Beim Sonntagabendspiel im Olimpico waren mehrere Fragen zu beantworten. Eine davon war, ob Cristiano Ronaldo seine starke Form zu Jahresbeginn würde halten können (mitunter sein erster Dreierpack als Juve-Profi gegen Cagliari). Bereits nach drei Minuten geriet CR7 in den Fokus, weil er auf der linken Seite im Zweikampf recht leicht, aber auch geschickt zu Boden ging. Es sollte ein Pfiff mit Folgen werden: Dybala hob den Freistoß mit Gefühl an den zweiten Pfosten, wo Roma-Verteidiger Smalling unglücklich zu Demiral verlängerte. Per Schienbein stellte der türkische Abwehrspieler auf 1:0 für die Gäste.
Die Roma wirkte in der Anfangsphase nicht wach genug, sodass auch Pau Lopez und Veretout am eigenen Strafraum einen großen Bock produzierten. Dybala stahl Veretout die Kugel vom Fuß und fädelte anschließend geschickt ein. Den fälligen Strafstoß verwandelte Cristiano Ronaldo ganz sicher und präzise zum 2:0 (10.). Wütend suchten die Hausherren nach einer Antwort, doch bei der besten Chance vor dem Seitenwechsel scheiterte Pellegrini am vor der Linie klärenden Rabiot (19.).
Zaniolo reißt sich das Kreuzband
In der Folge gab es zwei Verletzungen zu beklagen, die sogar von schwerer Natur sein könnten: Juve-Verteidiger Demiral kam nach einem Luftduell unglücklich auf und hielt sich das linke Knie, Zaniolo kämpfte nach einem Foul von de Ligt mit den Tränen und wurde mit der Trage vom Feld gebracht. Später am Abend gab die Roma bekannt, dass sich der italienische Nationalspieler einen Kreuzbandriss inklusive einer Meniskusverletzung zugezogen hat. Ein operativer Eingriff folgt am Montag - der EM-Zug dürfte schon jetzt abgefahren sein. Schlusspunkt des ersten Abschnitts war eine dicke Möglichkeit für CR7, der aus spitzem Winkel an Pau Lopez scheiterte (45.+2).
Nach dem Wechsel wogte die Partie ohne größere Highlights hin und her, wobei die Bianconeri mehr Ballbesitz hatten und gerne die Vorentscheidung herbeigeführt hätten. Die 65. Minute machte diesem Vorhaben allerdings einen Strich durch die Rechnung: Nach Dzekos Pfostenschuss klärte Alex Sandro den Versuch von Cengiz Ünder mit Oberschenkel und Hand. Der VAR griff ein, woraufhin Perotti vom Punkt extrem souverän verkürzte - 1:2 (68.).
Higuain fehlen Zentimeter
Die Partie wurde durch den Anschlusstreffer nur noch attraktiver, weil die Roma anlief und sich den Gästen ordentlich Platz zum Kontern bot. Den ersten schnellen Gegenangriff spielte der Serienmeister aber zu unsauber aus, sodass das vermeintliche 3:1 von Higuain wegen einer knappen Abseitsentscheidung mit Recht nicht zählte (79.). Anschließend lebte die Begegnung nur noch von der Spannung, bis Referee Marco Guida die Partie für beendet erklärte. Durch den knappen Sieg beschließt Juventus die Hinserie auf Rang eins, die Gastgeber sind aktuell nur noch Fünfter.
Für die Roma geht es am kommenden Donnerstag (21.15 Uhr) mit dem Achtelfinale der Coppa Italia bei Parma Calcio weiter. Im gleichen Wettbewerb empfängt Juve tags zuvor (20.45 Uhr) Udinese Calcio.