Zugegeben: Zufrieden dürfte Inter-Trainer Simone Inzaghi, der mit dem jüngsten 2:0-Erfolg gegen Udinese Calcio in der Serie A als amtierender Meister auf Rang 3 steht, mit den ersten 45 Minuten vor allem wegen einer Sache nicht zufrieden gewesen sein: Seine spielerisch klar überlegenen Schützlinge brachten es einfach nicht fertig, Torwart Athanasiadis zu überwinden.
Allen voran die Stürmer Dzeko (18., 20.) und Martinez, der erst jüngst seinen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bis 2026 verlängert hatte, verfehlten. Letzterer feuerte die Kugel an den rechten Pfosten (40.).
Sheriff-Coach Juriy Vernydub, der mit seiner Truppe das Hinspiel vor zwei Wochen mit 1:3 verloren hatte, konnte demzufolge stolz auf seine Abwehrmänner sein - und darauf, bis dahin auch das nötige Quäntchen Glück gehabt zu haben.
Skriniar erhöht - Sanchez trifft Sekunden nach seiner Einwechslung
Im zweiten Abschnitt traten die Nerazzurri dann allerdings mit aufgefülltem Zielwassertank auf. Und hier wurde der ohnehin von druckvollen Mailändern gezeigte Klassenunterschied gegen meist mit allen Spielern tief in der eigenen Hälfte verteidigenden Hausherren ganz offensichtlich: Zunächst brach Aufbauspieler Brozovic nach überlegter Vorarbeit von Vidal den Bann, vernaschte mit einem Haken gleich zwei Gegenspieler, um dann ansatzlos Arboleda zu tunneln und links unten zum 1:0 zu versenken (54.).
Den Gegentreffer nahm Sheriff dann zwar kurz zum Anlass, selbst mutig etwas unternehmen zu wollen, mehr als Castanedas Schuss in Handanovics Arme (58.) oder Thills Schlenzer (60.) waren aber einfach nicht drin. Vielmehr folgte das 2:0 durch Skriniar, der nach zwei Athanasiadis-Paraden den dritten Abschluss binnen weniger Sekunden versenkte (66.). Der Sekunden zuvor frisch eingewechselte Sanchez besorgte in Minute 82 dann noch das 3:0, ehe Tiraspols Traoré kurz vor Schluss noch den 1:3-Ehrentreffer markierte (90.+2).
Mit diesem Dreier am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase sprang Inter, das in der Serie A als nächstes die absoluten Topspiele bei Erzrivale Milan (Sonntag, 20.45 Uhr) und gegen Spitzenreiter Napoli (21. November, 18 Uhr) vor der Brust hat, in der Gruppe D auf Rang 2. Mit sieben Punkten liegen die Lombarden damit nur knapp hinter Real Madrid (neun) und haben das Achtelfinale fest im Visier.