Nordost

Remis in Cottbus: Meisterentscheid vertagt

Regionalliga Nordost, 32.Spieltag

Remis in Cottbus: Meisterentscheid vertagt - Kantersiege für Luckenwalde und Hertha-Nachwuchs

Hart umkämpftes Topspiel: Energie Cottbus verpasste am Samstag die Titelentscheidung, hielt Rot-Weiß Erfurt aber zumindest auf Abstand.

Hart umkämpftes Topspiel: Energie Cottbus verpasste am Samstag die Titelentscheidung, hielt Rot-Weiß Erfurt aber zumindest auf Abstand. IMAGO/Fotostand

32. Spieltag

Luckenwalde hat den Klassenerhalt fix

Der FSV Luckenwalde hat den Klassenerhalt endgültig in der Tasche. Dabei sah es gegen den Greifswalder FC am Sonntag zunächst ganz und gar nicht nach einem erfolgreichen Nachmittag für die Gastgeber aus. Beide Mannschaften waren zu Beginn gut in der Partie. Mit der Führung durch Benyamina, der nach einer Flanke mit dem Kopf zur Stelle war, kippte die Begegnung zunächst Richtung Gäste (20.). Nur sieben Minuten nach dem 1:0 kam Benyamina im Strafraum erneut zum Abschluss und stellte aus der Drehung auf 2:0. Mit nahender Halbzeit wurde die Heimelf jedoch stärker und verkürzte durch Butendeich (36.). Sogar der Ausgleich wäre vor der Pause möglich gewesen. Hadels Kopfball ging allerdings am Tor vorbei. Der zweite Abschnitt gehörte schließlich größtenteils den Gastgebern, die kurz nach Beginn durch Butendeich zum 2:2 kamen (49.). Ein Freistoß von Flath ins kurze Eck brachte Luckenwalde kurz darauf sogar die 3:2-Führung ein (55.). Keine 60 Sekunden später bewahrte der Querbalken die Gäste vor einem höheren Rückstand. In der Schlussviertelstunde ging es für Greifswald dennoch dahin. Hadel zielte diesmal mit dem Kopf genauer (77.). 180 Sekunden danach durfte Flath noch einmal - 5:2. Plumpe machte sogar noch das halbe Dutzend voll (85.).

BAK-Krise nimmt kein Ende

Die Luft beim Berliner AK ist völlig raus. Im Stadtduell gegen die "Hertha-Bubis" kassierte der BAK erneut eine deutliche Schlappe. Der Bundesliga-Nachwuchs bestimmte die Partie und lag zur Pause verdient durch Haxha in Führung, der nach Rölkes Pfostenabpraller an den Ball kam und die lange Ecke erfolgreich anvisierte (27.). Beim 2:0 kurz nach Wiederbeginn stand dann Maza goldrichtig und staubte ab (47.). Selbiger erzielte dann auch den dritten Treffer nach Vorarbeit El-Jindaouis (63.). Das 4:0 markierte Scherhant von der Strafraumgrenze (75.). Der eingewechselte Ziemer verletzte sich kurz darauf, musste wieder vom Feld. Da Coach Ante Covic seine fünf Wechsel bereits gezogen hatten, mussten die Herthaner die letzten Minuten in Unterzahl auskommen. Aber auch mit einem Spieler mehr hinterließ der BAK keinen guten Eindruck. Im Gegenteil: Bustamanete traf sogar noch zum 5:0 nach erneuter Vorlage El-Jindaouis (85.).

Meuselwitz verbessert Ausgangslage

Die Partie zwischen dem ZFC Meuselwitz und Viktoria Berlin begann ausgeglichen. Den ersten Stich setzten nach 14 Minuten dann aber die Gäste. Günay wurde nicht attackiert und feuerte die Kugel aus der zweiten Reihe traumhaft ins linke Eck (14.). Nur wenige Sekunden verstrichen allerdings bis zum 1:1. Bürger wurde im Strafraum gefoult, Hansch verwandelte zum Ausgleich (16.). Das Spiel blieb ausgeglichen. Bis zur Pause konnte sich kein Team einen Vorteil trotz durchaus vorhandener Möglichkeiten verschaffen. Aus der Halbzeit kamen die Gäste griffiger. Fietz hielt seine Farben mit einigen Paraden aber im Spiel. Das sollte sich auszeichnen - denn nach einer Ecke schlug Hansch -  diesmal per Kopf - das zweite Mal zu und sicherte Meuselwitz damit einen Drei-Punkte-Vorsprung auf Lichtenberg (80.).

