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Frauen-WM: Julia Simic warnt vor dem "Brett" Kolumbien

Ex-Nationalspielerin zu Gast bei "FE:male view on football"

Simic warnt vor dem "Brett" Kolumbien - Popp "fast nicht zu ersetzen"

Sie war beim deutschen WM-Auftakt live vor Ort: Julia Simic.

Sie war beim deutschen WM-Auftakt live vor Ort: Julia Simic. imago images

Beim überzeugenden 6:0 gegen teilweise überforderte Marokkanerinnen war Julia Simic eine von 27.256 Fans im AAMI Park in Melbourne. Vom deutschen Auftaktspiel nahm sie "total emotionale Eindrücke" mit, wie sie in der zweiten WM-Spezialfolge von "FE:male view on football" erklärt. Bewusst war die zweimalige deutsche Nationalspielerin recht früh am Stadion, um sich ein Bild von der Stimmung vor Ort zu machen. Fast "verzweifelt" suchte sie in der scheinbaren Übermacht marokkanischer Anhänger nach deutschen Fans.

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Diese hätten sich erst später am Stadion eingefunden - und seien "nicht so optimistisch" gewesen. Simic aber wurde in ihrem guten Bauchgefühl bestärkt, das früh erlösende 1:0 habe den "fast perfekten Start" möglich gemacht. "Es war ein Ausrufezeichen, auch wenn es 'nur' Marokko war", sagt die ehemalige Mittelfeldspielerin. Weil die DFB-Frauen "total heiß" und engagiert in ihrer Arbeit "gegen den Ball" waren, sah Simic "ganz viele Parallelen zur EM". Beim kontinentalen Wettstreit vor einem Jahr war Deutschland bis ins Finale vorgestoßen, wo Gastgeber England in der Verlängerung das glücklichere Ende für sich hatte.

Schlüsselspielerin war auch für Simic die überragende Alexandra Popp (kicker-Note 1), die nicht nur wegen ihres Doppelpacks zur "Spielerin des Spiels" gewählt wurde. "Sie war sicherlich eine große Komponente im Matchplan", glaubt die gebürtige Nürnbergerin. "Sie ist da, wenn sie gebraucht wird und diese eine Spielerin, die man fast nicht ersetzen kann."

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Popp sei "eine riesige Bedrohung" für jeden Gegner und "in der Luft fast nicht zu verteidigen". Andere Favoriten taten sich gegen vermeintliche Underdogs schwer, England schlug Haiti nur mit 1:0, Mitfavorit Frankreich stolperte über freche Jamaikanerinnen. "Sie ist diese Anführerin, die man braucht, gerade in so einem Spiel", findet Simic.

Neben der Torjägerin hätten ihr besonders die deutschen Flügelspielerinnen Jule Brand und Klara Bühl gefallen, die "den Unterschied ausgemacht haben". Auch dieses Duo aber müsse sich beim zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien am Sonntag (11.30 Uhr, LIVE! bei kicker) deutlich wärmer anziehen.

"Das wird vom Temperament her eine andere Hausnummer", glaubt Simic, die auch die zuletzt "sehr erfolgreichen" Jugendnationalmannschaften der Südamerikanerinnen verfolgte. Auch wegen der traditionell harten Gangart der Kolumbianerinnen - Irland brach im Vorfeld der WM ein Testspiel nach 20 Minuten deswegen ab - glaubt Simic, dass ein "Brett auf die deutsche Mannschaft zukommt".

Wo der Unterschied zwischen den Turnier-Standorten Neuseeland und Australien liegt, welches Alleinstellungsmerkmal Südkorea in Asien hat und was die WM so attraktiv macht, erklärt Simic in der neuen Folge "FE:male view on football". Der ganze Podcast ist jetzt auf allen digitalen kicker-Kanälen und bei Spotify, Deezer, Google Podcasts, Podimo und iTunes verfügbar.

msc