3. Liga

"Nie im Leben ein Elfmeter": RWE-Frust nach 1:1 in Verl

Fehlentscheidung führte zum Verler 1:1

RWE träumt trotz Elfmeter-Frust weiter - Sessa wird zum "Volldepp"

RWE-Coach Christoph Dabrowski sprach nach der Partie in Verl klar aus, was er von dem Elfmeter zum 1:1 hielt.

RWE-Coach Christoph Dabrowski sprach nach der Partie in Verl klar aus, was er von dem Elfmeter zum 1:1 hielt. IMAGO/Eibner

Es war lange Zeit kein gutes Auswärtsspiel, das Rot-Weiss Essen beim SC Verl zeigte. Die Mannschaft von Christoph Dabrowski präsentierte sich offensiv knapp eine Stunde lang nahezu völlig harmlos, war dann aber plötzlich in Person von Moussa Doumbouya zur Stelle.

Dass das 1:0 des Angreifers jedoch nur elf Minuten bestand hatte, lag an einem Elfmeterpfiff, der auf Seiten der Essener für jede Menge Ärger sorgte. Aus kurzer Distanz hatte Andreas Wiegel den Ball an den eng am Körper anliegenden Arm bekommen. Eine Szene, die für Schiedsrichter Florian Lechner nicht einfach zu sehen war, sein Fingerzeig auf den Punkt war dennoch ein Fehler.

Der Gegner schießt ihn aus zwei Metern an, er dreht sich weg, was soll er machen.

Christoph Dabrowski

"Wo soll er mit seinem Arm hin? Das ist für mich ein Wahnsinn, dass der Schiedsrichter Elfmeter pfeift", haderte RWE-Coach Dabrowski nach der Partie bei MagentaSport. "Der Gegner schießt ihn aus zwei Metern an, er dreht sich weg, was soll er machen. Das ist für mich nie im Leben ein Elfmeter."

Sein Kapitän teilte die Einschätzung. "Das ist unglaublich. Auf den ersten Blick trifft er seinen Ellenbogen und der ist komplett angelegt”, befand Vinko Sapina nach erster Ansicht der TV-Bilder. Sowohl er als auch sein Coach bezweifelten außerdem, dass Wiegel überhaupt im Strafraum stand. Eine genaue Auflösung war anhand der verfügbaren Kameraeinstellungen jedoch nicht möglich.

Sapina: "Einfach eine Scheiß-Regel"

Als defensiver Mittelfeldspieler weiß Sapina nur zu gut, wie schwierig es die Handregel den Defensivspielern ohnehin schon macht. "Man ist ja teilweise schon zehn Meter vom Ball entfernt, der Gegenspieler hat außen den Ball zum Flanken, es gibt eigentlich gar keine Gefahr den Ball an die Hand zu bekommen und trotzdem verschränkt man seine Arme hinter dem Rücken", erklärte er. "Das sieht scheiße aus und ist einfach eine Scheiß-Regel finde ich persönlich." Dennoch weiß auch der 28-Jährige: "Es ist natürlich schwierig, da einen Mittelweg zu finden."

Am Ende mussten sich die Essener gar noch über den einen Punkt freuen, schließlich bekam Verl in der 90. Minute nach einem Schubser von Thomas Eisfeld gegen Torge Paetow einen weiteren Strafstoß zugesprochen - und auch über den ärgerte sich Dabrowski. "Aufgrund dessen, dass er so ein Eierding schon gepfiffen hat, habe ich kein Verständnis dafür, auch noch den zweiten zu pfeifen."

Sessa schmaler Grat - Dabrowski erlaubt das Träumen

Folgen hatte dieser jedoch keine, weil Nicolas Sessa diesmal kläglich mit einem Schuss in die Mitte scheiterte, den RWE-Keeper Jakob Golz fing. "Ich habe mich im letzten Moment umentschieden. Eigentlich war ich davon überzeugt, dass ich den reinmache", erklärte Verls Spielmacher nach der Partie. "Es ist ein ganz schmaler Grat zwischen Held und Volldepp - und heute bin ich der Volldepp. Ich kann mich nur bei meiner Mannschaft und den Fans entschuldigen."

So blieb Verl bereits zum sechsten Mal in Folge sieglos, für die Essener war es derweil das vierte Ligaspiel in Folge ohne Dreier. Platz drei rückt damit neun Punkte in die Ferne, abschreiben möchte Dabrowski diesen jedoch noch nicht. "Träumen ist immer erlaubt und es ist schön, dass die Mannschaft diesen Traum für die Fans hat leben lassen. Wir haben noch neun Spiele und wollen einfach eine geile Saison spielen mit einem maximalen Ergebnis für uns."

dza

Inklusive dreier 16-Jähriger: Die jüngsten Spieler der Drittliga-Geschichte