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Tour de France - Bauhaus: ARD-Boykott ist beigelegt

Deutscher Sprinter im Fokus

Saftige Dreifach-Strafe für Bauhaus - ARD-Boykott beigelegt

Auch die Fragen der ARD werden wieder beantwortet: Phil Bauhaus legt Streit bei.

Auch die Fragen der ARD werden wieder beantwortet: Phil Bauhaus legt Streit bei. picture alliance / Roth

Nach seinem zweiten Platz am Montag ließ Bauhaus (Bocholt/Team Bahrain Victorious) auf der vierten Etappe Platz drei folgen. Kaum jemand hatte den 28-jährigen Tour-Debütanten so stark erwartet. "Ich denke, ich habe bewiesen, dass ich zu den Besten gehöre", kommentierte Bauhaus. Anfahrer Nikias Arndt ist optimistisch für die kommenden zwei Wochen: "Phil ist in der Form seines Lebens."

Allerdings ging es auf der Rennstrecke in Norgard sehr ruppig zur Sache. Im Finale kam es gleich zu drei schweren Stürzen, und nicht alle Betroffenen können heute die 5. Etappe in den Pyrenäen in Angriff nehmen. Laut Tour-Leitung fuhr auch Bauhaus nicht ganz sauber, denn er wurde dreifach bestraft.

Zeit-, Geld- und Punktstrafe für Bauhaus

Bauhaus muss wegen Behinderung eines anderen Fahrers 500 Schweizer Franken (511 Euro) Geldbuße zahlen, zudem werden ihm alle 50 Klassement-Punkte für das Grüne Trikot des besten Sprinters abgezogen. Dort rangierte er immerhin auf Position acht. Überdies erhält er 30 Sekunden Zeitstrafe für die Gesamtwertung, was ihn weniger kümmern dürfte.

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Laut Tour-Leitung hat Bauhaus 1,8 Kilometer vor dem Ziel der Etappe auf dem Motorsportkurs Circuit Paul Armagnac einem Konkurrenten regelwidrig den Weg versperrt. Bauhaus war als Dritter hinter dem Etappensieger Jasper Philipsen (Belgien/Alpecin-Deceuninck) und dem Australier Caleb Ewan (Lotto Dstny) über die Linie gesprintet. Seinen dritten Platz durfte er indes behalten.

Seppelt berichtet von konstruktivem Gespräch

Am Abend hatte Bauhaus schließlich noch genug Zeit, um seine Differenzen mit der ARD auszuräumen. Der Sender hatte unmittelbar vor der Tour kritisch über das Team Bahrain Victorious und angebliche Doping-Verbindungen berichtet. Der Sprinter stand deswegen zuletzt für keine Interviews der ARD bereit.

Nach einem Twitter-Dialog mit Journalist Hajo Seppelt bot Bauhaus ein Gespräch an, das am Dienstagabend standfand. "Gestern Abend haben Phil Bauhaus und ich miteinander gesprochen. Wir haben unsere jeweils unterschiedlichen Sichtweisen zur Berichterstattung dargelegt. Das Gespräch war dennoch sehr konstruktiv und von gegenseitigem Verständnis getragen", berichtet Seppelt am Mittwochmorgen auf Twitter. "Es wurde deutlich, dass wir in vielen Punkten gar nicht so weit auseinanderliegen. Und Phil Bauhaus hat inzwischen auch mitgeteilt, dass er der ARD wieder für Interviews zur Verfügung steht."

Doch Bauhaus wird erstmal in den Hintergrund treten, denn in den nächsten Tagen stehen die ersten richtigen Berge auf dem Programm - kein Terrain für den Bocholter, um für Schlagzeilen zu sorgen.

tru

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