DFB-Pokal

Reis erkennt Mängel - und Streich schwärmt von Bochum

VfL-Trainer findet aufmunternde Worte für Leitsch

Reis erkennt Mängel - und Streich schwärmt von Bochum

Herzliche Begrüßung: Christian Streich und Thomas Reis.

Herzliche Begrüßung: Christian Streich und Thomas Reis. imago images/Eibner

Ende November hatte sich der VfL an gleicher Stätte mit 2:1 durchgesetzt und Streich im Nachgang von einer der unverdientesten Niederlagen seiner Laufbahn gesprochen. Diesmal war das Glück deutlich auf Seiten der Gäste, die vom schlimmen Patzer des Innenverteidigers Maxim Leitsch in letzter Minute profitierten.

Bochum am Boden also nach dem neuerlichen Niederschlag, nur drei Tage nach der ebenfalls unglücklich zustande gekommenen Heim-Niederlage gegen RB Leipzig (0:1). In Rekordzeit also muss Thomas Reis sein Team wieder aufrichten zum Treffen mit dem Mit-Aufsteiger Greuther Fürth am Samstag, erneut im Ruhrstadion.

Überraschender Spitzenreiter: Wer wie viele Punkte nach Führung verspielte

Dabei könnte er auch die aufmunternden Worte des Kollegen heranziehen, denn Streich äußerte sich fast euphorisch über den unterlegenen Gegner. Der Freiburger Coach lobte die Bochumer für Ihre "extreme Zweikampfstärke, sie bringen eine enorme Energie und fußballerische Qualität auf den Platz", findet Streich.

Die 120 Minuten gegen Freiburg hätten viel Kraft gekostet, räumt Reis ein, "aber dieses Aus wird uns nicht umwerfen. Wir müssen einmal mehr aufstehen, als wir hingefallen sind." Und der Ausblick auf Fürth: "Ohne Frage ein sehr wichtiges Spiel für uns, natürlich gehen wir als Favorit ins Rennen."

Zu viele lange Bälle, Probleme beim letzten Pass

Ein "bitterer Abend" für sein Team sei das gewesen, so Reis, schließlich verpasste der VfL die ausgezeichnete Möglichkeit, nach 34 Jahren erstmals wieder in ein Pokal-Halbfinale einzuziehen. Besonders missfiel dem Trainer, "dass wir zwischendurch zu viele lange Bälle gespielt haben. Das lag allerdings auch ein bisschen am Platz. Außerdem haben wir häufig den letzten Pass nicht sauber genug gespielt."

Pechvogel Leitsch, dessen missglückter Rückpass dem Gegner den Last-Minute-Treffer zum 2:1 ermöglichte, erhielt natürlich Unterstützung in aller Form, von den Rängen und von den Mitspielern. Und von seinem Trainer: "Wenn du ein großer Spieler werden willst, musst du auch mit so einem Ding klarkommen", so Reis. "Das tut im Moment sehr weh, aber auch so einen Fehler musst du in positive Energie umwandeln. Das schafft Maxim, da mache ich mir keine Sorgen."

Locadia fällt wohl aus

Am Samstag beim dritten Heimspiel innerhalb einer Woche wird Stürmer Jürgen Locadia wohl fehlen, der noch in der Nacht nach dem Spiel ins Krankenhaus gebracht werden musste, nachdem er über Rückenprobleme geklagt hatte. Eine genaue Diagnose stand noch aus, aber abzusehen ist, dass der Niederländer gegen Fürth nicht zum Kader gehören wird.

Dann will der VfL die Woche nach zwei bösen Nackenschlägen wenigstens zu einem guten Ende führen. Dabei baut der Aufsteiger auch auf seine beachtliche Heimbilanz: 21 seiner 29 Punkte holten die Bochumer daheim und kassierten dabei nur elf Gegentore; nur Mainz (sieben) weist eine noch bessere Heim-Bilanz auf.

Oliver Bitter