Nationalelf

"Rewe"-Chef Souque erklärt DFB-Ausstieg

Souque wehrt sich gegen Kalkül-Vorwürfe

"Rewe"-Chef erklärt DFB-Ausstieg - "Hat uns mehrere Millionen gekostet"

Die Sammelkarten zum offiziellen DFB-Sammelalbum bei der WM 2022 - das "Rewe" am Ende gratis abgab.

Die Sammelkarten zum offiziellen DFB-Sammelalbum bei der WM 2022 - das "Rewe" am Ende gratis abgab. picture alliance/dpa

14 Jahre lang war "Rewe" "Offizieller Ernährungspartner" des DFB, ehe die "Rewe Group" am 22. November im Zuge der damals tobenden "One Love"-Debatte entschied, die ohnehin auslaufende Partnerschaft vorzeitig zu beenden. Zu diesem Schritt kam es offenbar ziemlich spontan.

"Mir hat es einfach gereicht", berichtete Unternehmenschef Lionel Souque nun im "Spiegel"-Interview. "Ich habe an dem Abend ein Fußballspiel geschaut, als bekannt wurde, dass die deutsche Nationalmannschaft die Binde nicht tragen wird, weil die FIFA das nicht erlaubt. Darüber habe ich mich tierisch aufgeregt und sofort mit meinem Team besprochen, dass ich da etwas tun will."

Dass "Rewe" dabei teilweise PR-Kalkül vorgeworfen wurde, weil es dem DFB bereits vor der WM mitgeteilt hatte, den Vertrag nicht verlängern zu wollen, lässt Souque kalt. "Aus dem baldigen Vertragsende haben wir nie ein Geheimnis gemacht", betont er. Außerdem war der vorzeitige Ausstieg offenbar kein billiges Unterfangen - und auch innerhalb des Unternehmens nicht jeder begeistert.

"Mein Problem ist nicht der DFB, mein Problem ist die Entscheidung der FIFA"

"Nicht von allen" habe er Applaus bekommen, so Souque. "Wir hatten gerade erst das Sammelalbum in die Läden gebracht, und der Vertrag war sehr teuer. Ich wollte aber nicht so tun, als wäre nichts. Mein Problem ist nicht der DFB, mein Problem ist die Entscheidung der FIFA und ihres Präsidenten Gianni Infantino. Nur habe ich mit der FIFA keinen Vertrag, ich kann nur beim DFB-Sponsoring ein Zeichen setzen."

Auf wie viel Geld verzichtete "Rewe" mit der Entscheidung? "Unsere bereits gedrehten Werbespots haben wir nicht gezeigt. Die 600.000 Sammelalben, die wir für drei Euro je Stück verkauft hätten, haben wir auf unsere Kosten gratis an die Kunden gegeben. Insgesamt hat uns das mehrere Millionen Euro gekostet", rechnet Souque vor. "Aber ich bereue es nicht. Ich habe mich geärgert, wie so viele andere auch, mit dem Unterschied, dass ich etwas tun konnte."

jpe

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