Aus Paris berichtet Sebastian Wolff
Ein Resultat, das den Spielverlauf nicht widerspiegelt. Und eines, das sie erheblich unter Zugzwang setzt vor dem letzten Gruppenspiel gegen Ungarn.
"Wir waren wieder die bessere Mannschaft", beklagte der 29-jährige Mittelfeldmann vom AS Monaco, "aber wir müssen unsere Chancen besser nutzen." Die vergab Portugal am Samstagabend gleich reihenweise, sogar vom Punkt. Nach Martin Hintereggers Ringereinlage gegen Cristiano Ronaldo hatte der Weltstar von Real Madrid die große Chance zum Sieg, setzte seinen Elfmeter aber gegen den Pfosten. Ein Fehlschuss, der die Unzufriedenheit wachsen lässt. Und den Druck erhöht.
Nach Abpfiff ging die Verabschiedung der portugiesischen Spieler von den mitgereisten Anhängern in gellenden Pfiffen unter, aus dem Gruppen-Finale am Mittwoch ist nun ein Endspiel geworden. "Ich bin sicher, dass wir Ungarn schlagen und weiterkommen werden", sagt Joao Moutinho.
Fernando Santos: "An dieser Situation wird die Mannschaft wachsen"
Sein Trainer bemüht ebenso das Prinzip Hoffnung: "An dieser Situation wird die Mannschaft wachsen", ist Fernando Santos sicher. Was dem Coach Mut macht, ist diese Erkenntnis: "Wir waren gegen Österreich stärker und dominanter als gegen Island. Die Leistung war gut. Deshalb habe ich der Mannschaft schon in der Pause gesagt, dass sie genauso weiter machen muss."
Tatsächlich blieb Portugal dem Stil der ersten Hälfte über weite Strecken treu, spielte dominant, behielt aber eben auch das große Manko bei: Ronaldo und Co. trafen nicht. "Jetzt", weiß Fernando Santos, "haben wir unser erstes Finale."