Chefcoach Thomas Tuchel nach der Niederlage in der Kabine gewesen sein. Weil seine Mannschaft zwar ordentlich begann, nach dem Seitenwechsel aber wieder einbrach - aus dem Nichts. Und weil eigene individuelle Fehler erneut den Gegner einluden und zur nächsten Niederlage beitrugen.

Ein möglicher Plan B mit Hansi Flick?

Selbsterklärend, dass auch Trainer Tuchel ins Zentrum der Kritik rückt, trägt er doch die Gesamtverantwortung für den fußballerischen Vortrag, für das Auftreten des gemessen an den Gehältern drittteuersten Kaders in Europa. Nach kicker-Informationen aber sehen die Bosse ihren Chef-Trainer (noch) nicht als das Kernproblem. Trotzdem wissen alle beim FC Bayern, dass vieles im Argen liegt, dass in der Mannschaft etwas nicht stimmt. Die Ursache dafür und für die sportliche Negativentwicklung gilt es herauszufinden. In zahlreichen, schonungslosen Gesprächen, die es an den nächsten Tagen beim FC Bayern geben wird.

Tuchel soll - Stand jetzt - vorerst Trainer bleiben. Der FC Bayern aber ist auch bekannt dafür zu handeln, wenn er sich gezwungen fühlt. Ebenso dafür, ehemalige Erfolgstrainer - wie einst Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes - für Notfälle zu installieren. Weshalb ein möglicher Plan B, sollte sich der Trend tatsächlich fortsetzen, eine Rückholaktion von Hansi Flick sein könnte. Denn Fakt ist: Die Münchner haben binnen fünf Tagen die bislang zwei wichtigsten Partien im Jahr 2024 verloren, dabei kein eigenes Tor erzielt (erstmals seit 2015) und ihre Ausgangslage im jeweiligen Wettbewerb - in der Liga wie in der Champions League - verschlechtert.

Neben Trainer Tuchel, der gefragt ist, Lösungen im sportlichen Bereich zu finden, ist auch die im Sommer respektive September neu installierte Bayern-Führung gefragt, die richtigen Schlüsse in dieser Krisensituation zu ziehen. Denn die Probleme beim FC Bayern sind vielschichtig. Und nicht erst seit gestern vorhanden.

Georg Holzner

Bayern bricht erneut ein: "Diese Niederlage wirft Fragen auf"

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