Man habe seine Lehren aus dem Hinspiel (1:1) gezogen, hatte Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso vor dem erneuten Aufeiandertreffen mit Saint-Gilles gesagt und forderte für das Rückspiel "stabile Kontrolle" und eine entsprechende eiskalte Chancenverwertung - und seine Mannschaft lieferte sofort.
Bayers Blitzstart
Knapp über eine Minute war gespielt, da rollte der erste Angriff bereits aufs Tor der Belgier - und der saß direkt. Burgess klärte vor dem Strafraum erst unsauber, ehe Lynen unglücklich wie unfreiwillig genau in den Lauf für Diaby durchsteckte. Der Außenbahnspieler stellte aus spitzem Winkel eiskalt auf 1:0 (2.).
In der Folge dämmte die Werkself, bei der nach dem torlosen Remis in Wolfsburg Tah, Bakker und Wirtz anstelle von Kossounou, Demirbay und Azmoun begannen, kleinere belgische Angriffsversuche sowie frühes Pressing gut ein. Leverkusen übernahm die Spielkontrolle. Angetrieben von den aktiven Wirtz und Diaby sowie über die lauffreudigen Außenbahnen (Bakker und Frimpong) ging es Richtung Tor - und kam zu weiteren Chancen.
Bakker erhöht noch vor der Pause
Diaby verzog (16.), Machida (ersetzte den gesperrten van der Heyden) spitzelte eine Bakker-Hereingabe gerade noch rechtzeitig vorm lauernden Frimpong weg (22.).
Noch vor der Pause stieß Bakker nach einem starken Gegenangriff über Wirtz, Diaby und Hlozek mit seinem Treffer zum 2:0 das Tor zum Halbfinale weit auf (37.).
Europa League - Viertelfinale
Saint-Gilles sah sich nahezu im gesamten ersten Durchgang frühem Leverkusener Pressing ausgesetzt und kam so nur mühsam ins letzte offensive Drittel. Wirkliche Gefahr entstand so selten. Adingra, der früh für den verletzten Vertessen gekommen war (32.), fehlte ein Schritt (34.), Machida köpfte recht deutlich über das Tor (42.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte machte sich eine Systemstellung bei den Belgiern bemerkbar. Mit einer defensiven Viererkette und der Hereinnahme von Terho kam neuer Schwung ins Spiel - zwingend wurde es aber zunächst nicht.
Bayer wieder eiskalt - Saint-Gilles dreht nochmal auf
Ganz anders die Werkself, die erneut mit der ersten gefährlichen Aktion zustach. Bakker erzwang durch sein starkes Anlaufen einen Fehlpass von Keeper Moris, Frimpong verwertete die Vorlage zum 3:0 (60.).
Damit schien die Partie endgültig entschieden, doch Terho verkürzte nach einem Ballverlust von Wirtz und der anschließenden Flanke von Lapoussin schnell (64.) - und brachte damit noch einmal ordentlich Schwung in die Begegnung, denn plötzlich schwamm Bayer.
Saint-Gilles hingegen drehte auf. Boniface verpasste am langen Pfosten knapp (67.), Adingra traf das Lattenkreuz (70.). Außerdem parierte Hradecky Bonifaces abgefälschten Schlenzer und Andrich blockte entscheidend gegen Lynen (beides 75.).
Hlozek macht alles klar
Kurze Zeit später hatte sich aber Bayer wieder gefangen - und machte das Halbfinale endgültig klar. Diaby scheiterte nach einem schnellen Konter noch an Moris, Hlozek verwertete den Abpraller zum 4:1-Endstand (79.).
Der Sieg hätte gegen nie aufgebende Belgier am Ende noch höher ausfallen können, doch die eingewechselten Bellarabi (89.) und Azmoun (90.+1) scheiterten jeweils alleine vor Moris.
Damit zieht die Werkself erstmals seit 2002 (damals Champions League) wieder in ein europäisches Halbfinale ein. Dort wartet am 11. und 18. Mai die AS Rom, die sich in der Verlängerung gegen Feyenoord Rotterdam durchsetzte.
In der Bundesliga geht es für Leverkusen am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Leipzig weiter (17.30 Uhr). Saint-Gilles gastiert eine Stunde später in Kortrijk (18.30 Uhr).