3. Liga

Sabanov: "Noch bin ich bei 100 Prozent"

Heidenheim: Torwart Sabanov im Interview

Sabanov: "Noch bin ich bei 100 Prozent"

Auch mit fast 40 Jahren ist Erol Sabanov noch Heidenheims sicherer Rückhalt.

Auch mit fast 40 Jahren ist Erol Sabanov noch Heidenheims sicherer Rückhalt. Imago

kicker: Herr Sabanov, im Mai werden Sie 40 Jahre alt, Ihr Vertrag beim FCH läuft zum Saisonende aus. Würde es Sie reizen, nächstes Jahr noch in der 2. Liga zu spielen?

Erol Sabanov: Für wen ist die 2. Liga kein Ziel? Für mich steht fest, dass ich in Heidenheim bleiben werde, entweder als Spieler oder in einer Tätigkeit hinter den Kulissen.

kicker: Nach wie vor gehören Sie zu den Top-Torhütern der 3. Liga. In der kicker-Rangliste wurde nur der Saarbrücker Timo Ochs höher eingestuft. Wenn die Leistung stimmt, was eigentlich spricht dann gegen eine höherklassige Fortsetzung der Karriere?

Sabanov: Im Augenblick bin ich ja noch bei 100 Prozent, kann das volle Leistungsvermögen abrufen. Aber wer sagt, dass das auch noch in vier Monaten der Fall sein wird? Ich werde die Entscheidung sicher nicht alleine treffen, sondern im Verbund mit Trainer und Geschäftsführer. Zum Saisonende werden wir sehen, wie fit und körperlich gesund ich dann noch bin.

kicker: Würde Heidenheim aufsteigen, wäre es das zweite Mal, dass Sie mit einem Verein den Sprung in die 2. Liga schaffen. 2004 gelang Ihnen das mit Saarbrücken, Sie kamen aber nur zu zwei Zweitliga-Einsätzen. Was lief schief?

Der Verein ist mit ans Herz gewachsen. Hier wurde so viel bewegt.

Erol Sabanov, seit 2007 beim FCH

Sabanov: Nach dem zweiten Spieltag zog ich mir einen doppelten Bänderriss zu. Was zur Folge hatte, dass ich sechs bis sieben Wochen ausgefallen bin. Nach meiner Rückkehr war ich dann jedoch ins zweite Glied gerutscht. Ich habe danach kein Spiel mehr absolviert, weshalb man sich letztlich vor der Winterpause getrennt hat.

kicker: Der FCH hat mit 13 Gegentoren die stabilste Abwehr. In manchen Spielen mussten Sie kaum eingreifen, im entscheidenden Moment aber war auf Sie Verlass. Wie schwierig ist es, bei "Unterbeschäftigung" hellwach zu sein?

Sabanov: Gerade das sind die schwierigsten Spiele, wenn du nur acht bis zehn Schüsse aufs Tor bekommst. Da ist es sehr, sehr wichtig, die Konzentration hochzuhalten, der Mannschaft die Sicherheit zu geben. Ich denke, das ist mir in der ersten Halbserie gut gelungen.

kicker: Wenn Sie Ihre sportliche Karriere zu Saisonende beenden sollten, in welcher Eigenschaft wird man Sie dann künftig in Heidenheim antreffen?

Wir haben noch nichts erreicht.

Erol Sabanov zur vermeintlich komfortablen Tabellenposition

Sabanov: Dazu kann ich noch nichts sagen. Im Augenblick absolviere ich ein Fernstudium, das mit Sport zu tun hat. Der Verein ist mir ans Herz gewachsen. Seit 2007 gehöre ich dem Klub an und in all den Jahren wurde hier so viel bewegt.

kicker: Angesichts des Vorsprungs sehen viele Heidenheim bereits in der 2. Liga. Kann da noch was schiefgehen?

Sabanov: Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Solche Gedanken, wir seien schon am Ziel, lassen wir erst gar nicht an uns heran. Wir wissen, dass wir noch nichts erreicht haben und denken weiter nur von Spiel zu Spiel.

kicker: Warum läuft's bislang so gut?

Sabanov: Das liegt vor allem an der mannschaftlichen Geschlossenheit. Jeder erfüllt hier zu 100 Prozent seine Aufgabe, auch die, die bislang noch nicht so zum Zug kamen.

Interview: T. Grüninger