Cottbus hält Erfurt auf Distanz

Der FC Energie Cottbus hätte am Samstag vor über 18.000 Zuschauern im Topspiel gegen seinen noch einzigen Verfolger Rot-Weiß Erfurt vorzeitig Meister werden können. Von Beginn an hatten die Lausitzer auch ein optisches Übergewicht. RWE verteidigte allerdings leidenschaftlich und ging durch einen Flachschuss von Ciccarelli sogar in Führung (31.). In der der zweiten Halbzeit legten die Hausherren noch eine Schippe drauf und verdienten sich den Ausgleich durch Heike, der in der 83. Minute eine Flanke per wuchtigem Kopfball versenkte. Danach drückte Cottbus auf den großen Wurf, doch trotz guter Gelegenheiten wollte der Siegtreffer nicht mehr fallen. Die erste Enttäuschung wich beim FCE beim Blick auf die Tabelle, denn mit dem Remis ist Erfurt weiterhin vier Punkte entfernt. Die Elf von Claus-Dieter Wollitz hat also weiterhin beste Karten auf Platz eins.

Halberstadt zeigt Moral

Auch wenn Germania Halberstadt den bitteren Gang in die Oberliga antreten muss, am Samstag konnte sich die Elf von Manuel Rost mit einem kleinen Ausrufezeichen verabschieden. Bei Chemie Leipzig musste Halberstadt in der 9. Minute das 0:1 durch einen wuchtigen Schuss von Kirstein schlucken. Mit einem Pfostentreffer von Hlynianyi waren die Gäste dem Ausgleich nahe, doch unter dem Strich dominierte Leipzig die Begegnung. In der 75. Minute verwertete Surek aus der Distanz einen Abpraller zum 2:0. Die Messe schien gelesen, ehe das angesprochene kleine Ausrufezeichen folgte. Denn Germania kämpfte sich nochmal zurück, erst köpfte Kuhnhold ein (78.) und in der Nachspielzeit bestrafte Malina einen Ballverlust von BSG-Keeper Bellot mit dem 2:2. 

Babelsberg verteidigt stark

Zwischen Carl Zeiss Jena und dem SV Babelsberg 03 fielen am Samstag keine Tore. Die Gäste verteidigten bärenstark und ließen vorne aber bei zwei Frahn-Chancen das mögliche Führungstor liegen. In der zweiten Halbzeit kam auch mehr von Jena, beide Teams wollten den Treffer, aber es schienen ihnen einfach die richtigen Mittel zu fehlen. So ging das 0:0 vollauf in Ordnung.

Lichtenberg nur remis gegen das Schlusslicht

Welcher Platz am Ende der Saison noch den Abstieg bedeutet, hat mit der Frage zu tun, wie viele Nordost-Vertreter aus Liga drei absteigen müssen - und ob der Meister der Regionalliga Nordost sich in den Aufstiegsspielen durchsetzen kann. Jedenfalls steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Klassenverbleib mit dem 15. Rang, den entsprechend auch der SV Lichtenberg am Freitagabend gegen Tennis Borussia Berlin ins Visier nahm. Doch das 2:2 dürfte in der Endabrechnung zu wenig sein. Die Berliner Gäste erwischten dabei einen starken Start und gingen früh mit 1:0 in Führung, als Travassos bei einer Doppelchance zur Stelle war (4.). Lichtenberg aber bekam wenig später einen Foulelfmeter zugesprochen, den Owczarek zum 1:1-Ausgleich verwandelte (11.). Auch in Durchgang zwei war es Travassos, der das Schlusslicht nach wenigen Minuten mit 2:1 in Führung schoss. Erst weit in der Nachspielzeit gelang L47 immerhin durch Grafs Seitfallzieher noch der Punktgewinn (90.+4).

