Im Verfolgerduell um die Aufstiegsplätze der 3. Liga waren die Rollen klar verteilt. Während der FC Saarbrücken nur zwei der sieben Pflichtspiele im Jahr 2023 gewinnen konnte, reiste Osnabrück mit acht Siegen aus den letzten neun Partien an. Doch die leichte Favoritenrolle war dem VfL, der im Vergleich zum klaren 4:1-Sieg über den SV Wehen Wiesbaden unverändert begann, nur zum Start der Partie anzusehen.
Osnabrück beginnt dominant
Nach einer kurzen Abtastphase übernahmen die Osnabrücker nämlich die Spielkontrolle, hatten mehr Ballbesitz und die ersten Torannäherungen: Beermann köpfte zu zentral (8.), Niemanns druckvoller Abschluss segelte rechts vorbei (9.). Saarbrücken fokussierte sich erst einmal auf kompaktes Verteidigen und lauerte auf schnelle Umschaltmomente.
Dies änderte sich jedoch nach knapp 20 Minuten. Die Hausherren, die ebenfalls unverändert begannen, kamen immer besser ins Spiel und gestalteten die von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägte Partie nun ausgeglichen. Mit einer hohen Intensität und Aggresivität machte der FCS den sonst so offensivstarken Osnabrückern das Leben schwer. So erspielte sich der VfL bis zur Pause keine weiter nennenswerte Torgelegenheit.
3. Liga, 25. Spieltag
Saarbrücken mit den besseren Chancen
Saarbrücken dagegen schon. Der FCS agierte gefährlicher und verzeichnete die besseren Chancen: Rabihic scheiterte in guter Position an Keeper Kühn (22.), Uaferro wenig später per Kopf am rechten Pfosten (23.). Kurz vor der Pause dann die nicht unverdiente Führung: Ernst flanke auf Günther-Schmidt, der die Kugel per Flugkopfball im Tor versenkte (45.+2).
FCS-Chancenwucher nach der Pause
Und den Schwung durch den Führungstreffer nahm Saarbrücken mit in Durchgang zwei. Die Hausherren machten enormen Druck und hatten gleich mehrmals die Chance zu erhöhen, doch Rabihic (48., 54.), Ernst (52.) und Günther-Schmidt (52.) vergaben allesamt dicke Chancen auf das 2:0.
Simakala trifft traumhaft
Und das sollte sich rächen, denn der VfL machte zwar nicht sein bestes Saisonspiel, zeigte sich allerdings brutal effizient: Binnen zwei Minuten drehten die Osnabrücker die Partie: Erst schlenzte Simakala den Ball traumhaft ins rechte Eck (65.), dann netzte Engelhardt per Nachschuss aus spitzem Winkel ein (67.). Knapp zwei Minuten später gelang dem FCS beinahe die passende Antwort, Kerber köpfte nach Rabihics Flanke jedoch an die Latte - der dritte Saarbrücker Alu-Treffer des Nachmittags (69.).
In der Schlussphase war die Ziehl-Elf um den Ausgleich bemüht und rannte an. Osnabrück machte es clever und hielt den Gegner gut vom eigenen Tor fern - es blieb beim 2:1 für die Gäste. Osnabrück gewann zum neunten Mal in den letzten zehn Partien und bleibt das Team der Stunde in der 3. Liga.
Für den 1. FC Saarbrücken, der langsam aber sicher den Anschluss an die Aufstiegsplätze verliert, geht es nächste Woche am Sonntag zum SV Wehen Wiesbaden (14 Uhr). Der VfL Osnabrück hat einen Tag weniger Zeit sich zu erholen und muss schon samstags (14 Uhr) gegen den VfB Oldenburg ran.