Schalkes Coach Markus Weinzierl rotierte nach dem torlosen Remis im Derby bei Borussia Dortmund auf insgesamt sechs Positionen: Statt Schöpf, Kolasinac, Goretzka (alle Bank), Geis sowie den angeschlagenen Meyer (Bänderriss) und di Santo (Bauchmuskelzerrung) begannen Junior Caicara, Stambouli, Baba, Aogo, Konoplyanka und Choupo-Moting.
Krasnodars Trainer Igor Shalimov stellte im Vergleich zum 0:0 bei Anschi Machatschkala in der Premier Liga dreimal um. Statt Gazinsky, Izmaylov und Okriashvili begannen Pereyra, Kouassi Eboue und Joazinho. Nationalspieler Mamaev fehlte mit einer Hüftverletzung, Smolov saß nach Knieverletzung zumindest wieder auf der Bank.
Krasnodar spielt, Schalke trifft
Krasnodar überraschte die Gelsenkirchener mit einer offensiven Ausrichtung. Sofort nach Spielbeginn suchten die Südrussen den Weg nach vorne und kamen schnell auch zu Chancen. Petrov setzte früh einen Warnschuss ab (2.), Joaozinho schoss im Strafraum nur knapp über das Tor (17.). Pereyra und erneut Joaozinho (10., 19.) scheiterten per Freistoß. Obgleich die Gäste auch noch Pech hatten, dass Podberezkin nach einem heftigen Zusammenprall mit Stambouli im Mittelfeld früh gegen Laborde ausgetauscht werden musste (12.), blieben sie zunächst weiter tonangebend.
4. Spieltag, Gruppe I
Eine womöglich entscheidende Wendung erhielt der Spielverlauf in der 23. Minute, in der Krasnodar durch Laborde eine große Doppelchance besaß. Der Kolumbianer scheiterte jedoch aus kurzer Distanz erst an Fährmann und bugsierte den Abpraller dann knapp über die Querlatte. Statt 0:1 aus Sicht der bis dahin in der Offensive kaum in Erscheinung getretenen Königsblauen stand es zwei Minuten später 1:0! Aogo kam auf der linken Seite frei zum Flanken und fand in der Mitte Choupo-Moting, von dem der Ball per Kopf an den zweiten Pfosten zum aufgerückten Junior Caicara kam, der aus kurzer Distanz vollstreckte (25.).
Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt, doch S04 legte kurz darauf sogar noch nach. Bei einem Konter legte Junior Caicara genau im richtigen Moment in den Lauf von Konoplyanka, dessen Abschluss aus spitzem Winkel Kritsyuk noch leicht ablenkte - jedoch genau zu Bentaleb, der aus wenigen Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste (28.). Danach benötigten die Russen einige Minuten, um sich zu sammeln, erspielten sich dann jedoch prompt wieder Chancen. Akhmedov zwang Fährmann aus der Distanz zu einer Parade (32.), Pereyra köpfte aus wenigen Metern nur knapp am Tor vorbei (41.). Ein paar Minuten zuvor hatte Baba die Schalker Chancenverwertung auf 66,6-Prozent reduziert, als er nach Zusammenspiel mit Konoplyanka im Strafraum knapp verzogen hatte (37.).
Schalke verwaltet den Vorsprung souverän
Bejubelt hier sein 2:0 und ging später angeschlagen raus: Nabil Bentaleb. Getty Images
War der Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause durchaus ein wenig schmeichelhaft, gelang es Schalke nach dem Seitenwechsel wesentlich besser, Krasnodar von guten Abschlüssen abzuhalten. Zwar waren auch Vorstöße der Königsblauen vor das Tor von Kritsyuk eher selten, Konoplyanka sorgte mit einem Hackentrick, den der Keeper sicher parierte aber immerhin für ein in der zweiten Hälfte ansonsten seltenes spielerisches Highlight (55.). Erst zehn Minuten später traten die Südrussen erstmals nach Wiederbeginn offensiv in Erscheinung. Joaozinhos Schuss verfehlte sein Ziel aber um ein paar Meter (65.).
Insgesamt aber verstanden es die Gelsenkirchener nun gut, durch rechtzeitiges Stören und konsequente Zweikampfführung gute Chancen schon im Ansatz zu vereiteln. Nach einem Freistoß von Schalkes Naldo (65.) sowie ein paar weiteren kleineren Möglichkeiten in der Schlussphase ging die Partie nach weitgehend ereignisarmer zweiter Hälfte zu Ende.
Schalke spielt am Sonntag in der Bundesliga (17:30 Uhr) bei Werder Bremen. Krasnodar trifft in der russischen Liga zur gleichen Zeit auf Gazovik Orenburg. Am 5. Spieltag in der Gruppenphase der Europa League empfängt S04 am 24. November (19 Uhr) OGC Nizza, zur gleichen Zeit trifft Krasnodar zu Hause auf RB Salzburg.