Schachtars Trainer Igor Jovicevic nahm im Vergleich zum letzten Pflichtspiel im November gegen Worskla Poltwa (3:2) drei Wechsel vor. Neben Taylor und Ocheretko fehlte Abgang Mudryk in der Startelf. Der 22-Jährige war im vergangenen Transferfenster für eine stattliche Summe zum FC Chelsea gewechselt. Für sie rückten Konoplia, Zubkov und Bondarenko in die erste Elf.
Gäste-Coach Bruno Genesio entschloss sich nach der 1:3-Pleite in Toulouse sogar für vier Änderungen. Belocian, Omari, Toko Ekambi und Ugochukwu verdrängten Theate, Rodon, Doué und Santamaria auf die Bank.
Schachtars Kaltstart gelingt
Mit Spannung war erwartet worden, wie sich die Elf vom Donbass ohne mangelnde Spielpraxis präsentieren würde. Überraschenderweise war diese den Ukrainern zunächst nicht anzumerken. Von Beginn an nahm Schachtar das Heft des Handelns in die Hand und versuchte, sich mit ansehnlichen Kurzpass-Stafetten in die gegnerische Gefahrenzone zu kombinieren. Neben dem zügigen Flachpassspiel waren auch lange Bälle aus der eigenen Hälfte immer wieder ein probates Mittel, um die teilweise verunsichert wirkenden Franzosen defensiv in Verlegenheit zu bringen.
So auch bei der 1:0-Führung nach elf Minuten. Unglücksrabe Spence verschätzte sich bei einem sinkenden Ball und flog an diesem vorbei. Der freistehende Mykhaylychenko scheiterte zunächst am glänzend reagierenden Mandanda, ehe Kryskiv den Abpraller einnetzte (11.). Auch im Anschluss wussten die Ukrainer mit ihrem meist flachen Spiel nach vorne zu gefallen. Eine aussichtsreiche Abschlusssituation setzte Traoré in den Warschauer Nachthimmel (27.).
Mudryk-Nachfolger netzt vom Punkt
Der bis zu diesem Zeitpunkt konzentriert verteidigende ukrainische Meister legte sich die Murmel wenige Minuten später fast selbst ins eigene Netz. Bondarenkos Rückpass zu Torwart Trubin geriet viel zu kurz, Belgiens Nationalspieler Doku hatte freie Bahn. Aus Nahdistanz vergab der 20-Jährige am mit einer Hand parierenden Keeper die Chance zum Ausgleich (32.).
Kurz vor dem Pausentee wurde der französische Tabellensechste für seine mangelnde Chancenverwertung bestraft. Der zuvor noch unglücklich agierende Bondarenko verwandelte einen Elfmeter nach Ugochukwus Foul an Konoplia (45.). Mandanda war noch dran, ließ das Rund aber passieren.
Schlussoffensive ohne Antreiber Doku verpufft
In der zweiten Hälfte veränderte sich das Geschehen grundlegend. Die Gäste drückten um den Motor Doku aufs Gaspedal. Zunächst waren die Bemühungen noch vergebens. Bourigeauds mittig geratener Distanzknaller nach Ablage des auffälligen Belgiers klärte Schlussmann Trubin mit beiden Fäusten (55.). Doch nur wenige Minuten später klingelte es. Lyon-Leihgabe Toko Ekambi hatte keine Mühe, die punktgenaue Doku-Flanke über die Linie zu bringen (59.)
Rennes zeigte sich anschließend sichtlich gewillt, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Ohne den ausgewechselten Antreiber Doku blieben nennenswerte Strafraumszenen jedoch aus. Plötzlich hatte das in der zweiten Hälfte ausgelaugt wirkende Schachtar die Entscheidung auf dem Fuß. Sikan legte sich das Leder zunächst an Omari und dem herausgestürmten Mandanda vorbei. Gegen den Abschluss des ehemaligen Hansa-Spielers Omari per Grätsche in höchster Not (83.). Die maue Schlussoffensive der Genesio-Elf war nun vollends gebrochen, es passierte nichts mehr.
Rennes will am Sonntag (15 Uhr) gegen Aufsteiger Clermont zurück in die Erfolgsspur finden und Selbstvertrauen für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (21 Uhr) tanken. Schachtar muss weiter auf den Ligastart warten und nutzt die Woche zur intensiven Vorbereitung für das Rückspiel.