Champions League

Champions League: Juventus' Scheitern sorgt für Widersprüche

Danilo gegen Trainer Allegri, Evra gegen Arthur

"Sie haben uns bestraft": Juves nächstes Scheitern sorgt für Widersprüche

Verlieh seiner Unzufriedenheit Ausdruck: Danilo.

Verlieh seiner Unzufriedenheit Ausdruck: Danilo. IMAGO/NurPhoto

Nur eine Niederlage seit Ende November, und das in der Supercoppa gegen Inter. Ansonsten 14 Siege und sechs Remis, selbst in der Meisterschaft ist bei sieben Punkten auf Spitzenreiter Milan noch ein wenig Hoffnung gestattet. Wer hätte daran in den ersten Saisonwochen schon geglaubt?

Am Mittwochabend wurde Juventus dann aber mit der harten Realität konfrontiert, dass die Alte Dame vielleicht doch noch nicht wieder so weit ist, wie sie sich zwischenzeitlich gewähnt hat. Das am Ende deutliche Champions-League-Aus gegen Villarreal - vor heimischer Kulisse - war ein satter Schuss vor den Bug. Mit dem die Protagonisten beim italienischen Rekordmeister unterschiedlich umgingen.

Es war nichts gänzlich Unitalienisches, über das sich Massimiliano Allegri bei "Prime Video Italia" beschwerte: "Wir haben gut gespielt, doch sie standen mit neun Mann hinter dem Ball", klagte Juves Trainer. Ob er mit dem Wissen nach der "hässlichen" 0:3-Niederlage etwas anders gemacht hätte? Allegri, dessen Ansatz zu wenig Aggressivität und Aktivität vorgeworfen wurde, verneinte.

Juve scheiterte dreimal als Favorit

Zum dritten Mal in Folge schied die Alte Dame in der Königsklasse schon im Achtelfinale aus, diesmal war dafür nicht einmal die abgeschaffte Auswärtstorregel nötig. Lyon, Porto, Villarreal - bei allem Respekt nicht das oberste europäische Regal, und dort will Juve ja eigentlich wieder hin. Zum dritten Mal waren die Bianconeri als Favorit gescheitert.

Vorne die eigenen Chancen nicht genutzt - Dusan Vlahovic traf zumindest den Querbalken -, hinten schließlich "kollabiert" und "drei komplett vermeidbare Gegentore kassiert", wie "Football Italia" schrieb. Das Schimpfwort "vercoacht" schwebte auch über dem Vorwurf, Allegri habe seine Wechsel verschlafen.

Während Villarreals Coach Unai Emery das Spiel durch die Hereinnahmen von Samu Chukwueze, Francis Coquelin und Gerard Moreno nach gut einer Stunde kippen ließ, brachte Allegri Paulo Dybala in der 78. Minute (beim Stand von 0:1) zu spät - und Federico Bernardeschi und Moise Kean noch später.

Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen und aus dieser Herangehensweise lernen.

Danilo

Juve-Verteidiger Danilo sah seine Meinung in den Medien durchaus repräsentiert und widersprach seinem beschwichtigenden Trainer öffentlich. "Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen und aus dieser Herangehensweise lernen", forderte der Brasilianer bei "Sky Sports Italia". "Um auf diesem Level mithalten zu können, musst du bis zum Ende konzentriert sein. Das waren wir nicht, und sie haben uns bestraft."

Ex-Spieler Evra schießt sich auf Arthur ein

Mit Patrice Evra meldete sich auch ein ehemaliger Abwehrspieler der Bianconeri zu Wort und entschied sich bei "Prime Video Italia" für eine kompromisslose Wortwahl. "Er vollbringt Wunder, wenn man bedenkt, was ihm zu Verfügung steht", verteidigte der Franzose Trainer Allegri und pickte sich stattdessen einen Spieler heraus: "Arthur hat heute keinen Pass gespielt, der das Spiel wirklich verändert hat."

"Speziell im Mittelfeld fehlt einfach die Qualität", analysierte Evra schonungslos und bediente sich weiterer Namen, um aufzuzeigen, was Juve momentan von Champions-League-Finals wie 2015 trennt. "Damals hatten wir Claudio Marchisio, Arturo Vidal oder Andrea Pirlo", erinnerte sich der 40-Jährige. "Und nun ist da Arthur."

nba

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