Ende Oktober des vergangenen Jahres musste das Drittligaspiel des 1. FC Saarbrücken gegen Dynamo Dresden wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen werden. Heftige Regenfälle machten einen geordneten Spielablauf damals nicht mehr möglich - in der Halbzeitpause entschieden sich die Schiedsrichter, dass nicht weiter gespielt wird.
Saarbrücken im DFB-Pokal
Pikant dabei: Keine drei Tage später wartete auf Saarbrücken das "Spiel der Spiele" - Pokal gegen den FC Bayern. Zwischen Dresden und dem Duell mit dem deutschen Rekordpokalsieger gab es im Saarland kein anderes Thema als den wasserdurchtränkten Rasen im Ludwigsparkstadion und was der Greenkeeper und seine Crew denn gerade vorhätten, um den Anpfiff des Spiels gegen die Tuchel-Elf nicht zu gefährden.
Der Rest ist bekannt: Die Partie konnte unter regulären Bedingungen absolviert werden, der Drittligist erlebte eine Glanzstunde und eliminierte die hochfliegenden Ambitionen der Münchner mit einem 2:1-Siegtreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit.
Mit Laubbläsern gegen die Wassermengen - vergeblich
Rund drei Monate später hatte der Ludwigspark wieder ein Wasserproblem. Wenige Stunden vor dem Anpfiff des Spiels gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach versuchten wieder fleißige Helfer den Rasen von den Wassermassen zu befreien - mit Laubbläsern beförderten sie das Nass vom Platz. Eine funktioneriende Drainage ist im Saarbrücker Stadion nicht vorhanden.
Wenn sich einer verletzt, dann haben wir ein Problem.
Referee Florian Badstübner
Doch ihre Mühen waren vergeblich: Nach dem Warmmachen entschieden die Schiedsrichter um Florian Badstübner aus Nürnberg das Spiel nicht anzupfeifen. "Wenn sich einer verletzt, dann haben wir ein Problem", sagte der Referee kurz nach der Entscheidung beim Bezahlsender Sky. Deshalb habe er die Partie erst gar nicht angepfiffen. Badstübner sagt zudem, dass sie sich schon seit zwei Stunden im Stadion befanden und "wir wollten auch ein wenig zeitlich taktieren mit unserer Entscheidung, damit es im Stadion ruhig bleibt", so Badstübner.
Davon nicht betroffen ist die Auslosung des Pokal-Halbfinals am kommenden Samstagabend im Rahmen des Aktuellen Sportstudios im ZDF. Die beiden Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Kaiserslautern, Bundesliga-Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen und eben der Sieger der neu anzusetzenden Partie zwischen Saarbrücken und Gladbach befinden sich im Lostopf.
Das Pokal-Halbfinale wird am 2. und 3. April ausgetragen. Der DFB wird nach eigenen Angaben "in Abstimmung mit beiden Mannschaften schnellstmöglich einen Nachholtermin bekanntgeben". Gladbachs Trainer Gerardo Seoane sieht keine große Termin-Problematik: "Der Vorteil ist, dass beide Mannschaften nicht international spielen. Wir werden schon einen Termin finden zwischen einem Dienstag und Donnerstag."