Nach vier Niederlagen in Folge hatte der SC Verl zuletzt im Ostwestfalen-Derby gegen Arminia Bielefeld einen Punkt mitgenommen (0:0). Gegen RWE musste Alexander Ende auf seine beiden Rechtsverteidiger Ochojski (Gelbsperre) und Knost (Bruch im rechten Handgelenk) verzichten, weshalb Mittelfeldspieler Tom Baack hinten rechts aushelfen musste. Auch Pernot rückte auf die Bank, Gruber, Nadj und Otto begannen.
In der Liga lief es aber auch für die Essener zuletzt nicht rund. Drei Partien in Folge konnte die Elf von Christoph Dabrowski nicht gewinnen, unter der Woche gab es dann immerhin im Niederrheinpokal-Viertelfinale beim 3:1 gegen Oberligist KFC Uerdingen mal wieder ein Erfolgserlebnis. Im Vergleich zum letzten Drittliga-Spiel, das mit 1:3 gegen Unterhaching verloren ging, konnte der Coach wieder auf Abwehrchef Götze setzen, der für Kourouma begann. Auch Kapitän und Ex-Verler Sapina kehrte für Eisfeld in die Startelf zurück. Zu ersetzen galt es derweil den rotgesperrten Berlinski im Sturm. Diese Aufgabe übernahm Doumbouya.
Zäher erster Durchgang
Vor 3817 Zuschauern in der ausverkauften Sportclub-Arena - darunter über 1500 RWE-Anhänger, die für eine Heimspiel-Atmosphäre sorgten - boten beide Teams eine highlightarme erste Halbzeit. Während RWE offensiv über die ersten 45 Minuten nahezu komplett harmlos blieb, zeigten die Verler die besseren spielerischen Ansätze.
Im letzten Drittel war jedoch stets ein Essener Körperteil im Weg. So scheiterten unter anderem Wolfram (15.) und Lokotsch (17.) am blockenden Götze, Sessas Versuch aus elf Metern stoppten Rios Alonso und Wiegel im Zusammenspiel (45.). Entsprechend ging es torlos in die Pause.
3. Liga, 29. Spieltag
Doumbouya trifft aus dem Nichts
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig an dem Spiel. Verl blieb weiter spielerisch dominant, im letzten Drittel aber doch zu ungefährlich. Quasi aus dem Nichts war RWE dann plötzlich da. Nach einem langen Abstoß leitete Brumme per Kopf für Harenbrock weiter, der aus dem linken Halbfeld den eingelaufenen Doumbouya fand. Mit dem ersten Kontakt drückte der freistehende Berlinski-Ersatz die Kugel aus elf Metern über die Linie (59.).
Ein Weckruf für die Essener, die gar am 2:0 schnupperten. Obuz' Abschluss aus 18 Metern fälschte Gruber so ab, dass der Ball über Unbehaun hinweg, aber nur an die Latte flog (62.). Schwung brachte das Tor aber auch auf der Gegenseite. Dort hatte Wolfram die Chance zum Ausgleich (64.), ehe wenig später wiederum Young für RWE aus kurzer Distanz das 2:0 liegen ließ (67.).
Wiegels angelegter Arm führt zum Elfmeter
Das wurde nur drei Minuten später teuer. Wolfram schloss aus 18 Metern ab - und plötzlich zeigte Schiedsrichter Florian Lechner auf den Punkt. Wiegel hatte den Ball jedoch nicht an den ausgestreckten linken, sondern an den eng am Körper angelegten rechten Arm bekommen - eine Fehlentscheidung, wenngleich die Szene für den Unaparteiischen schwierig zu sehen war. Sessa war die Aufregung auf Seiten der Essener allerdings völlig egal, Verls Spielmacher verwandelte zum 1:1 (70.).
Erneut kippte das Spiel in den Folgeminuten. Verl spielte auf den Sieg, doch erst rettete Golz gegen Nadj (74.), dann traf Wolfram zwar, wurde aber aufgrund einer knappen Abseitsstellung zurückgepfiffen (76.). In der Schlussphase näherte sich RWE noch einmal an, Unbehaun parierte den Kopfball von Rios Alonso allerdings (84.).
Sessa schießt in die Mitte und verfehlt
Vorbei war die Partie damit noch nicht, denn in der 90. Minute zeigte Schiedsrichter Lechner erneut auf den Punkt und gab Sessa die Chance zum Doppelpack. Eisfeld hatte Paetow im Strafraum einen Schubser mitgegeben. Diesmal trat der Verler allerdings viel zu lässig an und versuchte es mit einem Schuss in die Mitte, den Golz locker aufnahm (90.)
So blieb es beim 1:1 und dabei, dass die Sieglos-Serien auf beiden Seiten anhalten. Die Essener empfangen am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) Borussia Dortmund II. Verl schließt den Spieltag anschließend beim FC Ingolstadt ab (19.30 Uhr).