Lange Unterbrechung in Altglienicke

Lediglich um eine gute Abschlussplatzierung im Gesamtranking spielten am Freitag die VSG Altglienicke und der BFC Dynamo. Und dennoch geriet das Ergebnis - ein 3:2-Sieg des BFC - am Ende etwas in den Hintergrund. Nach temporeichen Beginn zog plötzlich Euschen vom Strafraum ab und stellte mit der ersten Chance auf 1:0 für den BFC (6.). Anschließend stotterte das Getriebe etwas, bis erneut Euschen zur Stelle war und die Heimelf in diesem zunächst lauen Frühlingsabend-Kick mit seinem 2:0 aus spitzem Winkel schockte (31.). Diesmal aber fand die VSG die schnelle Antwort, als nach einem Querschläger im Strafraum Breitkreuz per Kopf auf 1:2 stellte (33.) - der Pausenstand. Nach Wiederanpfiff blieb die Partie mau, dann aber gab es Foulelfmeter für die Heimelf, den Cigerci zum 2:2 verwandelte (72.). Nun war plötzlich Leben in der Partie. Keeper Sommer verhinderte die Führung der VSG, ehe auf der Gegenseite Kleihs mit seinem gefühlvollen Schuss in den Winkel erneut den BFC mit 3:2 in Führung brachte (75.). In der Schlussphase allerdings kam es auf den Tribünen zu einem Nebenschauplatz: Offenbar versuchten Anhänger des BFC Dynamo, in den Innenraum des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks zu gelangen, wurden von der Polizei allerdings daran gehindert. Nach Informationen des "Berliner Kurier" wurde zuvor ein Anhänger des BFC auf den Rängen bewusstlos. Weil ein Ordner nicht schnell genug reagiert haben soll, kam es in Folge zu einer Auseinandersetzung. "Es kann nicht sein, dass unsere Fans in ein schlechtes Licht gerückt werden. Wenn es dort im Block einen medizinischen Notfall gab und ein Ordner lässt nicht zu, dass Sanitäter in den Block kommen, dann hat man auch als Fan das Recht über den Zaun zu springen, damit Hilfe kommt", zitiert der "Kurier" BFC-Coach Heiner Backhaus. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie für rund zehn Minuten, in der langen Nachspielzeit fielen keine Treffer mehr.  

Lok verpasst den Sieg in Chemnitz

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Der Chemnitzer FC und Lok Leipzig kreuzten am Freitag ebenso die Klingen, das Spiel endete 1:1. Nach verhaltenem Start erhöhte zunächst die Heimelf den Druck, die Führung aber fiel auf der Gegenseite: Sirch setzte Atilgan in Szene, der aus rund 14 Metern zum 1:0 für Lok ins kurze Eck traf (20.). Doch Chemnitz antwortete sogleich: Nach einer Balleroberung bediente Brügmann in der Mitte Keller, der keine Mühe mit dem 1:1 hatte (24.). Nun war es ein flottes, umkämpftes Duell, Tore fielen bis zur Pause aber keine mehr. Nach Wiederanpfiff wurde das Geschehen hektischer, das Spielerische blieb dabei etwas auf der Strecke. Die dickste Chance auf die erneute Führung hatte zunächst Loks Atilgan, der allerdings nur den Pfosten traf. Diese Szene läutete dann aber eine unterhaltsame Schlussphase ein, in der sich Ziane nach Foul im Strafraum vom Punkt die beste aller Möglichkeiten bot, doch CFC-Keeper Jakubov tauchte ab und rettete seinem Team einen Zähler. Auf der Gegenseite wurde ein Ulrich-Treffer wegen Handspiels noch vom Schiedsrichter kassiert. Nach spannenden Schlussminuten pfiff der Unparteiische, der an diesem Tag viel zu tun hatte, ab.

Jan Mauer, jam/stw/dw

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