Im Vergleich zur turbulenten 1:3-Niederlage bei Lazio Rom rotierte Inter-Coach Simone Inzaghi dreimal: Defensivspieler Bastoni und die Mittelfeldakteure Darmian und Gagliardini saßen zunächst allesamt auf der Bank, dafür spielten Vidal, Dumfries und Lautaro Martinez.
Im Vergleich zum 2:1-Coup bei Real Madrid vor drei Wochen verändert Sheriff-Trainer Juriy Vernydub seine Startelf auf zwei Positionen: Im Tor stand Celeadnic anstelle von Athanasiadis (krank) und im Sturm spielte Bruno Felipe für Yakhshiboev (verletzt). Beide Akteure, die in Madrid einen großen Anteil am Erfolg hatten, standen nicht im Kader der Moldawier.
Sheriff traut sich - Abschlüsse zu harmlos
Dass Inter in seinen bisherigen CL-Aufritten torlos blieb, merkte man den Lombarden durchaus an - im Vorwärtsgang fehlte anfangs die Entschlossenheit gegen eine Mannschaft aus Moldau, die keineswegs nur tief stand. Sheriff erschreckte Italiens Meister einige Male, doch bei Abschlüssen von Constanza (5.), Castaneda (7., Ball vertändelt) und Kolovos (30.) musste Inter-Keeper Handanovic gar nicht eingreifen. Seine Reaktionsschnelligkeit zeigte er dann erst kurz vor der Pause, als er gegen Cristianos wuchtigen Linksschuss (41.) erstmals seine Fäuste einsetzte.
Dzeko macht Inters ersten Treffer in der Champions League
Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings schon 1:0 für Inter. Nachdem die Inzaghi-Elf kurioserweise bei zwei Kontern zunächst am gefährlichsten wurde (16. Dumfries und 18. Dzeko), erhöhten die Mailänder dann immer mehr den Druck über ihre Standards. Dimarcos Freistoßflanken und Ecken fehlte einige Male die Präzision, doch nach Ecke Nummer sechs schlug es ein im Tor der Moldauer: Vidal verlängerte auf Dzekos linken Fuß und der Mittelstürmer drückte den Ball überlegt und technisch anspruchsvoll per Volley ins Tor. Der bisher aufmerksame Keeper Celeadnic war chancenlos - und Inter freute sich genauso über seinen ersten Königsklassen-Treffer wie Dzeko über sein ersten Erfolgserlebnis seit Oktober 2018. Damals traf er im Dress der Roma beim 3:0 gegen ZSKA Moskau.
Gruppe D
Mit dem zweiten Durchgang stellte Sheriff ein wenig um, wollte mit Radeljic für den Kapitän Castaneda defensiv mehr stabilisieren. Dennoch hieß es für Tiraspol nach vorne zu spielen - und das taten die Moldauer vor allem durch den pfeilschnellen Bruno Felipe. Als Dimarco diesen nur per taktischem Foul stoppen konnte, legte sich Thill die Kugel zurecht und der Luxemburger schlenzte den direkten Freistoß aus gut 28 Metern in die Maschen (52.). Wie schon bei Real ein sehenswerter Distanzschuss des Mittelfeldspielers.
Vidal krönt sein Startelf-Debüt
Dieser Rückschlag weckte Inter, vor allem Dzeko, Perisic und Vidal zogen das Tempo merklich an. Und die Nerazzurri belohnten sich durch Vidal, der ein Dzeko-Zuspiel mit einem Linksschuss ins kurze Eck veredelte (58.). Für den Chilenen war damit der erste Startelf-Auftritt in dieser Spielzeit mit einer Vorlage und dem Treffer zum 2:1 ein rundum gelungener.
Nur neun Minuten später trug Inters Zwischensprint abermals Früchte - diesmal allerdings erneut nach einer Ecke. Diese führte nach Dimarcos Auswechslung nun Brozovic aus, er fand Dumfries am zweiten Pfosten und dessen Zuspiel verwandelte Innenverteidiger De Vrij humorlos per Volley zum 3:1-Endstand (67.).
Die Messe für Tiraspol war damit gelesen, Inter spielte nach mehreren Wechseln die Partie runter - Martinez donnerte den Ball nochmal an die Latte (84.) - und feierte den ersten Sieg in der Gruppe D.
Für den amtierenden italienischen Meister geht es am Sonntag (20.45 Uhr) in der Liga mit dem Schlagerspiel gegen Juventus Turin weiter. Tiraspol empfängt tags zuvor (16 Uhr) den FC Balti. Das Rückspiel in Moldau steigt am 3. November.