Die wichtigste Szene der ersten Halbzeit ereignete sich kurz vor dem Pausenpfiff, als Locadia Lienhart klar an den Hals packte und zu Boden warf, weder Schiedsrichter Robert Schröder noch VAR Sören Storks aber eingriffen (45.+1).
Zuvor war nicht allzu viel passiert, dabei begann das Spiel durch Holtmanns Kopfball durchaus vielversprechend. Holtmann war nach dem 0:1 gegen RB Leipzig neben Stafylidis, Osterhage und Locadia für Danilo Soares, Löwen, Pantovic und Polter (alle Bank) in die Startelf gerückt und machte bei den Mannen von Thomas Reis also gleich auf sich aufmerksam.
Nur wenige Torraumszenen - Bochum im Glück
Der Sport-Club, bei dem Trainer Christian Streich nach dem 3:0 Sieg gegen Hertha BSC nur marginal gewechselt und Schade für Sallai (Bank) gebracht hatte, näherte sich über Günter an (7.), dann verflachte das Spiel aber. Das lag vor allem daran, dass sich beide Teams in intensiven Mittelfeldzweikämpfen verloren und die Präzision im Passspiel fehlte.
Grifo zögerte zu lange (26.), Petersen schloss zu früh ab (38.) - beide Torhüter mussten bis zur Pause kaum eingreifen, für Aufregung sorgte dann eben lediglich noch Locadia.
Es ging zwar Elf-gegen-Elf weiter, der Niederländer kam aber dennoch nicht mehr zurück. Er war ohnehin angeschlagen, Reis nahm ihn in doppelter Hinsicht als Vorsichtsmaßnahme vom Feld, Polter ersetzte ihn.
Petersen steht richtig - Polter antwortet schnell
Den besseren Start erlebte aber der Sport-Club - und was für einen: Schades Schuss konnte Riemann nur zur Seite abwehren, dort stand Petersen richtig und schob die Kugel zur Führung ein (51.). Das spielte den Breisgauern natürlich in die Karten, die Gäste zogen sich in der Folge weiter zurück.
Dem VfL fiel recht wenig ein, dann aber hatte Rexhbecaj eine starke Idee: Der Mittelfeldmann verschaffte sich auf rechts mit einer Finte Platz und flankte perfekt auf Polter, der nur noch zum Ausgleich einköpfen musste (64.). Streich reagierte auf die zunehmende Passivität seiner Mannschaft und brachte Demirovic, Höler und Sallai (72.), drei frische offensive Kräfte.
90 Minuten reichen nicht - Leitsch als Unglücksrabe
Doch vieles blieb auch in der Schlussphase Stückwerk, die Verlängerung deutete sich immer mehr an - und sie kam. In dieser wirkte der Sport-Club zunächst etwas frischer, das änderte sich aber schnell. Denn im ersten Abschnitt musste Flekken erst gegen Löwen eingreifen (99.), dann verpasste Polter die Führung nur knapp (102.).
Im zweiten Abschnitt fingen sich die Breisgauer dann wieder etwas und spielten gut mit, es sah aber alles nach Elfmetschießen aus. Bis zur 120. Minute: Dann nämlich missriet Leitsch ein Rückpass zu Riemann völlig, Sallai spritzte dazwischen und überwand Riemann zum umjubelten Siegtreffer für die Freiburger.
Ein bitterer Abend für den VfL, der den größten Erfolg seit 1988 verpasste, Freiburg hingegen steht nach 2013 zum zweiten Mal im Halbfinale des DFB-Pokal.
DFB-Pokal, Viertelfinale
Die frischgebackene Olympiasiegerin Laura Nolte (Gold im Zweierbob) wird im Rahmen der ARD-Sportschau am kommenden Sonntag (19.15 Uhr) die Halbfinalpartien auslosen. Im Topf sind Leipzig, Union Berlin, der HSV - und der SC Freiburg.
Bochum empfängt am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) in der Bundesliga die SpVgg Greuther Fürth. Freiburg ist zeitgleich bei RB Leipzig zu Gast.