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RW Ahlen und der lange Atem

Vier Neuzugänge im Gespräch

RW Ahlen und der lange Atem: Verstärkungen für das Ziel Klassenerhalt?

In Ahlen ist durch Trainer Björn Hoppe der Glaube an den Klassenerhalt zurück.

In Ahlen ist durch Trainer Björn Hoppe der Glaube an den Klassenerhalt zurück. IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto

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Wenn sie sich in Ahlen eines zurückerobert haben, dann den langen Atem. Sowohl mental als auch physisch ist man an der Werse wieder für einen Marathon bis Saisonende gerüstet - da kann man sehen, was so drei motivierende Siege kurz vor dem Winterurlaub nicht alles ausmachen.

Und so glauben die Verantwortlichen nicht im Geringsten daran, dass die Pause brutal in den Siegeslauf hineingegrätscht hat. "Eher im Gegenteil", ist sich der Sportliche Leiter Orhan Özkara sicher. "Gerade jetzt hat der Trainer die Zeit, die Abstände aller Spieler auszugleichen, das Level wieder zu heben und die taktischen Konzepte einzustudieren."

"90 Minuten marschieren"

Mit dem Anschluss bis auf Platz 16 zurück lebt RW Ahlen wieder mit der zweiten Luft und hat keine Sorge, dass ihnen die bis Februar ausgehen könnte. "Den Sieg gegen Köln haben wir mit in diese Vorbereitung genommen", glaubt Trainer Björn Joppe, dass der Triumph noch lange nachhallt. "Wir haben ja vor auch jedes Testspiel zu gewinnen, wir werden auch da immer Vollgas geben", will der 45-Jährige gar nicht erst aus dem Flow fliegen und die Siegerei schön beibehalten. Allein schon aus Gewohnheitsgründen.

Wozu er das Athletikprogramm auch definitiv nicht kürzen wird. Man hat eben gute Erfahrungen gemacht mit dem langen Atem auch der physischen Art: "Björn hat die Spieler konditionell und läuferisch athletischer gemacht. Die können jetzt 90 Minuten marschieren, was bei unserem Pressingspiel natürlich sehr wichtig ist", lobt Özkara. "Und es ist ein gutes Gefühl, nach 70, 80 Minuten nicht darüber nachdenken zu müssen, ob die Kondition noch reicht, auch diesem Ball noch hinterherzulaufen."

Personalplanung in vollem Gange

Sowohl Joppe als auch Özkara betonen, wie wichtig es ist, mit einem einigermaßen gesunden Kader zum ersten Match, ein Nachholspiel gegen den den FC Schalke 04 II, aus dem Urlaub zu kommen. Und am besten mit einer grunderneuerten Defensive. "Daran müssen wir arbeiten. Unsere Tore machen wir vorne immer", wünscht sich Joppe so um die drei neue starke Abwehrspieler auf Schlüsselpositionen für den Endspurt im Abstiegsrennen. Darum laufen jetzt schon mal Innenverteidiger Tim Brdaric (23) von Fortuna Köln, Sohn des früheren deutschen Nationalspielers und heutigen Trainers Thomas Brdaric, und der rechte Defensive Enrique Pereira da Silva (21, TSV Steinbach-Haiger) Reklame. Zudem im Gespräch sind wohl Marvin Benjamins (21) von Preußen Münster fürs Mittelfeld und der 26-jährige "Sechser" Luca Jensen (vereinslos).

"Geht natürlich nur, wenn andere ihre Verträge auflösen", appelliert Joppe an Yasin Altun, Exauce Andzouana und Serhat Koruk, die an andere Vereine weggelobt werden sollen, um finanziell Platz zu schaffen. Nicht für jeden Bereich ist der Atem schon lang genug.

Uwe Gehrmann

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