Basketball

NBA Trade Deadline: Schlafender Schröder, untätige Lakers

Insgesamt 15 Trades mit 39 Spielern

Schlafender Schröder, untätige Lakers - Knicks als Gewinner der Trade Deadline

Im Kreise seines neuen Teams: Dennis Schröder (M.) sah das Heimspiel der Brooklyn Nets in der Nacht auf Freitag schon von der Nets-Bank aus.

Im Kreise seines neuen Teams: Dennis Schröder (M.) sah das Heimspiel der Brooklyn Nets in der Nacht auf Freitag schon von der Nets-Bank aus. NBAE via Getty Images

Eigentlich wollte Dennis Schröder am Donnerstagnachmittag nur ein friedliches Nickerchen halten, nachdem er mit den Toronto Raptors tags zuvor auswärts in Charlotte gefordert war. Als er aufwachte, fand er sich bei einem anderen Team wieder.

"Mein Agent hat mich einige Male angerufen", sagte Schröder einige Stunden später bei seiner Vorstellung als neuer Spieler der Brooklyn Nets. "Ich bin aufgewacht und er hat mir gesagt, dass ich nach Brooklyn gehe." Ein Nickerchen kurz vor der Trade Deadline ist eben gefährlich.

Insgesamt 15 Trades fädelten die Teams am Donnerstag ein, kurz bevor die Wechselfrist in der NBA endete. 39 Spieler waren involviert. Wie erwartet fehlte der ganz große Kracher, auch Dejounte Murray, der wohl am heißesten gehandelte Name, blieb bei den Atlanta Hawks. Dennoch gab es ein paar Gewinner des Tages, zu denen gehören auch die New York Knicks.

Knicks bekommen zwei Spieler - Hayward zu den Thunder

Der aktuell Viertplatzierte der Eastern Conference, der zuletzt neun Spiele in Folge gewonnen hatte, hat den Kader in der Hoffnung auf einen tiefen Playoff-Run nochmals verstärkt. In einem Trade mit den Detroit Pistons schnappte sich das Traditionsfranchise die Dienste von Bojan Bogdanovic (20,2 Punkte im Schnitt in der Saison 2023/24) und Alec Burks (12,6). Beide stehen für zusätzliche Gefahr von der Dreierlinie, Ersterer kann als Scorer auch selbst Würfe kreieren.

Schon Ende Dezember waren die Knicks auf dem Trade-Markt aktiv, als sie O.G. Anunoby von den Toronto Raptors loseisten. Der 26-Jährige hatte seinen Anteil am Aufschwung, fehlt nach einer kleineren Operation am Ellenbogen nun aber für mindestens drei Wochen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Zum Saisonende und zu den Playoffs rechnen die Knicks aber wieder mit einem komplett fitten Anunoby.

Im Westen waren die Oklahoma City Thunder aktiv, Gordon Hayward wechselt von den Charlotte Hornets nach OKC. Der verletzungsanfällige 33-Jährige (erst 25 Spiele in der laufenden Saison; 14,5 Punkte und 4,6 Assists im Schnitt) kann dem jungen Thunder-Team - wenn fit - mit seiner Erfahrung und seinem Playmaking in den Playoffs sicherlich helfen. Viel abgeben musste OKC für ihn nicht.

Mavs holen gewünschte Verstärkung im Frontcourt

Die Dallas Mavericks fädelten gleich zwei Trades am Deadline Day ein, aus Charlotte kommt Forward P.J. Washington (für Grant Williams, Seth Curry und einen 2027er Erstrundenpick), von den Washington Wizards Center Daniel Gafford (für Richaun Holmes und einen 2024er Erstrundenpick der Thunder, den Dallas zuvor im Tausch für einen Pick-Swap 2028 aus Oklahoma City erhielt). Damit bekommen die Mavs die gewünschte Verstärkung im Frontcourt, wo Maxi Kleber bislang eine durchwachsene und von Verletzungen gebeutelte Saison spielt. Der Preis mit den Erstrundenpicks ist aber durchaus happig.

Es sind einige besser geworden! Das ist gut für den Wettbewerb …

Joel Embiid

In kleineren Deals taten die Phoenix Suns zudem etwas für ihre Tiefe (von den Nets kommt Royce O'Neale, von den Grizzlies kommt David Roddy), die Milwaukee Bucks schnappten sich den Guard-Veteranen Patrick Beverley aus Philadelphia. "Es sind einige besser geworden! Das ist gut für den Wettbewerb …", lautete das erste Fazit des aktuell verletzten Sixers-Centers Joel Embiid, der in Person von Scharfschütze Buddy Hield (von den Pacers) ebenfalls einen Neuzugang begrüßen durfte.

Los Angeles Lakers hoffen auf den Buyout-Markt

Untätig waren dagegen unter anderem die Chicago Bulls und Atlanta Hawks, denen damit ein unrühmliches Saisonende im Niemandsland der NBA droht - aktuell liegen sie auf Platz 9 und 10 immerhin auf Play-In-Kurs. Auch die Los Angeles Lakers oder Golden State Warriors fanden offenbar keinen Deal, der das Team bedeutend stärker gemacht hätte.

Das heißt aber nicht, dass gar kein Neuzugang mehr kommen muss. Nach der Trade Deadline ist die Buyout-Zeit, wenn einzelne Spieler bei Teams, die keine Titelchance mehr haben, eine Vertragsauflösung erhalten. Diese wiederum können sich Contendern für den Playoff-Run anschließen.

Einer dieser Kandidaten, der laut Berichten von "The Athletic" unter anderem von den Lakers, Sixers oder Mavs gejagt werden könnte, ist Spencer Dinwiddie. Der 30-Jährige (12,6 Punkte und 6 Assists pro Spiel in der Saison 2023/24) wurde im Tausch für Schröder von den Nets zu den Raptors verschifft, wo er keine Zukunft hat. Bevor ein Vertragsbonus in Höhe von 1,5 Millionen Euro für absolvierte Spiele eintritt, soll Dinwiddie offenbar entlassen werden. Auch Kyle Lowry könnte ein prominenter Name auf dem Buyout-Markt werden.

pja